@Bublik79 Natürlich glaubt man auch an die Wissenschaft wenn es ums Wissen geht.t
Ich glaube in dem Sinne an die Wissenschaft, dass ich darauf vertraue, dass die wissenschaftliche Methode bisher die beste uns bekannte ist, um objektiv und sachlich Fakten und Wissen zu gewinnen.
Das ist aber kein Glauben im religiösen Sinne, denn die Wissenschaft liefert eben tatsächlich Belege. Und diese Methode bietet einen weiteren, unschätzbaren Vorteil: die Falsifikation. Was als falsch erkannt wird, fliegt einfach raus. Im Gegensatz zum Glauben, wo es entweder stur weiter behauptet oder uminterpretiert wird, falls man nicht einfach den Behaupter entfernt.
Bublik79 schrieb:Den das Wissen vor 50 Jahren der Wissenschaft ist heute in der Mülltone
Zum Einen ist dieses pauschale Aussage einfach falsch. Es gibt jede Menge Wissen, das sogar viel älter ist, das auch heute noch korrekt ist.
Das Auftauchen des Halley´sche Kometen zb wird seit 1705 korrekt vorher gesagt. Seit ca 130+ Jahren verwendet die Menschheit elektrischen Strom - funktional. Funktechnik seit 1895. Usw.
Neue Fakten und neue Techniken, die wiederrum genaueres Studieren ermöglichen, tragen natürlich dazu bei, dass sich Wissen ändert. Das heißt aber nicht, dass ALLES alte dadurch einfach falsch wird. Schließlich funktionierten viele Dinge ja durchaus mit den alten Erklärungen. Etwas, das in Gegenargumenten gerne übersehen wird.
Zum Anderen ist ja genau das Verbessern einer Theorie der Vorteil dieser Methode. Fehler können jederzeit erkannt und ausgemerzt werden. Das ist nichts Negatives, sondern etwas ausgesprochen Positives. Neue Fakten werden dadurch berücksichtigt, Irrtümer korrigiert. Das ist exakt das, was mit Falsifikation gemeint ist. Wissenschaften schleppen eben keine Irrtümer weiterhin mit sich rum, wenn sie mal erkannt wurden.
Bublik79 schrieb:Auch die Wissenschaft entwickelt sich weiter und ist nicht unfehlbar
Und das ist gut so. Denn sonst wäre sie ja eine Religion, aber im Gegensatz dazu, behauptet das die Wissenschaft ja auch gar nicht. Von daher ist dieser Vorwurf nur ein Strohmann.
Und, hmm, was heißt hier „auch“? Wer ist denn noch „nicht unfehlbar“? Etwa die Religion? Das mutet mich jetzt eigenartig an, denn gerade Gläubige halten ihren Gott ja für unfehlbar.
Der Wissenschaft vorzuwerfen, sie wäre nicht unfehlbar, und gleichzeitig (wenn auch unbewusst) zuzugeben, dass ein Glaubenssystem auch nicht unfehlbar ist, nenne ich Doppelstandard.