@roska Danke für die typisch christlichen Indizien. Doch ich will mal nicht so sein, hast dir ja viel Mühe für deine gekreuzigte Illusion gemacht.
Also:
roska schrieb:Aber irgendwas an deinen "verzweifelten" Argumenten, uns die wir an IHN glauben und an seinen Kreuzestod, lässt mich Dir einige Beweise bringen daß er doch gelebt hat und am Kreuz gestorben ist.
Zunächst: Ich bin nicht verzweifelt sondern finde es hoch interessant mit "Gläubigen" zu diskutieren und zu sehen, wie sie sich selbst matt setzen. Du mit deinen "Beweisen" tust wieder das absolut Klischeehafte offenbaren und zeigst, auf was für extrem dünnem Eis ihr Gläubigen euch bewegt. Ich bin eingebrochen, daher weiß ich nur zu gut um deine Situation.
Aber der Reihe nach:
roska schrieb:Das Neue Testament nennt Hunderte von Hinweisen auf Jesus Christus.
Da hätte dein Post eigentlich enden müssen, denn es sind die EINZIGEN Quellen, die Jesus Christus nennen. Doch wie steht es wirklich mit der Person Jesus als historische Figur?
Diese Frage treibt seit über 2000 Jahren das Christentum. Ist er nur eine Legende oder hat er tatsächlich existiert, wie uns die Bibel vorgaukeln will? Sie stellt Jesus als eine dermaßen wichtige Persönlichkeit dar, die eigentlich hätte auch an historischer Stelle Erwähnung hätte finden müssen. Doch wie verhält es sich? Jesus wird in der Bibel als Nazoräer betitelt, was man auch gerne mit Mann aus Nazareth wiedergibt, doch gibt es da schon das erste Fettnäpfchen für Jesus: Zu der Zeit des fiktiven Jesus gab es gar keine Stadt Nazareth. Flavius Josephus listet in seiner zeitgenössischen Sammlung 63 Orte in Galiliäa auf - aber ein Nazareth ist nicht darunter. Wo kam Jesus denn jetzt her? Die Bibel spricht von ihm als ein Ort, wo sogar eine Synagoge gestanden haben soll (Luk. 4:16). Archäologische Funde lassen aber nicht mehr wie auf ein paar ganz primitive Hütten schließen, die das Wort Ort oder gar Siedlung nicht verdienen. Doch weiter: Legt man jetzt wieder das Bild des fiktiven Jesus zu Grunde, das die Bibel malt, haben wir einen Mann, der an besonderer Austrahlung nicht zu übertreffen durch das Heilige Land reist, Wunder vollbringt und sich mit dem Klerus der damaligen zeit anlegt. Der wäre doch bestimmt ein paar Geschichtsschreibern aufgefallen, oder etwa nicht? Scheinbar nicht, den außer der heiligen Schmierenkomödie berichtet niemand davon. Und die haben damals alles berichtet, schleißlich hatten die Römer und Griechen einen beachtlichen Beamtenstaat. Aber was haben wir? Keine Inschrift, keine Notiz, keine noch so kleinen Anhaltspunkte aus dieser Zeit. Im Gegenzug haben wir die Bibelschreiber, die religiös motiviert die Person Jesus pushen wollten und mußten, sollte das Projekt Ur-Sekte denn von Erfolg gekrönt sein. Das älteste Dokument nach Jesus war der Brief des Jakobus der auf 50 u. Z. datiert wird - und sich keinen Satz lang mit dem Leben und Wirken Jesu beschäftigt. Entweder hat man Jesus bewußt ausgespart oder - was eigentlich logischer ist - man kannte ihn nicht, weil es ihn schlicht nicht gab. Selbst ein Zeitgenosse Jesu, Justus von Tiberias, der Galiläa und die Bewohner doch recht gut kannte, wußte nichts von einem "Menschenfischer" zu erzählen. Komisch, oder? Selbst der jüdische Theologe Philon von Alexandria (der hat von 20 v. u. Z. bis 50 u. Z. gelebt) läßt keinen Satz über Jesus, seine Wunder oder irgendetwas in die Richtung fallen, was die Evangelien beschreiben. Bemerkenswert ist, das sich das Groh seiner Schriften mit dem jüdischen Glauben und Sekten befaßt hat und das Christentum da unweigerlich hätte auftauchen müssen. Aber weiter: Flavius Josephus zählt knapp 20 Männer auf, die zwar Jesus heißen aber nicht mit dem aus den Evangelien beschriebenen Jesus übereinstimmen. Daher kann man annehmen das der Name Jesus sehr verbreitet war was zu dem Schluß führt, das wenn ein Grab mit dem Namen Jesus gefunden wird, wir immer noch nicht annhemen müssen, es wäre der Jesus der Bibel. Die Jesus-Erwähnung durch Flavius Josephus kann getrost als Fälschung durch Eusebius abgetan werden, was auch Stand der Dinge der theologischen Wissenschaften ist. Der gesamte Kontext des Skriptes ist anders als eben dieser Jesus-Einschub und daher ist festzustellen, das dieser nachträglich eingearbeitet wurde. In diesem Zusammhang - deiner Argumentation und der christlichen Theologie - ist es interessant zu wissen, das man an fundierter Stelle Jesus nicht mehr als historische Person ansehen und beweisen will, sondern als einen ideologischen Heilsbringer, was sich wieder mit der Aussage von
@Fabiano deckt, der sagt, er sehe die Bibel nur bildlich. Wo du deine Quellen her hast, weiß ich nicht, doch scheint da einiges im Argen zu sein...
