Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!
09.10.2016 um 21:27Onlyonecansave schrieb: Im Buddhismus ist "ein Gott" immer sterblich, ein Objekt, habe ich recht?Götter sind allesamt sterblich, wobei auch hier zu beachten gilt, das diese, in den Schriften zumindest, von damaligen Mönchen vermutlich nur als Mittel verwendet wurden um deutlich zu unterstreichen wie die Vergänglichkeit zu verstehen ist.
Onlyonecansave schrieb:Hat Buddha die Existenz "des Gottes" verneint?Dafür gibt es folgende Geschichte:
Buddha und Gott
Eines Morgens wurde der Buddha von einem Mann gefragt: "Buddha, es stimmt doch, daß es Gott gibt?"Wie man diese interpretiert, bleibt jedem selbst überlassen. Allgemein gilt es jedoch zu sagen, das er ihn nicht verneinte, sondern immer wieder betonte das er solche Punkte nicht lehrt.
Der Buddha schaute dem Mann in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen Gott!" -
Einige Zeit später wurde der Buddha erneut gefragt:" Buddha, es stimmt doch, daß es keinen Gott gibt?"
Und der Buddha sah auch diesem Mann in die Augen und antwortete:" Doch, es gibt einen Gott!" -
Ananda, der dieses aufmerksam mit angehört hatte, war sehr verwirrt, doch es kam noch ein dritter Mann, der fragte den Buddha: "Buddha, ich weiß nicht was ich glauben soll, gibt es einen Gott oder nicht? Bitte hilf mir." - Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha nun wohl antworten würde, wo er doch schon zwei ganz gegensätzliche Antworten auf die Frage nach Gott gegeben hatte.
Der Buddha jedoch lud den Fragenden ein, neben ihm Platz zu nehmen, schloß die Augen, und sagte nichts. Die Einladung annehmend, nahm der Mann neben dem Buddha Platz und schloß ebenfalls seine Augen. Gemeinsam gaben sie sich schweigend dem Augenblicke hin; die Sonne war untergegangen, die Vögel hatten sich auf den Bäumen niedergelassen, schweigend genossen der Buddha und der Fragende eine Stunde lang die friedliche Ruhe des ausklingenden Tages. Dann öffnete der Mann seine Augen, berührte die Füße des Buddhas und sagte zu ihm: "Wie groß, Buddha, ist dein Mitegfühl! Du hast mir die Antwort gegeben, der ich bedurfte. Ich werde dir ewig dankbar sein." - Noch verwirrter als zuvor konnte sich Ananda nun nicht mehr zurückhalten und bat den Buddha um eine Erklärung.
Der antwortete:"Der erste Mann war ein Theist und wollte nur eine Bestätigung dessen, wovon er sowieso überzeugt war, er bedurte einer Antwort, mit der er nur prahlend herumlaufen kann, indem ich seine Überzeugung teile. Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte.
Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefaßte Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewußtheit.
Darum, Malunkyaputta, lasset das, was ich nicht erklärt habe, unerklärt sein und haltet euch an das, was ich erklärt habe. Nicht erklärt habe ich ob die Welt ewig oder nicht ewig, begrenzt oder unbegrenzt ist, ob Seele und Leib dasselbe oder Verschiedenes sind, ob ein Vollendeter nach dem Tode lebe oder nicht lebt. Ich habe es deshalb nicht erklärt, weil dies nicht zum Heile beiträgt, nicht einen reinen Wandel begründet, nicht zur Abwendung, nicht zur Wunschlosigkeit, nicht zum Aufhören, nicht zur Beruhigung, nicht zu hohem Wissen, nicht zum Erwachen, nicht zum Nirwana führt.
Onlyonecansave schrieb:Bei so vielen Gemeinsamkeiten könnte es theoretisch schon einen Zusammenhang geben, finde ich.Aber in welcher Art ? möchtest du mir nun sagen,das du denkst, Buddha wäre der Gott, der auch Jesus war ?
Onlyonecansave schrieb:Vielleicht spielt sie aber eine Rolle in anderen geraden, edlen Pfaden.Das habe ich ja niemals abgestritten. Mir geht es aber um die Lehre Buddhas, den Weg zu Befreiung. Es geht mir um das, was zum Nirvana führt, nicht um das, was durch Interpretation eventuell möglich sein könnte.
