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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

20.144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Atheismus, Religionskritik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

02.11.2022 um 14:17
@Hatori
Die Bibel gibt vor Gottes Wort zu sein. Zumindest interpretieren diverse Gläubige das so.
Der Anspruch ist allerdings völlig unbelegt. Dieses Schicksal teilt die Bibel mit den anderen "Heiligen Büchern".
Allerdings sind einige Gläubige bereits nicht mehr in der Lage das einzusehen.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

02.11.2022 um 15:24
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ja, aber wenn du mir etwas diktierst, und ich es aufschreibe, dann ist das Geschriebene nicht von mir, sondern von dir.
Dann wäre eine Dokumentation von Zeit und Ort, an dem diverse Dinge gesagt worden sein sollen, doch nützlich gewesen. Und da fehlt wieder ein Beweis.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Der Anspruch ist allerdings völlig unbelegt. Dieses Schicksal teilt die Bibel mit den anderen "Heiligen Büchern".
Das ist der Punkt...


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

02.11.2022 um 17:07
Zitat von HatoriHatori schrieb:Dann wäre eine Dokumentation von Zeit und Ort, an dem diverse Dinge gesagt worden sein sollen, doch nützlich gewesen.
Ich verstehe nicht, was bringt dir Zeit und Ort, an dem (was überhaupt?) gesagt worden ist? Kannst du mal weiter ausholen?


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

02.11.2022 um 17:20
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ich verstehe nicht,
An welcher Stelle in der Bibel gibt es ein Datum?

Oder ein Changelog bei Änderungen? Wir haben nur Kopien von Kopien von Kopien, bei denen wir nur raten können, wann sie geschrieben worden sind.

Das Buch Daniel gibt vor, im 6. Jhr. v. Chr. verfasst worden zu sein. Historiker gehen aber von einer tatsächlichen Entstehung (zumindest ab Kapitel 7) um 167 bis 164 v. Chr. aus.
Die zwischen dritter und erster Person wechselnde Erzählperspektive, die Sprachwechsel und griechischen Zusätze weisen auf einen längeren Entstehungsprozess des Buchs hin.

Hinzu kommen inhaltliche Brüche: Nach Dan 1,5 sollte Daniel dem König nach dreijähriger Ausbildung dienen, tat dies nach 2,1.25 aber schon im zweiten Jahr. Nach Dan 1,7 erhielten Daniels mitexilierte Freunde neue chaldäische Namen:

Das bereitet Kapitel 3 vor, wo ihre jüdischen Namen und die Person Daniel fehlen.

Nach Dan 1,19 war er dem König schon bekannt, nach 2,25 musste er ihm erst vorgestellt werden.

Nach Dan 1,21 und 6,29 lebte er unter dem Perserkönig Kyros II., der das neubabylonische Reich besiegte; nach Dan 7 sah er diese Ablösung als zukünftig voraus
Wikipedia: Daniel#Entstehung


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02.11.2022 um 18:11
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ich verstehe nicht, was bringt dir Zeit und Ort, an dem (was überhaupt?) gesagt worden ist? Kannst du mal weiter ausholen?
Also wenn Gott seine Worte diktiert hat, wäre Zeit/Ort doch sehr interessant gewesen, vielleicht nicht als Beweis, aber zumindest als Indiz. Ich rede jetzt allgemein von Bibelinhalten (ich kenne die Bibel ehrlich gesagt kaum).


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

02.11.2022 um 18:17
Zitat von HatoriHatori schrieb:wäre Zeit/Ort doch sehr interessant gewesen,
Und die echten Autoren. Nicht wie bei Mose, der über seinen eigenen Tod schreibt.