roska schrieb:Vielleicht ist der klarste Beweis dafür, dass Jesus lebte, die Tatsache, dass buchstäblich Tausende von Christen einschliesslich der zwölf Apostel im ersten Jahrhundert bereit waren, ihr Leben als Märtyrer für ihn zu lassen. Menschen sind bereit, für die Wahrheit zu sterben; aber niemand ist bereit, für eine Lüge zu sterben.
Na, dann Butter bei die Fische: Jetzt folgt eine Liste, wo Jesus Dinge versprach die er BIS HEUTE nicht gehalten hat. Wie auch, als Phantasie-Gebilde?
Zunächst ist zu bemerken, das Jesus mit keinem Wort etwas davon sagte, das man eine Gemeinde oder Kirche in seinem Namen gründen solle, denn er wollte ja nach der Auferstehung wiederkommen.... Man wartet aber bis heute vergeblich. Seine eigene Auferstehung hat er auch vergeigt, denn er wollte ja 3 Tage tot sein bevor er wieder kam, doch wurden es keine 3 Tage sondern nur ein paar Stunden? Enger Zeitplan, oder was war deiner meinung nach der Grund? Mat. 10:23 gint da etwas mehr Aufschluss über den Rahmen seiner "Wiederkunft".
Doch das nur am Rande. Wo irrte sich der menschgewordene Gott denn nun?
Jesus verspricht, Wünsche, die ihm im Gebet vorgetragen werden, zu erfüllen (Joh. 14:14): "Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun." Er gibt so etwas wie eine Erfüllungsgarantie, wenn er sagt (Mat. 21:22): "Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun." Aha.... Und warum sieht die Erde dann aus, wie sie aussieht? Schlechter Empfang? Keine Zeit? Oder doch nur wieder die Tatsache, das ein Phantasie-Gott keine Gebete erhören kann?
Jesus behauptete, der Erste zu sein, der in den Himmel aufgestiegen ist (Joh 3:13): "Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn." Wieder irrte Jesus. Schon Henoch (Hebr. 11:5) und lange vor ihm Elia (2. Kön 2:11) sind in den Himmel aufgestiegen. Hat er das vergessen? War er nie im Himmel? Oder ist das auf die Tatsache zurück zuführen, das ein Phantasie-Gott auf die Eingebung seiner "Schöpfer" angewiesen ist und diese einfach was überlesen haben?
Nach seiner Auferstehung soll er zunächst von Kephas und dann von den zwölf Jüngern gesehen worden sein (Kor. 15:4). Das kann aber nicht sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Judas nämlich bereits erhängt und der "Ersatzjünger", ein gewisser Matthias (Apo 1:23), war noch nicht gewählt worden. Na ja, frisch gestorben sind die Augen und das Gedächtnis noch nicht so gut, wie? Toller Gott. Meine Hochachtung....
Jesus behauptete (Joh 14:12): "Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun." Nach seinen Worten sollten die Gläubigen also noch größere Wunder vollbringen, als er (Mk 16:18): "Auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden." Wieder irrte Jesus, denn die Wundertäter, die wie er Tote erwecken konnten, blieben bisher aus.
