Bishamon schrieb:Selbst wenn man sich eine völlig neue Göttin bastelt (oder gar gleich einen ganzen Pantheon), kommt man immer wieder auf die gleichen Fragen:
Warum zeigt sie sich nicht?
Warum hilft sie nicht bzw nicht sichtbar?
Kann man sie beweisen?
Straft sie uns?
Es geht ja vornehmlich erstmal ums suchen. Ob man zb etwas in sich finden kann, was einer art göttlichen Funken entspricht. Ganz ungeachtet erstmal von Neigungen, Anklagen oder Personifizierungen dessen was man beleuchten möchte.
Als göttlichen Funke finde ich zb. unser Bewusstsein samt der Vorstellungskraft. Bewusstsein ist etwas, was alles Leben scheinbar miteinander verbindet egal wie komplex oder primitiv es auch sein mag, da es nach dem gleichen Grundmuster aufgebaut ist. Es ist Bewegung aus sich selbst heraus, herrscht über seinen eigenen Raum, möchte sich erhalten und reagiert in drei Muster (abstrakt dargestellt in plus, minus und neutral). Weswegen wir uns auch in anderes Leben, zumindest immer durch dieses Grundmuster, hineinversetzen können.
Jeder der mit luziden Träumen experimentiert hat wird vielleicht feststellen, dass er mit seinem Bewusstsein einen Traum kreieren kann, der nur von seiner eigenen Vorstellungskraft begrenzt wird. Alles in diesem Traum wird aus ihm entsprungen sein und er als Person ist auch darin enthalten, mitsamt dem Wissen über die Zeit hinweg und über alle Dinge darin.
Das ist natürlich alles kein Beweis für Gott, aber diese Betrachtung lässt mir zumindest die Möglichkeit offen dass sowas wie Gott, aus dem alles ist und zu dem alles zurückkehrt, was vor allem schon da war, nicht zwingend unmöglich sein muss.
Demnach halte ich alle Aussagen die mit absoluter Überzeugung für oder gegen einen Gott sprechen, gleichermaßen... hm... überzogen. Denn in Wirklichkeit kann sich keiner absolut sicher sein.
Vomü62 schrieb:Und wenn man ehrlich ist, kann es einem doch völlig schnuppe sein, ob das Universum nun mit Absicht erschaffen, oder zufällig aus einem übergeordnetem Multiversum ausgerülpst wurde. Das ist doch für das eigene Leben absolut irrelevant.
Klar kann es einem Schnuppe sein. Aber hier im Thread geht es eben nun mal um dieses Thema.
Vomü62 schrieb:Wenn wir mal davon ausgehen, das alles, was Menschen gesagt, prophezeit oder aufgeschrieben haben, nicht objektiv sein kann, sondern subjektiv ist, dann beschränkt sich die Frage nach Gott eigentlich letztendlich nur darauf, ob es "etwas" geben kann, das sich selbst erschaffen hat bzw. ob es etwas geben kann, was ewig existiert, ohne erschaffen worden zu sein.
Natürlich ist jede Meinung subjektiver Natur, trotzdem kann man seine subjektiv geborene Meinung einer Objektiven, neutraler, Betrachtung unterziehen. Auch wenn selbst diese "objektive" Betrachtung von einem Subjekt gemacht wird. Haarspalterei. Mir ging es letztendlich um ein faires Abwiegen ohne einen Absolutheitsanspruch für eine Seite welche in den meisten Fällen grade in hinblick auf die Spiritualität, weniger einer Wahrheitsfindung dient.