Islam - Fragen und Antworten

Biolehrer schrieb:Ja, und da jemand, der hier eine vorgeblich entspannte Art des Umgangs mit "Ungläubigen" präsentiert hat, dann doch noch hat gucken lassen, dass das alles nur aus der Not der Machtlosigkeit heraus zustande gekommen ist und nicht auf echter Toleranz beruht, weckt in mir ernste Befürchtungen, wenn ich annehmen muss, dass die Mehrzahl der hier lebenden Muslime ähnlich denkt. Sie verhalten sich unauffällig, aber wünschen uns im Herzen die Vernichtung und die Umwandlung der Demokratie in einen islamischen Gottesstaat. Beängstigend ...

Ich habe den Thread eröffnet um Fragen aus ISLAMISCHER SICHT zu betrachten.

Wir wünschen uns eine islamischen Staat so wie ihr euch euren säkukaristischen Staat wünscht, und?

Biolehrer schrieb:Das rechne ich Dir hoch an, aber damit offenbarst Du auf unfreiwillige Weise, dass es mit der Ehrlichkeit der vorgelebten Toleranz der Mehrheit der hier lebenden Muslime wohl doch nicht so weit her ist. Sehr aufschlussreich. Danke dafür!

Was die, die sich zum Islam bekennen tun oder zeigen etc. kann ich nicht beeinflussen.

Ich will hier Themen aus theologischer Sicht erörtern.

Jareth92 schrieb:Wir wünschen uns eine islamischen Staat so wie ihr euch euren säkukaristischen Staat wünscht, und?

Das Problem entsteht, wenn sich dieser Wunsch auf dem Boden der von Dir so verachteten Säkularität entfaltet. Beides beißt sich nun mal, wenn man in einem Staat lebt, den man eigentlich loswerden will - sei es, dass man den islamischen Staat in einem anderen Land errichten möchte oder sei es, indem man den Staat, in dem man lebt, in einen islamischen Staat transferiert.

Jareth92 schrieb:Ich will hier Themen aus theologischer Sicht erörtern.

Der islamische Staat leitet sich ja aus der islamischen Theologie ab. Und damit hat dieses Thema hier Relevanz.

Biolehrer schrieb:Das Problem entsteht, wenn sich dieser Wunsch auf dem Boden der von Dir so verachteten Säkularität entfaltet. Beides beißt sich nun mal, wenn man in einem Staat lebt, den man eigentlich loswerden will - sei es, dass man den islamischen Staat in einem anderen Land errichten möchte oder sei es, indem man den Staat, in dem man lebt, in einen islamischen Staat transferiert.

Wie gesagt, solange man die Gesetze in dem Staat nicht bricht, auch wenn man die Ideologie und das System ablehnt, gibts kein Problem aus eurer Sicht.

Biolehrer schrieb:Der islamische Staat leitet sich ja aus der islamischen Theologie ab. Und damit hat dieses Thema hier Relevanz.

Genau.

Jareth92 schrieb:gibts kein Problem aus eurer Sicht.

So sollte es sein, aber wenn hinter der Maske der Gesetzestreue eine verfassungsfeindliche Gesinnung steckt, ist die Gefahr künftiger Gesetzesbrüche stets virulent. Und das gibt dann doch zu denken, was den gesellschaftlichen Frieden hier betrifft.

Ok, gibts weitere Fragen zum Islam, nachdem geklärt wurde, dass

- es im Islam keinen Säkularismus gibt

- die Muslime nur Gott als Gesetzgeber & Richter anerkennen

- die Muslime sich einen Staat wünschen, in dem die Schariah herrscht

:)

Jareth92 schrieb:gibts weitere Fragen zum Islam

Ja. Du hattest weiter vorn von Logik gesprochen, als es darum ging, dass es einen einzigen Gott geben müsse. Als Argument hattest Du angebracht, dass es logisch sei, dass die Schöpfung eines Schöpfers bedarf, weil ja alles einen Anfang haben müsse. Mir ist logisch nicht schlüssig dargelegt worden, warum es sich bei der Natur (einschließlich des Menschen) um eine Schöpfung handelt. Sollte sich diese Behauptung nicht logisch schlüssig herleiten lassen, wäre die Argumentation bezüglich der Notwendigkeit eines Schöpfers hinfällig (ganz zu schweigen von der Notwendigkeit, dass es nur einen einzigen Schöpfer geben müsse und nicht auch ein Schöpferkollektiv möglich sei!).

