Angelus144 schrieb:sondern töte niemanden,bestiehl niemanden,liebe deinen nächsten wie dich selbst,etc.
Und sammel kein Holz am Samstag, hab keine anderen Götter neben mir, mach dir kein Bild von mir, diene keinen anderen Göttern, vergiss bloss nicht das ich dein einziger Gott bin.
Von zehn Geboten sind vier nur dazu da zu betonen wer hier die Ansagen macht.
Dann gibt es natürlich noch die gesellschaftlich unglaublich wichtigen Regeln ob man jetzt Mischgewebe tragen darf und obs in Ordnung ist ein mit Käse überbackenes Schweineschnitzel zu essen.
Angelus144 schrieb: Wenn der atheismus nicht der gesellschaft schadet,dann müssten diese dinge ja sowieso eingehalten werden und man kann nicht sagen man muss tun was gott will,weil man es sowieso tut.
Und hast du irgendwelche Anhaltspunkte das die Realität anders aussieht?
Angelus144 schrieb:Glaubst du den bericht von der sintflut wörtlich?
Nein.
Angelus144 schrieb:weil wenn du es tust musst du auch glauben, dass die menschheit verdorben und böse war und zwar absolut.
Junge, Junge, drei Uhr morgens, Zeit für ein Gleichnis:
Ein Mann kommt aufgeregt auf dich zu und erzählt dir fröhlich das er gerade ein paar Leute umgebracht hat.
Du fragst ihn warum und er meint "Weil sie böse waren und es verdient hatten".
Wenn du ihm also glaubst das er tatsächlich Menschen getötet hat, musst du ihm dann auch glauben das diese Leute tatsächlich verdient hatten zu sterben?
Und nochmal, selbst wenn ausser Noah und seiner Familie alle Menschen, Männer, Frauen, Kinder, Ungeborene, so abgrundtief verderbt gewesen wären wie es die Geschichte erzählt, Gott ist GOTT.
Er ist allmächtig, ihm steht grundsätzlich jeder nur denkbare und undenkbare Weg offen das Problem zu beseitigen.
Wenn er wollte hätte er jeden Menschen in rationaler Debatte unter völliger Beachtung des freien Willens davon überzeugen können von seinen bösen Wegen abzulassen.
Er hätte Menschen so empathisch machen können das jedes Leid das sie jemand anderem zufügen genauso hart selbst fühlen.
Ich kann mir als Mensch schon eine Unzahl an Möglichkeiten ausdenken wie man die ganzen Situationen in denen Gott oder seine Gefolgsleute Gewalt anwenden vollkommen friedlich und zum Wohle aller Beteiligten lösen könnte wenn man allmächtig wäre, aber Gottes Vorstellungskraftbeschränkt sich meistens darin Sachen zu finden die man Leuten auf den Kopf werfen kann.
Angelus144 schrieb:Weil wenn du das sowieso nicht glaubst, dann kann man gott auch schlecht vorwerfen genozid zu betreiben.
Ich werfe Gott nicht vor einen Genozid begangen zu haben.
Ich werfe ja auch Hannibal Lecter nicht vor zwölf Menschen gegessen zu haben.
Ich versteh nur beim allerbesten Willen nicht wie irgendjemand diese Geschichten lesen kann und anschliessend behaupten sie handelten von einem gütigen, liebenden und gerechten Gott.
Und ganz ehrlich?
Leute die das können machen mir ein stückweit Angst.
Wie verdreht muss der eigene moralische Kompass sein das man glauben kann es gäbe irgendeine moralische Rechtfertigung die erstgeborenen Kinder eines ganzen Landes zu ermorden?
Was für einer Form der Gehirnwäsche muss man unterzogen worden sein um überhaupt zu versuchen soetwas zu rechtfertigen?
Und es ist ja nicht nur das Gott immer wieder selbst für unglaubliche Brutalitäten verantwortlich ist, auch die Wahl seiner Propheten und Könige ist wenig vertrauenserweckend.
Israels Könige sind keine grossen Händler oder Förderer der Künste die Israel zu einer Perle der Bronzezeit gemacht haben, keine Philosophenkönige die Bibliotheken angelegt und den Geist der Menschen erweitert haben und auch technologische Innovatoren waren sie eher nicht.
Israelitische Könige waren Kriegerkönige, nichts was man einem bronzezeitalterlichen Stammesvolk hätte vorwerfen können, aber dennoch Leute die es für eine gute Idee halten die Vorhäute erschlagener Feinde zu sammeln, eine seltsame Wahl für das auserwählte Volk eines Gottes der Liebe.
Seine Propheten hingegen sind oft komplett wahnsinnig.