ZB diese christliche Seite versucht ne Erklärung dafür zu finden:

https://www.evangeliums.net/fragen/frage_beschrieb_mose_seinen_eigenen_tod.html

Die Evangelien sind formell anonym. Erst Kirchenväter haben ihnen Autoren zugewiesen. Und das Alter der Evangelien lässt sich nur erraten: die Autoren haben es nicht für nötig gehalten, eine genaue Zeit zu erwähnen.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

02.11.2022 um 21:28
Zitat von HatoriHatori schrieb:Also wenn Gott seine Worte diktiert hat, wäre Zeit/Ort doch sehr interessant gewesen, vielleicht nicht als Beweis, aber zumindest als Indiz.
Ich habe mich auf die Inspiration der Bibel bezogen, und das "Diktieren" war nur eine Antwort auf deine Aussage, dass die Bibel von Menschen geschrieben sei. Das ist also nicht wörtlich zu verstehen, dass Gott da sitzt und seinem Schreiber die Worte diktiert, sondern der Heilige Geist hat den Schreiber so gelenkt und geführt, dass die Worte, die dann letztendlich auf dem Papier waren, die Worte Gottes waren, obwohl sie durch einen Menschen übertragen wurden.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Und so ähnlich beansprucht es die Bibel von sich selbst.
Petrus erklärt das in seinem Brief so:
Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.

2 Petr 1,21.
Und Paulus an Timotheus so:
Denn alle Schrift ist von Gott eingegeben

2 Tim 3,16.
Und deswegen kann Jesus sagen:
die Schrift kann nicht gebrochen werden

Joh 10,35.



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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

02.11.2022 um 22:01
Wenn ich vor 25 Jahren nicht das Glück gehabt hätte ein völlig neues und den meisten Menschen leider noch unbekanntes Welt- und Gottesbild kennenzulernen, wäre ich heute bestimmt wieder Atheist. Das längst überholte und erneuerungsbedürftige biblische Weltmodell zusammen mit so einigen religiösen Gruppen liefern ja die beste Grundlage für den Unglauben bzw. für die Abwendung vom Glauben. Und die Gläubigen tragen daran die Schuld, weil sie immer noch fanatisch daran festhalten wollen anstatt sich dem Neuen zu öffnen.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 07:59
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Und die echten Autoren.
Jup.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ich habe mich auf die Inspiration der Bibel bezogen, und das "Diktieren" war nur eine Antwort auf deine Aussage, dass die Bibel von Menschen geschrieben sei. Das ist also nicht wörtlich zu verstehen, dass Gott da sitzt und seinem Schreiber die Worte diktiert, sondern der Heilige Geist hat den Schreiber so gelenkt und geführt, dass die Worte, die dann letztendlich auf dem Papier waren, die Worte Gottes waren, obwohl sie durch einen Menschen übertragen wurden.
Ach so, jetzt verstehe ich. :) Aber das lässt sich ja nicht nachvollziehen, ob es so war, bzw. vielleicht haben Menschen früher das so behauptet, aber in Wahrheit einfach ihre eigenen Gedanken aufgeschrieben.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 08:19
Zitat von HatoriHatori schrieb:aber in Wahrheit einfach ihre eigenen Gedanken aufgeschrieben.
Die Geschichte mit den Tafeln bzw mit den 10 Geboten ist hanebüchen.

Die ersten Tafeln hat Moses zerschepert. Für die zweite Edition soll Moses die Tafeln selber herstellen (!) und mit ihnen alleine, einsam und ungesehen auf einen Berg spazieren:
3 Und lass niemand mit dir hinaufsteigen; es soll auch niemand gesehen werden auf dem ganzen Berge. Auch kein Schaf und Rind lass weiden gegen diesen Berg hin.
https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose34%2C3

Damit JHWH wieder die Tafeln beschreiben kann.

Mit seinem göttlichen Finger:
18 Und als der HERR mit Mose zu Ende geredet hatte auf dem Berge Sinai, gab er ihm die beiden Tafeln des Gesetzes; die waren aus Stein und beschrieben von dem Finger Gottes.
https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose31%2C18

JHWH könnte die Tafeln aus einer unzerstörbaren Legierung herstellen. Aber nein, er macht sie aus Tafeln, die auch ein Mensch herstellen und mit bloßen Händen zerstören kann. Und übergibt sie genau einer einzigen Person ....

