Das jetzt geöffnete Geheimarchiv des Kirchenstaats
14.10.2006 um 18:03Um das fast tausend Jahre alte Archiv des Vatikans betreten zu dürfen, bedarf es nichtnur eines Einreisevisums in den Kirchenstaat, man muss auch glaubhaft belegen können, einausgewiesener Historiker oder kirchlicher Würdenträger zu sein - Qualitäten, die Italien-Korrespondent Alexander Smoltczyk, 47, beim besten Willen nicht vorzeigen kann.
Dass er dennoch eingelassen wurde, hat wohl mit einer kleinen ehrenamtlichenTätigkeit zu tun: Smoltczyk fährt regelmäßig den Schulbus der Schweizer Garde, an Borddie eigene Tochter und die Sprösslinge der päpstlichen Wachoffiziere. Das sichert ihm denZutritt in den Vatikan. Ausnahmsweise konnte sich der Reporter vom zuständigen Präfektendie Index- Säle des Archivs zeigen lassen - samt der soeben zugänglich gemachtenJahrgänge 1922 bis 1939, dem Pontifikat von Pius XI. "Es sind die Jahre, in denen es diekatholische Kirche tatsächlich mit den Dämonen zu tun hatte", sagt Smoltczyk, "mitMussolini, Stalin und Hitler".
Das jetzt geöffnete Geheimarchiv desKirchenstaats für die Jahre 1922 bis 1939 enthüllt, wie naiv, ratlos und gelähmt PapstPius XI. und sein Nachfolger Eugenio Pacelli in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg aufden Faschismus reagierten.
Es ist dieser Gedanke, nach Jahrzehnten als Erstereine Schachtel zu öffnen, diese Ungewissheit, was sich darin befinden mag. Es ist dasParfum alter Billette, Akten, Menükarten, Manuskripte, Notizzettelchen - all das, sagtHubert Wolf, sei "der Kick des Geheimarchivs", und jeder, der einmal davon geschnupperthabe, werde sich immer wieder danach sehnen.
ganzer text:http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,441722,00.html
Dass er dennoch eingelassen wurde, hat wohl mit einer kleinen ehrenamtlichenTätigkeit zu tun: Smoltczyk fährt regelmäßig den Schulbus der Schweizer Garde, an Borddie eigene Tochter und die Sprösslinge der päpstlichen Wachoffiziere. Das sichert ihm denZutritt in den Vatikan. Ausnahmsweise konnte sich der Reporter vom zuständigen Präfektendie Index- Säle des Archivs zeigen lassen - samt der soeben zugänglich gemachtenJahrgänge 1922 bis 1939, dem Pontifikat von Pius XI. "Es sind die Jahre, in denen es diekatholische Kirche tatsächlich mit den Dämonen zu tun hatte", sagt Smoltczyk, "mitMussolini, Stalin und Hitler".
Das jetzt geöffnete Geheimarchiv desKirchenstaats für die Jahre 1922 bis 1939 enthüllt, wie naiv, ratlos und gelähmt PapstPius XI. und sein Nachfolger Eugenio Pacelli in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg aufden Faschismus reagierten.
Es ist dieser Gedanke, nach Jahrzehnten als Erstereine Schachtel zu öffnen, diese Ungewissheit, was sich darin befinden mag. Es ist dasParfum alter Billette, Akten, Menükarten, Manuskripte, Notizzettelchen - all das, sagtHubert Wolf, sei "der Kick des Geheimarchivs", und jeder, der einmal davon geschnupperthabe, werde sich immer wieder danach sehnen.
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