@doctor<" und von der wissen wir nun ganz genau das diese vom Johannes (Apostel)stammt.">
Ach ja? Von WEM wisst Ihr das?
Ich kenne dasSO:
<"Die Diskussion um den Verfasser setzt gleich nach dem bekannt werdender Apokalypse, Mitte des 2. Jahrhunderts ein. Dabei wird die Apokalypse nicht Johannesdem Evangelisten zugesprochen. Statt dessen wird der Seher von Patmos als Autor desTextes genannt. Zur Begründung der Zuschreibung wird wie folgt argumentiert:
1.Diese Person nennt sich selbst niemals Apostel.
2. In der Textstruktur sinddramatische, mit Auditionen verknüpfte Schilderungen von Visionen vorhanden, die derEvangelist Johannes so nie verwendet hätte. Dieser spricht von der Gegenwart des Heilsund benutzt außerdem eine Folge von antithetischen Begriffen wie:
Licht –Finsternis
Gut – Böse
Oben – Unten
Glaube – Welt.
DerEvangelist erhellt in seinen Schriften eher den tieferen Sinn der Reden, Wunder, desTodes und der Auferstehung Jesu.
Jedoch haben das Johannesevangelium und dieApolalypse die gleiche Entstehungszeit und sollen aus der gleichen Schulekommen.
Sonderfall Offbarung:
<"Dionysius, Bischof von Alexandria hattebereits um 260 n. Chr. nachgewiesen, dass Offb. nicht vom gleichen Autor wie JohEv und 1Joh.
Das und der in Offb vertretene Millenarismus führten zur Ablehnung der Schrift imOsten. Bis ins 9. Jh. fehlt die Offb in etlichen Kanonverzeichnissen oder wird unter dennichtkanonischen Schriften überliefert.
Das ändert sich ab dem 10. / 11.Jh..."
<"2.3.5. Kriterien bei der Kanonbildung
1)Apostolizität
Verfasser ist Apostel oder Apostelschüler (Mk als Begleiter des Paulus[Apg 12,12; 13,5.13;
Kol 4,10; Phil 24] und Petrus [1 Petr 5,13] sowie Lk alsBegleiter des Paulus [Wir-Berichte:
Apg 20,6 – 21,26]).
Heute: keinemechanistische Apostolizität mehr, sondern: die Lehre der Apostel getreutradierend....">
2) Das Neue Testament als Botschaft
Hier tritt dasprozessuale Verständnis von Inspiration am Deutlichsten zu Tage. Es ist mit
einemgeschichtlichen Wachstum der heiligen Schriften zu rechnen. Gemäß den triatempora
traditionis
Evangelisten erst als zweite Stufe der Überlieferung: mündlicheÜberlieferung,
urchristliche Hymnen, prämarkinischer Passionsbericht, Logienquelle,die „Schule“ des
Johannesevangeliums). Vgl. das Vorwort Lk1,1-4.
Jesus
Urkirche
Evangelisten
Leser/Hörer
Die Evangelien sind nichtin einem Stück vom Himmel gefallen, sondern über einen beträchtlichen Zeitraum (über 40Jahre) gewachsen (mündliche Überlieferung
[Stichwortassoziationen, Kettenbildungen,thematische Erzählkränze] und bereits schriftliche
Quellen [Q, MkEv, JohanneischeSchule]). „Der“ Verfasser eines biblischen Buches ist oft eine theoretische Größe: Erschöpft aus dem überkommenen Glaubensgut und steht selbst in dieser Glaubenstradition.Ein radikales sola scriptura-Prinzip ist somit nicht mehr aufrechtzuerhalten; Traditionund Glaube sind untrennbar ineinander verwoben
Evangelien sindErzählwerke:
mit anonymen Autor (außer Lk / Apg, aber auch hier keineSelbstvorstellung),
aus allwissender Perspektive heraus erzählt,
ohneRaum-Zeit-Kontinuum (bewegen sich frei in Zeit und Raum),
komponiert aus überlieferten– oft völlig eigenständigen – Erzähleinheiten,
ein gewisser chronologischer Rahmenwird gewahrt,
auffällig ist der stark kerygmatische Charakter mitchristologisch-soteriologischer Konzentration.
Alles in allem:
KeineRede kann sein von "Aposteln" als Schreiber derEvangelien!
q.e.d.
Textzitate aus:
Die Apokalypse desJohannes
Romanische Ikonographie - Apokalypsedarstellungen
Diese Arbeit entstand imRahmen des Proseminars
Christliche Ikonographie
im Wintersemester 1998/99 an der TUDresden bei Prof. Dr. Klein.
und:
Die Synoptischen Evangelien
Einleitungin das Neue Testament I
MARKUS TIWALD
WS 2005/06