Onlyonecansave schrieb:Ich kann die natürlich nichts vorschreiben, aber so wie du deine Version von Buddhismus erzählen darfst, darf auch jeder seine eigene erzählen (auch wenn sie theistisch ist)Natürlich.
Onlyonecansave schrieb: Imho hat Buddha nie eine Absolute Realität, einen unerschaffenen, unsterblichen "Gott" widerlegt.Wäre auch unvorteilhaft für eine entstehende Religion gewesen, die sich in einer Umgebung entwickelte in der keine einzige Person daran zweifelte, das es Götter gibt. Zu Lehren das diese aber auch sterben müssen, ist da deutlich moderater als zu meinen, es gäbe sie nicht.
Onlyonecansave schrieb: wo Buddha eigentlich das gleiche aussagt, wie monotheistische Religionen, nur mit anderen Worten und anderen Schwerpunkten.Das sehe ich z.B anders. Schon alleine die Tatsache wie Buddha die Vergänglichkeit lehrte, macht wenig Platz für die Ewigkeitslehren der Monotheistischen Religionen.
Sieht man an folgenden Ausschnitten:
1: Habe ich es dir nicht voraus gesagt, Ananda: Von allem, was uns lieb und wert ist, müssen wir uns trennen, müssen uns von ihm abschneiden. Wie wäre es denn möglich, dass, was geboren wurde, geworden, gestaltet, der Auflösung untertan ist, sich nicht auflöste ? Das kann nicht sein.Wo bleibt da Platz für einen unendlichen, nicht vergänglichen Gott ?
2: Als der Erhabene ins Nirwana eingegangen war, da Strecken manch Mönche, die vor Leidenschaft noch nicht fei waren, die Arme aus, weinten, warfen sich zu Boden, wälzten sich hin und her: "Allzu früh ist der Erhabene in das Nirwana eingegangen! Allzu früh hat sich das Auge der Welt geschlossen!
Die Mönche aber, die von Leidenschaften frei waren, die nahmen in Wachsein und Bewusstsein hin, was geschehen war.
Der Vergänglichkeit untertan sind die Gestaltungen. Wie wäre es anders möglich ?
3: (...) Dies ist die Körperlichkeit, dies sind Empfindungen, die Vorstellungen, die Gestaltungen, das Erkennen. Wenn nun die Götter,die langlebigen, in Freude schwimmenden, die droben in ihren Götterwohnungen langen Daseins sich freuen, des Vollendeten (Buddha) Verkündigung hören, so werden auch sie in großer Zahl von Furcht, Schrecken und Zittern befallen.
Wir sind vergänglich und haben geglaubt wir wären unvergänglich. So haben wir kein bleibendes Sein, und haben geglaubt, wir hätten bleibendes Sein. So sind wir nicht ewig und haben geglaubt wir wären ewig, Vergänglich also sind wir, ohne bleibendes Sein, nicht ewig, in das Weltdasein verflochten.
Da sprach der Erhabene:
(...) Da waren auch die langlebigen Götter, die schönen, die herrlichen, voll mit Schrecken, furchterfasst, zitternd.
Wie vor dem Löwen das Getier.
Als sie des Heiligen Wort hörten. Des erlösten, vollendeten:
"Uns trifft das Los des Weltdaseins; Vergänglichkeit ist unser Teil"
Onlyonecansave schrieb:. Das führt zu der Erkenntnis, dass es in unserer Geschichte ziemlich viele Buddhas gibtDas es mehrere Buddhas gab, die in der Zeit zu uns stoßen um uns bestimmte Werte zu vermitteln werde ich niemals abstreiten. Auch werde ich nicht behaupten das Buddha (Siddharta Gautama) der einzige Buddha war/oder ist.
Onlyonecansave schrieb:Wir müssen auch nicht viel spekulieren, sondern können ganz einfach Jesus oder Muhammads Lehre ausprobieren und testen, ob sie Erlösung bring,Du solltest hier aber die verschiedene Arten von Erlösung nicht vermischen.
Ein Christ wäre wohl kaum damit zufrieden, wenn er für immer ausgelöscht wäre, wobei genau das für einen Buddhisten das größte Ziel ist. @Onlyonecansave