Ob jetzt Moses der einen Aufruhr (Kampf? Massaker?) anzettelte bei dem 3000 Stammesmitglieder getötet wurden weil das Volk in seiner Abwesenheit eine Regel gebrochen hatte von der es nicht wissen konnte das es sie gab, Lot der seine Töchter erst zur Vergewaltigung freigeben wollte und sie dann im Suff selber schwängert (Wenn das tatsächlich der "gerechteste Mann Sodoms" war hätte Gott sich nicht die Mühe machen müssen irgendwen da rauszuholen, aber irgendwie hab ich das Gefühl das die Geschichte eher Gottes verschobenes Gerechtigkeitsempfinden aufzeigt als die Verderbtheit der Stadt) oder der Glatzkopf dessen Namen ich dauernd vergess der per God-Link ein paar Bären auf einige spielende Kinder hetzt weil sie es gewagt haben... *trommelwirbel* ... sich über sein Glatze lustig zu machen
Versteh mich bitte nicht falsch, ich weiss das die meisten Schriftgläubigen kein Problem damit haben anständige Menschen zu sein, und diese Unfähigkeit normales ethisches Denken auf ihren Gott anzuwenden scheint meistens nur ein kleiner blinder Fleck im Unterbewusstsein zu sein, und es ist auch kein Phänomen das auf Religionen beschränkt ist, Ideologien, Nationalismus und schlichte Helden- oder Idolverehrung können denselben Effekt haben,
aber gleichzeitig bin ich auch der Meinung das es genau dieser psychische Mechanismus ist der es Glaubenskriegern aller Art ermöglicht ihr moralisches Empfinden abzustellen sobald sie irgendwo ihre Lokalvariante von "Deus Vult" hören.
Welchen sinn hat denn leiden in einer gottlosen welt.
Wie alles andere auch:
Den Sinn den wir Menschen darin finden können.
Und ja, in viel zu vielen Fällen ist dieses Leid sinnlos, weshalb die menschlichen Anstrengungen darauf konzentriert sein sollten dieses Leid zu mindern.
Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN. „
Es gibt genau eine Situation in der ich das als "Schutz" anerkennen könnte:
Satan ist an Macht mindestens vergleichbar mit Gott und Gott weiss das er Hiob nicht komplett vor Satans angriffen schützen kann.
Dann wäre es nur sträflich fahrlässig von Gott gewesen Hiob vor Satan so zu loben, denn er sollte ja wissen wie der Morgenstern darauf reagieren würde.
Wenn Gott aber die Macht hatte mehr als Hiobs Leben zu schützen ist dieser Satz nichts mehr als ein Freibrief für Satan mit Hiobs Besitz und Familie zu verfahren wie er es möchte.
Hiob hält trotz allem leid und trauer an gott fest.inwiefern kann dann z.b. jemand der weniger leidet gott anklagen?
Mit dem Recht des Schwächeren.
Wer sich einer grösseren Macht für Führung und Schutz unterordnet hat das Recht das ihm diese auch gewährt werden, und falls aus irgendeinem Grund diese Macht ihren Verpflichtungen nicht nachkommen kann, oder wie in diesem Fall will, sie sich zumindest rechtfertigt und dem Untergebenen die Möglichkeit gibt ihm widerfahrenes Unrecht einzuklagen.
Deswegen haben alle Rechtstaaten Verfassungen an die die Regierungen gebunden sind und Gerichte die diese Gesetze schützen.
In dem Moment in dem ein Herrscher dem Beherrschten keine Rechenschaft mehr leisten muss verliert er jedes Recht auf Herrschaft.
Die Reden betonen Gottes Übermacht und Hiobs Ohnmacht.
Oder anders gesagt, Gott herrscht durch Faustrecht.
es gibt auch christen die glauben die sintflut oder hiob sind nicht wörtlich zu nehmen und sinnbilder.
Nur, welchen Sinn vermitteln die Bilder?
Den einzigen Sinn den ich seit dem Kindergarten aus der Sintflutgeschichte herauslesen konnte war
"Gott ist so unglaublich mächtig das er uns alle einfach so auslöschen könnte wenn er wollte, also sei am besten froh das er es gerade nicht will und dank ihm jeden morgen das er dich über nacht nicht getötet hat."
Ich weiss das das nicht die einzige Interpretation der Geschichte ist, aber mMn die offensichtlichste und logischste.
Auf dein beispiel in etwa bezogen, wenn der hund weggesperrt ist,du das kind vor dem hund gewarnt hast und am fenster ein schild „vorsicht,bissiger hund“ hängt und ein kind steigt durchs kellerfenster bei dir unbemerkt ein und wird vom hund gebissen, dann ist es nicht deine schuld.wie gesagt, jeder vergleich hinkt.(/quote]
Der Vergleich hinkt nur weil du ständig versucht so zu tun als hätte Gott irgendetwas unternommen um Satan von Hiob fern zu halten und Hiob habe dann diesen Schutz zerstört und Satan so auf sich selbst losgelassen.
Gibt die Geschichte aber nicht her.
Satan kommt zu Gott.
Gott gibt mit Hiobs Frömmigkeit an.
Satan stichelt.
Gott gibt Satan die Erlaubnis alles in Hiobs Leben zu zerstören solange er ihn nicht tötet.
Satan bereitet Hiob die Hölle auf Erden während Gott zusieht und Satan nach Bedarf neue Befugnisse ausstellt.
Hiob bleibt standhaft, Gott zeigt Satan ne lange Nase und erklärt Hiob das er ihm nichts erklären kann und drückt ihm noch ne neue Familie, die dieses ganze deprimierende Totsein noch vor sich hat, an die Backe mit der Hiob den vermutlich schwer traumatisierten aber angeblich sehr glücklichen Rest seines Lebens verbringt.
Wo in dieser Geschichte sind die Äquivalente zu Zwinger, Warnung, Schild und Einbruch?