🤭


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 09:27
Hier gehts ja um die Existenz Gottes.
Die meisten Menschen sind ja durchaus in der Lage auf Anhieb zu erkennen, dass es keinerlei Beweise für die Existenz Gottes gibt. Sogar sein Bodenpersonal spricht vom "Geheimnis des Glaubens".
Nun gibt es aber religiöse Eiferer, Fanatiker, Zeloten, was auch immer, die behaupten einen Beweis zu haben. Für die Existenz Gottes, dafür, dass der gekreuzigte Endzeitprediger Gottes Sohn war, dass die Bibel Gottes Wort wiedergibt etc.
Ein Beispiel:
1) Bibel als historisch-reliables Dokument
2) Jesus war ein von Gott beglaubigter Botschafter
3) Bibel mehr als ein historisch-reliables Dokument - sondern Gottes Wort
entnommen hier Guter Gott - Böser Gott (Seite 1063) (Beitrag von Weinache)
Belegt wurde traditionell nichts.

Ad 1.)
Die Zeitangaben der Bibel sind zwar in Teilen sehr kreativ, passen aber so gar nicht zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ob die Ligonier ähnlich wie die ZJ aktive Geschichtsklitterung betreiben, weiß ich nicht, ein Erdalter von 6000 bis 10000 Jahren ist jedoch nicht haltbar. Ebenso unhaltbar sind Daten für die Erschaffung Adams und der Sintflut innerhalb dieses Zeitrahmens.
Die erste Prämisse/Behauptung ist also schon mal nicht haltbar und der "Beweis" nichtig.
Ad 2.)
Hier wird lediglich ein Dogma abgesondert, es fehlt jeglicher Beleg.
Ad 3.)
Komplett daneben. Aus einer fehlerhaften Annahme und einem unbelegten Dogma lässt sich logisch eigentlich nur folgern, dass der Verfasser exakt nichts bewiesen/belegt hat.

Das Vorgehen reicht aber einigen anscheinend aus, um damit die Existenz Gottes etc. zu beweisen.

Es bleibt also dabei, ganz gleich, was manche Zeloten vielleicht behaupten, die Existenz jeglicher Götter ist unbewiesen.




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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 11:59
Zitat von HatoriHatori schrieb:Aber das lässt sich ja nicht nachvollziehen, ob es so war, bzw. vielleicht haben Menschen früher das so behauptet, aber in Wahrheit einfach ihre eigenen Gedanken aufgeschrieben.
Ja, das ist erst mal nichts als eine Behauptung. Da gehört ein wenig mehr dazu. Aber es ist eine Behauptung, und deswegen stellt sich die Bibel selbst zum Test dar.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 12:10
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ja, das ist erst mal nichts als eine Behauptung.
Die Behauptung stellst Du ja auf. Du nimmst irgendwelche nicht belegbare Entitäten als Verfasser in die Pflicht. Andere stellen diese Behauptung nicht auf und verweisen lediglich auf die Realitäten (Menschen erfinden Geschichten).

Du musst also 3 Sachen belegen:
Dein heiliges Buch wurde von einer Entität diktiert/inspiriert.
Diese Entität wäre ein Gott (warum nicht ein Dämon oder der Teufel?).
Dieser Gott ist genau der Gott der Christen.

"Die Bibel wurde von Gott ispiriert und ist daher der Beweis für Gott." - Ist ein Zirkelschluß, merkst Du selbst oder?


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 12:13
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:und deswegen stellt sich die Bibel selbst zum Test dar.
und das kann sie gut wie der Koran. Dieser beschreibt Wunder wie die Spaltung des Mondes: hat das Jesus auch drauf?
Und diese Geschichte hat eine authentische Überlieferungskette. Mit Zeugen inklusive dem Propheten selbst.


Das Buch Mormon hat Christoph Kolumbus und den Mormonengründer Joseph Smith prophezeit.

Beides ist eingetreten. Damit ist bewiesen: das Buch Mormon ist göttlich inspiriert.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 12:21
Zitat von schrauber2schrauber2 schrieb:Die Behauptung stellst Du ja auf.
Nein, das macht die Bibel. Sie behauptet, von Gott inspiriert zu sein.
Zitat von schrauber2schrauber2 schrieb:"Die Bibel wurde von Gott ispiriert und ist daher der Beweis für Gott." - Ist ein Zirkelschluß, merkst Du selbst oder?
Wo steht, dass das das Argument ist? Ich meines Erachtens kann gar nicht beweisen, dass die Bibel Gottes Wort ist, wenn ich nicht zuerst bewiesen habe, dass es einen Gott gibt. Das wird in dem Argument also vorausgesetzt (das habe ich in dem anderen Thread aber auch gesagt, ich habe lediglich eine Zusammenfassung des Argumentes gegeben, mehr war das nicht).

