varus
varus schrieb:Worauf stützt sich Deine Annahme, dass es sich NICHT vomMenschen ausgedacht wurde?
Nun das ist die Haltung der meisten seriösenEvolutionsbiologen, die auf diesem Gebiet arbeiten. Demnach trägst du die Beweislast dasGegenteil zu belegen
;)Aber um auch eine logische Erklärung anzubieten. Wie stellstdu dir das vor, dass sich Menschen einen "Gott" bzw. den Glauben an Transzendenzausgedacht haben?
Zum einen ist "Spiritualität" scheinbar in unseren Genen verankert(es muss also schon sehr alt sein) zum anderen scheint es auch einen evolutionären Nutzenzu haben. Zusammenhalt in der Gruppe usw.
Sich etwas derartiges jedoch einfachauszudenken bietet keinen evolutionären Vorteil, eher einen Nachteil, da man die Realitätdamit "verklärt". Weiterhin setzt dies voraus, dass der Mensch schon relativ weitentwickelt war um einen solchen Gedanken zu heben. Das klingt jedoch unglaubwürdig wennman bedenkt, dass sich solche Glaubenskonstrukte überall auf der Welt entwickelten unddas Gehirn dafür eine Plattform bietet (siehe Gotteserfahrungen usw).
Man sollteSpiritualität ansich und den Gottglauben nicht unbedingt zusammenwerfen. Den Glauben anein bestimmtes Gottesbild hat sich mit Sicherheit irgendeiner mal ausgedacht - unabhänigdavon was letzendlich dran ist.
Dies stellt aber nur das letze Glied der Kette dar.Spiritualität, Mystik usw. scheint sich jedoch eher ohne wissentliches menschliches Zutunentwickelt zu haben. Dass verschiedene Hochkulturen verschiedene Götter-Modelle haben istja ein gutes Beispiel dafür. An "irgendwas" glauben alle, aber jeder malt sich einanderes Bild davon.
varus schrieb:aran siehst Du, an welchen Aspekten man einenGottglaube entwickelte - sich eben "Unnatürliches" zu erklären zu versuchen. Sie hättenes besser lassen sollen - vielleicht hätten sie dann überlebt.
Das setztja bereits voraus, dass ein bestimmtes Gottesbild existiert. Wenn ich daran glaube, dassGott ein Hund mit rosa Hasenohren ist, dann werden mich Musketen nicht beeindrucken
:)Aber gehen wir in der Zeit noch ein wenig weiter zurück. Steinzeitmensch A glaubtan einen Gott, der Blitze schickt und seine Gebete erhört. Steinzeitmensch B tut dasnicht. Welcher von beiden ist - allein auf diese Eigenschaft beschränkt, im Sinne derEvolutionstheorie "fitter". Doch wohl eher letzterer, der die Wirklichkeit so sieht wiesie ist. Ein Raubtier nimmt keine Rücksicht darauf, dass Steinzeitmensch A dank einemGebet überheblich und zu selbstsicher wird. Als Nebeneffekt von anderen Entwicklungen(wie z.B. Intelligenz ansich) oder sogar als Vorteil wegen sozialer Bindungen usw. lässtes sich dann schon eher erklären.
Im Netz finden sich einige interessante Dingedazu. Z.B. hier:
http://www.akademie-rs.de/fileadmin/user_upload/media_archive/blume.MP3(vonhttp://www.forum-grenzfragen.de)
Da referiert ein Religionswissenschaftler über seineArbeit über genau das Thema.