@Heide_witzka Heide_witzka schrieb:Da die Schriften mehrfach interpretierbar sind kannst du wohl keinem übelnehmen, wenn sein Gottesbild mit deinem nicht deckungsgleich ist.
Da wird nicht gerichtet, da wird spekuliert. Diese menschen machen nichts Anderes als du.
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Wenn ich jemandem etwas übel nehmen wollte, wäre das eine moralische Bewertung.
Ich bewerte es nicht moralisch, wenn jemand ein anderes Gottesbild hat, als ich.
Wohl kann ich das aber als falsch bezeichnen. Obwohl die Worte ,,gut/richtig" und ,,schlecht/falsch" im Alltag gerne synonym genutzt werden, sind sie nicht synonym, sie haben unterschiedliche Bedeutungsgehalte.
Jemand kann andere Vorstellungen vom christlichen Gott haben.
Stellt er sich aber hin und sagt:,,Gott muss so und so sein, damit ich an ihn glaube", begibt man sich ganz eindeutig in eine richtende Position und setzt sich logisch betrachtet
über Gott. Damit ist ein eventuell aufzufindender Gott aber in jedem Fall NICHT der christliche Gott.
Heide_witzka schrieb:Wie gesagt, ich hänge nicht am Wort du kannst anstatt Bild auch gerne Vorstellung oder Spekulation einsetzen. Passt auch.
Nja...wie sinnvoll es ist, einfach so beliebig Begrifflichkeiten zu verwenden, das haben wir ja gesehen beim Thema Märchen, Sagen, Legenden
:DIch kann dich natürlich nicht zwingen, die Begrifflichkeiten richtig zu verwenden, aber die Diskussion führt zu nichts, wenn man gemeinsam verwendeten Begriffen einfach persönliche Bedeutungsgehalten zuschreibt.
Heide_witzka schrieb:Wo ist der Unterschied zu deiner Religion?
Hängen bei euch keine Figuren, z. B. am Kreuz?
Was ist das anders als sich ein Bild zu machen?
Und was dir passiert, wenn du nicht nach seinen Regeln lebst ist auch nicht ohne.
Warum sollte deine Religion mehr wert sein oder richtiger sein als die des tönernen Götzen?
quot
Der am Kreuz hängende Jesus ist nicht Gott im eigentlichen Sinne.
Das Kreuz ist Symbol und nicht Götzenbild, ob mit oder ohne Jesusfigur am Kreuz. Baust du dir dagegen aus Ton eine Figur von Baron Samedi und betest diese Figur an, dann machst du sie zu deinem Götzen. Du machst dich von ihr abhängig. Du bist unfrei.
Ich dagegen MUSS nicht an Gott glauben. Ich bin frei, mich von ihm abzuwenden. Natürlich muss ich die Verantwortung für diese Entscheidung tragen, das ist ja völlig logisch. Ich kann sagen:,,Ich glaub nicht an Gott und Hölle und alles". Schön. WENN es Gott und einen Ort der Verdammnis aber doch gibt und ich durch mein Handeln dahin gelange, dann steht das in meiner persönlichen Verantwortung.
ICH habe mich geirrt und trage die Folgen.
Zur Freiheit gehört nicht nur alles Positive, zur Freiheit gehören auch die negativen Seiten der Eigenverantwortung.
Ich KANN auch aus Freiheit heraus an Gott glauben, weil ich es erfüllend und richtig finde. Das kratzt nicht an meiner Freiheit, es ist eine legitime Entscheidung. Ich bin dann frei innerhalb des ,,Rahmens Gott", wenn ich an ihn glaube.
Sollte es wiederum so sein, dass es keinen Gott gibt und kein Leben nach dem Tod und so weiter, muss ich durch diesen Irrtum nichts befürchten. Mir passiert ja nichts. Aber ich habe schon im Diesseits einen persönlichen Gewinn. Ich fühle mich gestärkt und weniger den Launen der Welt ausgeliefert mit dem Glauben an einen guten Gott, der mir auch vergibt, wenn ich mich falsch verhalte.
Heide_witzka schrieb:Du kannst die Bibel in jede Sprache übersetzen, sie bleibt mehrdeutig.
Mal abgesehen davon, dass es dem Allmächtigen nicht schwer fallen dürfte jedes Volk so anzusprechen, dass es zur jeweiligen Kultur passt.
Man benötigt da gewiss eine ganz besondere Anstrengung um sich einzureden, dass er nur einmal in grauer Vorzeit so etwas Halbgares abgelassen hat, in einem abgelegenen teil der Welt um die ganze Menschheit zu erreichen und anzuleiten.
e=k
Vielleicht kann ich die Bibel ja auch übersetzen und ihren Inhalt angemessen vermitteln, WEIL die Verse mehrere Interpretationen zulassen?
,,Abgelegener Teil der Welt, graue Vorzeit"...
Ähm, naja, aus Sicht japanischer Ureinwohner war der altorientalische Raum sicherlich abgelegen.