Und nein, es ist kein Zirkelschluss, weil die Bibel nicht als Gottes Wort vorausgesetzt wird, sondern als geschichtliches Material. Das tun Historiker und Archäologen übrigens auch.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 12:51
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ich meines Erachtens kann gar nicht beweisen, dass die Bibel Gottes Wort ist, wenn ich nicht zuerst bewiesen habe, dass es einen Gott gibt
Was du ja ebenfalls nicht kannst. :Y:
Jetzt musst du es eigentlich nur noch schaffen, das sprachlich auch so darzustellen.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Und nein, es ist kein Zirkelschluss, weil die Bibel nicht als Gottes Wort vorausgesetzt wird, sondern als geschichtliches Material.
Geschichtliches Material sind auch Koprolithe. Der Rahmen ist das weit gefasst. Die Bibel mag geschichtliches Material sein, aber sie ist keine verlässliche historische Quelle. Ich hatte die dazu ja mal ein paar Fragen gestellt, die du dann aber nicht beantwortet hast. Ich kann mir schon denken, warum. :D

Falls du dich anders entschieden hast
1. Wie alt ist die Erde ungefähr, laut Bibel?
2. Wann wurde Adam erschaffen, laut Bibel?
3. Wann fand die Sintflut statt, laut Bibel?
Das ist hier auch nicht OT, es geht sich darum deine 1. Prämisse zu belegen, auf der du ja deinen Gottesbeweis aufbauen möchtest.
Oder wurde das Handtuch schon geworfen und ich habe es lediglich verpasst?


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 14:02
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:sondern als geschichtliches Material.
Und die behandeln das genauso, wie andere Geschichten, die Mythologien enthalten.

Kein Nicht-Muslim nimmt wegen des Koran an, dass der Mond gespalten wurde.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 15:26
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Und nein, es ist kein Zirkelschluss, weil die Bibel nicht als Gottes Wort vorausgesetzt wird, sondern als geschichtliches Material. Das tun Historiker und Archäologen übrigens auch.
Aber sie glauben es nicht einfach so.

"Geschichtliches Material" ist etwas es auch, wenn es erstunken und erlogen ist. Dann ist es geschichtlich immernoch interessant. Welches Motiv gab es? Wieso genau in der Form? Usw.

Es ist wie mit Schlachtendenkmälern aus den römischen Bürgerkriegen, wo die Stärke der beiden Heere aufgeführt ist. Selbstverständlich ist das historisches Material, aber es wird nicht einfach so geglaubt und als valide Quelle betrachtet. Denn der Errichter des Denkmals könnte seine Truppenstärke untertrieben haben, um seinen Sieg glorreicher und als von den Göttern begünstigt darzustellen. Die Truppenstärke könnte aber auch übertrieben sein, weil in einem Bürgerkrieg die Größe der Anhängerschaft ja auch eine Legitimation darstellt.

Etwas als geschichtliches Material zu verwenden heißt eben nicht, dass man 1:1 glaubt, was drin steht. Wenn ein Plutarch von den Träumen der Calpurnia vor Cäsar Ermordung schreibt, akzeptieren wir das ja auch nicht einfach so als wahr, nur weil es irgendwo steht.

Genauso wie nicht einfach geglaubt wird, was Tacitus über die Gebräuche der Germanen schrieb. Denn es ging in seinem Text auch darum, einen Gegenentwurf zum seiner Meinung nach dekadenten Rom darzustellen und das war ihm bestimmt wichtiger als die Wahrheit.

Wenn "Geschichtliches Material" verwendet wird, heißt das oft nicht mehr als "Naja, was besseres haben wir nicht, also ziehen wir es mal so ganz grob heran, um Rückschlüsse auf den Alltag der Menschen ziehen zu können, aber bei allem anderen sind wir vorsichtig, weil die eine Hälfte ist vermutlich absichtlich erfunden und die andere Hälfte lief dreimal über Flüsterpost, bevor sie niedergeschrieben wurde."


