Methe
Das Problem, was ICH mit deinem Text habe ist folgendes:
Methe schrieb:Der Gedanke an einen Gottesglauben ist bei vernünftiger Betrachtungsweise dermaßen lächerlich, dass es wehtut welche Mühen aufgenommen werden, ihn zu vertreten
Du postulierst hier, dass es absolut unvernünftig ist, an einen Gott oder was auch immer zu glauben. In gewisser Weise erhebst du deine Meinung damit auf einen Thron. Alle die nicht diese Meinung teilen, sind unvernünftig und liegen damit falsch. Vielleicht hast du Recht. Vielleicht ist an dem ganzen Kram überhaupt nix dran. Aber für mich ist diese Position, dieser Chauvinismus, keine gute Diskussionsgrundlage.
Andere Menschen haben andere Blickwinkel, andere Erfahrungen. Wieso sollten sie nicht auch auf vernünftigem Wege zu anderen Ergebnissen kommen dürfen, gibt es ein Absolutheitsanspruch auf Vernunft? Wenn man mal ein wenig Abstand von Dogmen und Aberglaube nimmt, wird man merken, dass es da draußen sehr viele Menschen gibt, die durchaus vernünftige Argumente vorbringen können, für IHREN Glauben. Die werden dich wohl nicht überzeugen, genauso wenig wie du SIE überzeugen kannst, aber wieso muss man sich dann gegenseitig gleich die Fähigkeit absprechen, vernünftige Schlüsse aus eigenen Erfahrungen oder Erlebnissen ziehen zu können? Das tust du ja zumindest indirekt. Du sprichst auch davon, dass dem Menschen nur der Empirismus bleibt. Empirismus stammt vom griechischen Wort für "Erfahrung" ab. Die Erfahrungen der Menschen unterscheiden sich, also auch ihre Schlüsse.
Für eine Person, die jede Nacht mit ihrem verstorbenen Großvater Poker spielt, ist es vernünftig an Geister zu glauben - gemäß der eigenen Erfahrung. Ich hingegen habe keine entsprechende Erfahrung gemacht, für mich ist es also nicht sonderlich vernünftig aus EIGENER Erfahrung daran zu glauben. Wie aber kann ich nun bewerten, ob diese Person vernünftig handelt oder nicht?
Ich weiß nicht wie die Antwort lautet, in meinen Augen ist es aber absolut unvernünftig die eigene Erfahrung über die aller anderen zu stellen.