Tatsächlich tobten da aber das Leben und Zivilisationen, auch so genannte Hochkulturen wie die ägyptische oder die babylonische.
Griechen und Römer bildeten zusätzlich bedeutende Kulturen und Weltreiche weit über den Mittelmeerraum hinaus.
Was man eigentlich sehr leicht erfahren könnte, wenn man sich mal entsprechende Literatur ansieht.
Mit der Feststellung von Hochkulturen dürfte sich auch der Spruch der grauen Vorzeit erledigen.
Die Leute saßen da jedenfalls nicht alle noch auf Bäumen.
Heide_witzka schrieb:Das ist so nicht richtig. Es bleibt bei Unwissen einfach nichts Anderes übrig als die Spekulation.
Falsch. Ich kann Unwissen durch entsprechende Instrumente und Vorgehen verringern. Ich hab geschildert, wie man bei einer Exegese etwa vorgeht.
Du denkst, ,,Unwissen" bedeute, dass man eigentlich nichts anderes tun könne, als mehr oder minder unqualifiziert daherreden.
Doch was macht denn jeder Naturwissenschaftler beispielsweise? Er versucht, mit verschiedenen Techniken und Vorgehensweisen Unwissen zu verringern. Er versucht, möglichst fundierte Aussagen zu machen. Er redet nicht einfach nur so herum und spekuliert.
Heide_witzka schrieb:Du täuschst dich. Die Existenz Gottes bleibt Spekulation.
Du läufst (d)einer Fantasie nach und hoffst, dass sie sich bewahrheitet.
ybernetis id=19825793]Das gilt für alle Gottheiten, du kannst auch nicht Zeus, Mitras, Osiris, Horus, Baal, Loki und Ishtar widerlegen.[/quote]
Ich
glaube an die Existenz Gottes und halte das für wahr.
Ob es wirklich so ist, weiss ich nicht. Um das Wissen im Sinne etwa eines eindeutigen mathematischen Beweises geht es jedoch im Glauben gar nicht. Es ist nicht Ziel, Gott zu beweisen.
Du folgerst daraus, dass sich etwas dem naturwissenschaftlichen Beweis entzieht, dass es nicht da ist.
Es ist allerdings völlig logisch möglich, dass du einfach nur nicht in der Lage bist, etwas zu beweisen, da es sich deiner Beweisfähigkeit und deinen Instrumenten entzieht. Existieren kann der Gegenstand trotzdem.
off-peak schrieb:Stimmt. Nicht nachweisbar, sprich: nicht sichtbar, nicht wahrnehmbar.
Und deshalb sollte man sich wundern, wie Menschen auf die Idee kommen, dass es ihn gebe - wenn ihn doch keiner je nachweisen konnte oder nachweisen kann. Also, wie kommt man ohne Nachweis eines Wesen dazu, zu behaupten es würde existieren? Und ihm gar ganz bestimmte Eigenschaften anzudichten?
Finde den Fehler.
Du gehst nur von einer naturwissenschaftlichen Warte aus.
Theologie ist aber keine Naturwissenschaft. Und Gott kein Gegenstand der Naturwissenschaft.
Es ist dein Fehlurteil, dass du erst die Bedingungen setzt, unter denen etwas wahr sein soll und dann sagst, wenn sich die Gegenstände nicht DEINEN Bedingungen anpassen, dann seien sie inexistent.
Schon mal überlegt, dass das Problem bei DIR liegt und du von falschen Voraussetzungen ausgehst?
Du WILLST, dass Gott so sei, wie du ihn dir denkst. Und DU urteilst, er sei nicht existent, wenn er sich dir nicht füge.
DIESER Gott, der dabei hypothetisch herauskäme, entspräche aber in jedem Fall nicht dem christlichen Gott, dieser fügt sich Menschen nicht.
AlteTante schrieb:Beim christlichen Gott muss man ständig bedenken, dass man, allein weil man Mensch ist, ein großer Sünder ist, der ständig Gott um Vergebung bitten muss, um nicht in die Hölle geworfen zu werden. Denkt man im falschen Moment (wenn gerade das Weltende oder zumindest der eigene Tod einbricht) das Falsche, so hat man verloren, denn Gott wird irgendetwas finden, was ihn erzürnen wird.
Nö. Du musst Gott nicht dauernd um Vergebung bitten, er schreibt nicht alle deine Sünden auf und bestraft dich dann drakonisch.
Du scheinst nur negative Seiten zu sehen. Aber nicht die Befreiungsaspekte, Stärkung, Schutz und viel anderes Positives, das mit dem Glauben verbunden ist. Du hast traurigerweise allein das Bild eines strafenden, bösen Gottes. Warum diese Konzentration auf's Schlechte?
Kann es dir übrigens als Atheist (bist du einer?) nicht ohnehin egal sein, was passiert, wenn du daran
glaubst, es gäbe keinen Gott?
Dann musst du ja auch nicht um deine Mitmenschen fürchten. Oder um dich
:D