Biolehrer schrieb:Ja. Du hattest weiter vorn von Logik gesprochen, als es darum ging, dass es einen einzigen Gott geben müsse. Als Argument hattest Du angebracht, dass es logisch sei, dass die Schöpfung eines Schöpfers bedarf, weil ja alles einen Anfang haben müsse. Mir ist logisch nicht schlüssig dargelegt worden, warum es sich bei der Natur (einschließlich des Menschen) um eine Schöpfung handelt. Sollte sich diese Behauptung nicht logisch schlüssig herleiten lassen, wäre die Argumentation bezüglich der Notwendigkeit eines Schöpfers hinfällig (ganz zu schweigen von der Notwendugkeit, dass es nur einen einzigen Schöpfer geben müsse und nicht auch ein Schöpferkollektiv möglich sei!).

Gut, ich werde darauf eingehen, ebenso wie auf die zitierten Textpassagen von @Gravedancer67, nur gebt mir etwas Zeit für Recherche, und ich bin auf Arbeit ich schreibe ganze Zeit mit Smartphone deswegen verzeiht, dass ich nicht immer so ausführlich geantwortet habe.

Jareth92 schrieb:verzeiht, dass ich nicht immer so ausführlich geantwortet habe.

Kein Problem, nimm Dir ruhig alle Zeit, die Du brauchst.

Jareth92 schrieb:Wie gesagt, solange man die Gesetze in dem Staat nicht bricht, auch wenn man die Ideologie und das System ablehnt, gibts kein Problem aus eurer Sicht.

Richtig, man muss dann aber auch mit dem entsprechenden Gegenwind rechnen. Denn dass man hier offen für das Ende eines freiheitlichen Staates werben kann (was durch die Freiheiten dieses Systems ja ironischerweise überhaupt erst ermöglicht wird) ist halt auch irgendwie "frech" und eine Art der Aggression.

Jareth92 schrieb:Friede ist auch nicht die Kernbotschaft des Islams.

Das ist sehr bedauerlich!

Jareth92 schrieb:Ich denke, dass sie dem falschen Weg folgen und wünsche mir für sie die Rechtleitung des Islams.

Andere "Wege" als grundsätzlich FALSCHE Wege anzusehen, hört sich für mich nach einem falschen Weg an!

Jareth92 schrieb:Aus menschlicher Sicht sage ich mal so, sind sie cool zu mie bin ich es auch zu ihnen, die meisten meiner Freunde sind keine Muslime, dennoch schätzen wir uns gegenseitig

und das nicht nach wahrhaftiger Freundschaft. Würdest du über deine Freunde anders denken, wenn sie zum Islam konvertieren würden?

MuldersMudda schrieb:Richtig, man muss dann aber auch mit dem entsprechenden Gegenwind rechnen. Denn dass man hier offen für das Ende eines freiheitlichen Staates werben kann (was durch die Freiheiten dieses Systems ja ironischerweise überhaupt erst ermöglicht wird) ist halt auch irgendwie "frech" und eine Art der Aggression.

Ich werbe nicht, ich gebe nur den islamischen Standpunkt dbzgl. wieder.

Rojenia schrieb:und das nicht nach wahrhaftiger Freundschaft. Würdest du über deine Freunde anders denken, wenn sie zum Islam konvertieren würden?

Sie wären dann eben meine Glaubensbrüder.

Jareth92 schrieb:ich gebe nur den islamischen Standpunkt dbzgl. wieder.

