lllusion schrieb:Das interessiert mich nicht, ich gehe von der Allgemeinen Definition aus.
Was verstehst du im Kontext unter „allgemeinen Definition“?
Du meinst vermutlich eine als volkstümliche Gebrauchsdefinition.
Es gibt keine einheitliche Definition für „Gott“. Der Gottesbegriff ist ein kulturspezifischer Gedankeninhalt, der als Phänomen einer populären volkstümlichen Mythologie zugeordnet wird und als Mundart global weitverbreitet ist, allerdings nur so wie der Begriff „Allah“ durch den Kulturwandel entlehnt wird.
Nach Waynesborough These ist die Wortherkunft des Begriffs „Allah“ ziemlich eindeutig, allerdings nach Nödelkes Geschichte auch keine Fabelgeschichte.
lllusion schrieb:Langsam scheint sich deine Haltung herauszukristallisieren.
Dann müsste ja deiner Meinung nach die Erlaubnis, die Bezeichnung "Gott" verwenden zu dürfen auch machtstabilisatorische oder missionarische Gründe haben. Das kann man dann auf alle Bezeichnungen übertragen, da keine Religion, andersgläubigen die Bezeichnung für ihren Gott verbietet.
Oder kann dies deiner Ansicht nach nur bei Muslimen der Fall sein?
Sagt dir das Stichwort „Ketzerei“ etwas?
Christliche Missionare haben damals Zungen waschen lassen, wenn deren Sprache nicht übernommen worden ist. Selbst bei deinem Gott bin ich mir unsicher, ob man ihn denn jetzt nun wirklich mit „Manitu“ rufen darf.
Wie glaubst du denn, wie die Begrifflichkeit „Allah“ als zentraler Gedanken für einen Monotheismus unter vielen in den Umlauf gekommen ist?
Nach Waynesborough und Nödelkes These hat Mohammad sich den Ahlul Kitab als neuen Propheten vorgestellt. Sicherlich dürfte er nach dieser These nichts dagegen gehabt haben, zunächst als Prophet des "Ellohim" oder "JAHWE" akzeptiert bzw. geheiligt zu werden. Sicher muss man sich da bzgl. des Wortlautes aber nicht sein; nicht nur aufgrund der sprachlichen Konstruktion "Allah" statt "Il-Lah", wolle man sie nicht als pragmatische Tradierung nehmen.
Als das nicht so einfach funktioniert hat und man sich über Muhammad und Allah belustigt haben soll, hat Muhammad wohl strategisch anders vorgehen müssen – so auch im Laufe der Zeit mit einer spezifischen Theologie. So sehe ich unter diesen ganzen Spannungen auch erhebliche sprachliche Problematiken. Natürlich haben unter solchen Spannungen monotheistische Götter auch Eigennamen getragen, wodurch möglicherweise auch innerhalb des angefertigten Korans die Entstehung des Eigennamens Allahs zu argumentieren wäre.
Als das Machtmonopol durch Mohammad besetzt worden sein sollte, kann ich mir schon allein aus pragmatischen, geschweige denn theologischen und machtstabilisatorischen Gründen nicht vorstellen, einem Muslim „Der, der sich Allah unterwirft“, gleichzubeginn Gleichgültigkeit bei der Namensgebung des „Tauhidgottes" zu geben, da die Verwechslungsgefahr nunmal einfach zu groß gewesen ist.