http://www.ruedigersuenner.de/kirchhoff4.html@allund ein weiterer Wissenschaftler der weiter denkt als es uns hier unsere Forums-Physiker Jalla&Co. gestatten mögen...
Als nächsten in der Reihe der etwas außergewöhnlichen Denker möchte ich den Philosophen und Wissenschaftskritiker Dr. Jochen Kirchhoff vorstellen, der bis etwa 2002 Dozent an der Berliner Humold-Universität war.
Über ihn ist folgendes zu lesen:
<"Kirchhoff neigt der pantheistischen Annahme zu, dass die gesamte Erde selber ein Lebewesen sei und über eine "planetare Intelligenz" verfüge. Er übernimmt diese Vorstellung von Denkern wie Giordano Bruno (1548-1600) und Friedrich Wilhelm Schelling (1775-1854), aber legt grossen Wert auf eine noch stärkere Akzentuierung des Subjekts: Die Erde sei zwar von eigenem Geist beseelt, aber sie beabsichtige in ihrer Evolutionsgeschichte auch die Hervorbringung des spezifisch menschlichen Geistes: "Was die Erde will, kann nur unter Einschluss des Menschen gedacht werden." (Kirchhoff, Was die Erde will, 190)
Mit solchen Gedanken stellt sich der Philosoph auch gegen die "Flachland-Ökologie" mancher ganzheitlicher Theoretiker, die das menschliche Subjekt am liebsten in Bio-Netzwerken oder "selbstorganisierenden Systemen" auflösen wollen. "Fraglos ist der Mensch, als Bioswesen, Teil der irdischen Biosphäre ... Aber das menschliche Ich - seine Individualität, seine Seelenhaftigkeit, seine Ich-Du-Wir-Beziehung - steht völlig ausserhalb der Naturgesetze." (ebd. 73)
Mit solchen Akzentsetzungen erweist sich Kirchhoff eher als Erbe des deutschen Idealismus, denn als Neo-Buddhist oder New Age-Denker, deren Subjektblindheit er als "etwas Beängstigendes" charakterisiert. Nicht nur gegen die herkömmliche Wissenschaft, sondern auch gegen viele Spielarten des Esoterischen hebt er die durch die Aufklärung errungene Einzigartigkeit des Ichs immer wieder hervor. Auch wenn dieses Ich Spuren von pflanzenhaftem, tierhaftem und mineralischem "Geist" in sich trage, so sei es doch etwas völlig Einmaliges und dürfe sich nicht überschreiten wollen, ohne zu wissen, was es in der Tiefe wirklich bedeute. Der Mensch sei weder bloss ein Teil der Natur, noch deren eigensüchtiger Beherrscher, sondern ein "Zwischenwesen", das sich durch eine feinabgestufte Gradation vom Physischen über das Feinstoffliche bis zum Geistig-Transzendentalen auszeichne. Kirchhoff knüpft hier an Begrifflichkeiten wie "physischer Leib", "Ätherleib" und "Astralleib" an, die auch in der europäischen Geistesgeschichte (Paracelsus, Agrippa von Nettesheim, Rudolf Steiner) vorkommen und nicht bspw. erst von Tibet oder Indien übernommen werden müssen....">
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http://www.ruedigersuenner.de/kirchhoff4.html