Über viele Verse hinweg verfluchte Jesus die Pharisäer (Mat 23:13) "Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler." und warf ihnen alles möglich vor.
Aber Jesus irrte sich hier. Historisch gesehen waren die Pharisäer, damals eine kleine Gruppe, stets darum bemüht, die mosaischen Gesetze einzuhalten. Sie waren sogar besonders beliebt in der Bevölkerung, weil sie sich um die Armen kümmerten, was historische, außerbiblische Quellen belegen.
Theologen halten deshalb diese Bibelbeschimpfungen für nachträglich eingefügt, um die konkurrierende Judensekte zu verunglimpfen.
Jesus behauptete (Joh 7:38): "Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen." Wer also an Jesus glaubt, der wird diesen Glauben wie lebendiges Wasser an andere Menschen weitergeben können.
Das verstehen wir alle gut. Aber wo steht das in den alten Schriften? Generationen von Theologen haben vergebens danach gesucht, denn schließlich behauptete Jesus "wie die Schrift sagt".
Weiter sagte Jesus zu seinen Jüngern (Mt 22:31) :"Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht (2. Mose 3:6)." Dieser Vers von Mose existiert zwar, aber er sagt mit keinem Wort irgend etwas von der Auferstehung der Toten.
Jesus prophezeite, er werde vor seiner Auferstehung 3 Tage und 3 Nächte im Grab liegen bleiben (Mat 12:40): "Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein."
In keinem der Evangelien bleibt Jesus aber so lange im Totenreich.
Verwirrend auch Jesus' Prophezeiung zu dem Verbrecher, der neben ihm gekreuzigt wurde (Luk 23:43): "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein." Jesus wollte doch 3 Tage und 3 Nächte warten.
Jesus versprach jenen, die Haus und Hof aufzugeben bereit waren, um ihm zu folgen, materiellen Reichtum und danach ewiges Leben (Luk 18:30): "Es ist niemand, der Haus oder Frau (...) verläßt um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfach wieder empfange in dieser Zeit (bei Markus steht 10:30): "jetzt in dieser Zeit", (also noch zu Jesus Lebzeiten) und in der zukünftigen Welt das ewige Leben." Neue Freunde haben die Jünger in ihrer Gefolgschaft vielleicht gefunden, den versprochenen Reichtum mit Sicherheit aber nicht. Das Versprechen hört sich auch wie Bauernfängerei an und passt eigentlich schlecht zum allgemeinen Jesus-Verständnis.
Jesus irrte auch gewaltig mit der Konsequenz seines Tuns. Jesus wollte mit Sicherheit keine Loslösung vom Judentum, pochte auf die Einhaltung der bestehenden Gebote und dachte nicht an die Gründung einer neuen Religion oder Kirche.
Wir alle kennen Jesus' Vergleich mit dem Senfkorn, der in drei Evangelien erwähnt wird (Mat 13:32): "Das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum." Leider irrte Jesus wieder. Das Senfkorn ist botanisch gesehen nicht das kleinste unter den Samenkörnern (auch nicht im damaligen Heiligen Land) und es wird keineswegs so groß wie ein Baum und wird auch niemals alle anderen Pflanzen überragen (Max. mögliche Größe 3,30 Meter). Das sollte er als "Werkmeister" durch den alles ins Dasein gekommen ist, doch wissen.
roska schrieb:ich hoffe deine Fragen sind hiermit befriedigt, oder wenigstens mal teilweise.
Äh, nein, denn alles was du hier zum Besten gibst, ist bereits bekannt und wiederlegt. Wirklich Neues war jetzt nicht dabei, womit sich die Frage stellt, wie aktuell der Glaube doch ist. Wir haben Jesus als unbekannt dargestellt, die Evangelien und seine Worte als Irrtümer und zudem warten die Gläubigen immer noch an seine Wiederkunft. Spricht man sie daraf an, kommen Floskeln, Mutmaßungen und waage Thesen, die auf nichts weiter aufbauen als auf die Schrift, die sich 2. Tim. 3:16, 17 als absolut hinstellt. Aber was haben wir im Endeffekt? Nichts, wonach ich mein Leben ausrichten und vergeuden möchte... Trotzdem hat jeder Gläubige mein Mitgefühl, das er sich so hinters Licht führen läßt!