Ja, und der Standpunkt besagt, dass die geltenden Gesetze schlechter sind als die islamischen Gesetze - was wiederum eine Überheblichkeit gegenüber dem Land und seinen Bürgern ist, die gemäß der staatlichen Gesetze leben und diese als verbindlich akzeptieren. Und das ist dann durchaus auch eine Art von Frechheit und Aggression, die sich auf den gesellschaftlichen Frieden auf Dauer nicht konfliktfrei auswirken kann - wie man ja leider auch immer wieder feststellen kann.

Biolehrer schrieb:Ja, und der Standpunkt besagt, dass die geltenden Gesetze schlechter sind als die islamischen Gesetze - was wiederum eine Überheblichkeit gegenüber dem Land und seinen Bürgern ist, die gemäß der staatlichen Gesetze leben und diese als verbindlich akzeptieren. Und das ist dann durchaus auch eine Art von Frechheit und Aggression, die sich auf den gesellschaftlichen Frieden auf Dauer nicht konfliktfrei auswirken kann - wie man ja leider auch immer wieder feststellen kann.

Es gehört eben zum Monotheismus.
Jemanden als Gesetzgeber/Richter zu akzeptieren entspräche einer Anbetung desjenigen, wir beten aber nur Gott an.

Ob ihr das als frech empfindet oder nicht spielt für uns gar keine Rolle.

Jareth92 schrieb:Ob ihr das als frech empfindet oder nicht spielt für uns gar keine Rolle.

Ja, auch das ist bezeichnend - und noch eine Frechheit obendrauf, denn dieses "Eure Befindlichkeiten jucken uns nicht" verweist auf eine Rücksichtslosigkeit, die im Zweifelsfall auch über Leichen geht. Wie man ja leider auch immer wieder mal feststellen kann ...

Jareth92 schrieb:Jemanden als Gesetzgeber/Richter zu akzeptieren entspräche einer Anbetung desjenigen

Na ja, und das ist ein Rechtsverständnis, das mir die Haare sträuben lässt.

Biolehrer schrieb:Ja, auch das ist bezeichnend - und noch eine Frechheit obendrauf, denn dieses "Eure Befindlichkeiten jucken uns nicht" verweist auf eine Rücksichtslosigkeit, die im Zweifelsfall auch über Leichen geht. Wie man ja leider auch immer wieder mal feststellen kann ...

Was willst du von den Muslimen um zufrieden zu sein?
Reicht es nicht für uns, sich an die Gesetze zu halten?

Wie gesagt, solange man sich an die Gesetze hält, darf man sehrwohl eine andere Meinung vertreten, man muss das System nicht gutheißen und man kann auch andere Gesetze als besser ansehen.

That's it.

Jareth92 schrieb:Was willst du von den Muslimen um zufrieden zu sein?

Kurzfristig ist da wohl nichts zu erwarten, aber längerfristig sollten Ansätze gestärkt werden, die auf eine Aufklärung hinauslaufen, so dass die Überlegenheitsansprüche auf ein rechtsstaatkompatibles Maß herunterreguliert werden. Einstweilen werden wir euch dulden müssen. Von einer Akzeptanz auf Augenhöhe kann ja nun leider keine Rede sein, wenn ihr so denkt wie Du es hier hingeschrieben hattest.

Biolehrer schrieb:wenn ihr so denkt wie Du es hier hingeschrieben hattest.

Keine Sorge, die absolute Mehrheit der "Muslime" denkt nicht so, da sie den islamischen Standpunkt bzgl. Säkukarismus überhaupt nicht kennen.
Sie wissen nicht, dass Islam und Demokratie ein absoluter Widerspruch sind.

Siehe als Beispiel Türkei (mal abgesehen von den jüngsten Ereignissen, Referendum, vorgezogene Wahlen etc.):
In der Türkei bekennen sich ca. 99% zum Islam.
Aber dennoch sypathisieren sie fast alle mit der Ideologie von Atatürk, dem Laizismus, einer besonders strengen Form des Säkularismus.

Also, du musst keine Angst haben, solange die Muslime ihre Religion und die Schriften nicht studieren und erkennen, dass das alles polytheistische Systeme sind, wird sich nix für euch ändern.