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 16:00
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:1. Wie alt ist die Erde ungefähr, laut Bibel?
2. Wann wurde Adam erschaffen, laut Bibel?
3. Wann fand die Sintflut statt, laut Bibel?
Irrelevant für das Argument. Aber das war auch mein Fehler, weil ich unter dem ersten Punkt schlicht "reliable Bibel" geschrieben habe. Mir geht es spezifisch um die Reliabilität des Neuen Testaments. Also wir müssen schauen, ob die Schreiber wussten, wovon sie sprechen. Und das kann man anhand verschiedener Dinge testen, zum Beispiel die Geografie (Gewässer, Wege, Gärten), Namen, verschiedene Bräuche (vor allem die jüdischen), Finanzen, Sprachen etc., also einfach die Kultur und Politik des jeweiligen Landes zur jeweiligen Zeit. Man soll einfach das, was man testen und nachprüfen kann, auch tun. Und das sagt uns natürlich nicht direkt, dass alles andere dann auch so stattgefunden hat, wie sie berichten. Aber es zeigt uns, dass die Schreiber qualifiziert gewesen waren, um darüber zu schreiben, weil sie eben zu dieser Zeit und in diesem Kontext gelebt haben. Man betreibt also einfach nur Historie, wie bei allen anderen Werken dieser Art auch. Und dementsprechend wird dann auch ein Urteil gefällt, ob es denn historisch-reliabel ist oder nicht.
Zitat von tristris schrieb:Aber sie glauben es nicht einfach so.
Natürlich glauben sie der Message nicht, aber sie glauben an "Geschichte" (so wörtlich Bart Ehrman in seiner Debatte mit Robert Price). Sie gehen also so weit, wie man über die historisch-wissenschaftliche Methode gehen kann. Und dazu gehört dann auch ein leeres Grab, oder dass die Jünger den auferstandenen Jesus gesehen haben. Nur werden diese Dinge eben anders interpretiert: das Grab war also aus irgendwelchen anderen Gründen leer, und die Jünger haben Jesus gesehen, aber es war nur eine Vision oder ähnliches.
Zitat von tristris schrieb:Etwas als geschichtliches Material zu verwenden heißt eben nicht, dass man 1:1 glaubt, was drin steht.
Natürlich nicht, aber es ist eine Grundlage. Wenn dein Material in erster Linie nicht einmal vertrauenswürdig ist, ja dann kannst du auch überhaupt nicht darauf aufbauen. Mit der historisch-wissenschaftlichen Methode kann man also nur so weit gehen, und nicht weiter. Damit alleine kann man nicht beweisen, dass die Bibel fehlerlos ist.
Zitat von tristris schrieb:Wenn "Geschichtliches Material" verwendet wird, heißt das oft nicht mehr als "Naja, was besseres haben wir nicht, also ziehen wir es mal so ganz grob heran, um Rückschlüsse auf den Alltag der Menschen ziehen zu können, aber bei allem anderen sind wir vorsichtig, weil die eine Hälfte ist vermutlich absichtlich erfunden und die andere Hälfte lief dreimal über Flüsterpost, bevor sie niedergeschrieben wurde."
Uns bleibt nichts anderes übrig, als mit dem empirischen Material zu arbeiten, das wir zur Verfügung haben. Das sind Belege. Alles andere sind nichts als Spekulationen. Man kann nämlich immer etwas behaupten (und darin sind wir die besten), aber diese Behauptung dann auch zu belegen, ist eine andere Sache. Wenn also Historiker einer Quelle keinen Glauben schenken, dann ist es im Normalfall nicht, weil "wir vorsichtig sind", sondern, weil eine andere Quelle etwas anderes darüber berichtet. Das wäre also wenigstens eine gerechtfertigte Kritik, weil man sie hinterlegen kann.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

03.11.2022 um 16:15
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Irrelevant für das Argument.
Aber nice to know. Bist du jetzt Kurzzeitkreationist oder in welchen Zeiträumen spielt die Bibel?
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Mir geht es spezifisch um die Reliabilität des Neuen Testaments.
Die ist auch fraglich. Schau dir mal die neutestamentliche Forschung an. Briefe unter falschem Absender, unterschiedliche Stammreihen für Jesus, da gibt es schon Stolpersteine, die nicht dazu beitragen, das NT für "reliable" zu halten.
Zudem ist das NT nichts ohne das AT, denn es wurde ja geschrieben, um das AT zu erfüllen.


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