Heide_witzka schrieb:Aber das machst du doch, Du schreibst ihm vor unabhängig und allmächtig zu sein.
Nein, ich schreib Gott nicht willkürlich vor, wie er zu sein habe.
Ich glaube an Gott und habe Vorstellungen (allerdings kein Bild im Kopf), wie Gott
ist.
Ich urteile nicht darüber.
Das ist etwas anderes, als wenn ich mich hinstelle und sage:,,Gott MUSS so und so sein, damit ich an ihn glaube.".
Heide_witzka schrieb:Aber die Mehrdeutigkeit erfüllt in meinen Augen keinen Sinn. Glauben ist also eine spekulative Angelegenheit ohne Möglichkeit die Richtigkeit seiner persönlichen Spekulation zu belegen?
Warum erfüllt die Mehrdeutigkeit keinen Sinn? Das müsstest du erläutern. Es ist nur dein persönlicher Anspruch, dass es
eine sich dem Menschen erschließende Wahrheit pro Einheit geben muss, sozusagen.
Dass Glauben nicht einfach eine spekulative Angelegenheit ohne Grundlage ist, habe ich doch eben erklärt.
Wenn man ernsthaft und fundiert Theologie betreibt, dann hat man Grundlagen und Instrumente, mit denen man einen biblischen Text untersucht, der einen Teil der Basis des Glaubens bildet.
Ob andere Menschen die Ergebnisse anerkennen, ist ihre Sache. Aber reine Spekulation ist das nicht.
Heide_witzka schrieb:Was sollten das wohl für Ansprüche sein?
Mehr als einen Zugang zum Paradies kann man doch nicht verlangen, oder?
Na als Beispiel folgendes:,,Ey Gott, ich latsch jeden Sonntag in die Kirche und werf Geld in den Klingelbeutel. Sorg doch mal dafür, dass ich im Lotto gewinne. Schließlich bin ich so ein guter und gehorsamer Mensch."
Das degradiert Gott aber in jedem Fall. Damit entspräche dieser Gott nicht dem Gott, von dem im Christentum die Rede ist.
Es kann nicht funktionieren, dass man mit dem wahren christlichen Gott handelt und ihn zu irgendwas zwingen kann.
Heide_witzka schrieb:OK. Aber du weisst dann immer noch nicht ob es überhaupt einen Gott gibt.
Deine Basis bleibt also doch das Unwissen, oder?
Meine Basis ist Glaube. Oder Vertrauen.
Ich habe keinen Beweis für die Existenz Gottes. Kann ich auch nicht haben, denn wir oder auch Kant haben ja festgestellt, dass Gott letztlich unbeweisbar ist. Dass er nicht beweisbar ist, heißt nicht automatisch, dass er nicht existiert.
Ich vertraue darauf, dass er ist.
Heide_witzka schrieb:Das ist richtig, aber wie trennt man die wahren Aussagen sicher von den falschn?
Eben durch hartnäckiges Untersuchen mit vernünftigen Methoden. Man nähert sich der bzw. einer Wahrheit an.
Der Rest ist Vertrauen, ist Glaube.
Du musst ja im Kopf behalten, dass es um Glauben in der Religion geht. Nicht um den Beweis zu 100%, wie etwa in der Mathematik oder einer anderen Naturwissenschaft.