Eine der großen Fragen: Setzt Existenz ein vorangehendes Schaffen voraus? Wieso lässt sich diese Frage so schwer beantworten? Weil wir in unserer "Skala" zur Beantwortung dieser Frage nur aus unserer Erfahrung schöpfen können. Entsteht ein Computer, ein Haus, ein System aus dem Nichts? Nein, es wird konzipiert, gebaut und mit der Zeit verbessert. Bedeutet das, daß ein Schöpfer existiert haben muss? Diese Frage ist nicht 100%ig beantwortbar, weil unser Erfahrungsschatz begrenzt ist, sowie unser Verständnis aller existierender Systeme.
Wurde das Universum aus dem Nichts erschaffen? Gab es überhaupt ein Nichts? Zwingt uns unsere Wahrnehmung dazu, alles in Anfang und Ende zu begreifen, was uns dazu bringt über solche Fragen zu brüten. Gibt es für das Universum Anfang und Ende? Ist das Universum alles oder gibt es noch mehr außerhalb unserer Wahrnehmung? Existiert das Universum oder was auch immer in einem ewigen Recycling-Prozess für immer (und war schon immer da)? Wurde das Universum designed oder ist die aktuelle Architektur ein glücklicher Zufall, sozusagen eine "Epoche" im ewigen Recycling-Kreislauf, die irgendwann von einer anderen Epoche abgelöst wird, die sich durch eine völlig andere Architektur auszeichnet?
Sind wir ein Tropfen im Ozean? Sind wir ein Diamant in der Erde?
Und wenn es einen Schöpfer gibt, wo kommt der her? Wie hat das begonnen? Und wie hat das dann angefangen, usw?
Fragen, die entzweien und die Menschen in verschiedene Richtungen treiben, je nach Erfahrung, "Verständnis", Glauben, Meinung... temporäre Informationen, die man stellenweise versucht über möglichst lange Zeiträume am Leben zu erhalten um dem unvermeidlich scheinenden Verlust entgegen zu wirken.
Ein Kampf den niemand gewinnen kann, nicht nur, weil am Ende keine Trophäe für die richtige Antwort winkt, sondern auch weil sie uns regelmäßig in den Konflikt führt, dessen destruktive Auswirkungen den Recycling-Prozess nur weiter befeuern.
Anstatt das wir unseren Mitmenschen den Anker bieten, nach dem sie verzweifelt auf der Suche nach Orientierung suchen, grenzen wir uns von ihnen ab und überlassen sie den Kontrollsüchtigen, die mit cleveren Geschichten diese guten Menschen um sich scharen, verwirren und aufstacheln. Mit Antworten bewaffnet ziehen wir in unserer Arroganz gegen die Dummen oder Ungläubigen zu Felde, reißen unsere Banner hoch mit Symbolen, vor denen wir uns verneigen... Religion, Wissenschaft, Politik, Philosophie, ...
Doch nach all den Schlachten fällt es uns schwer einzusehen, das wir keinen Mehrwert geschaffen haben, das der Krieg sinnlos war... wir wollen nicht zurückweichen, nachdem wir bereits so weit gegangen sind. Eingestehen, das mit jeder Diskussion die wir gestartet haben, mit jeder Antwort, zu der wir uns haben hinreißen lassen, mit jeder Frage, die uns in verschiedene Lager teilt, mit jeder Ausgrenzung, mit jeder Arroganz, nur weiter Öl ins Feuer gegossen haben, eine weitere Schlacht provoziert haben, von der wir geglaubt haben, siegreich hervorzugehen, nur um am Ende die Augen vor der Feststellung zu verschließen, das nichts besser geworden ist, das wir die Fronten verhärtet haben.
Words are very unnecessary
They can only do harm
Quelle: Enjoy the Silence - Depeche Mode
Wir haben uns alle nicht mit Ruhm bekleckert. Müssen wir uns möglicherweise fragen, ob wir denn die richtigen Fragen gestellt haben? Ob sie es wert sind, wie wir wegen dieser miteinander umgehen?