blueavian schrieb am 16.06.2017:Argus7 schrieb:Es ist einfach abwegig, sich mit pseudoreligiösem Zeug zu befassen, was letztlich von der Tatsache ablenken soll, dass es nun mal keinen Gott gibt. Basta!
BlueAvian schrieb: Das ist ein Glaube. Da du die Nichtexistenz als Tatsache darstellst. Du scheinst mir ein wenig unentspannt zu sein. Wenn du nicht weißt, ob es einen Gott gibt, brauchst du dich nicht so in Grabenkämpfe verwickeln zu lassen. Dein Problem ist, dass du ein Gläubiger bist und es selbst nicht so siehst. Da du die Definitionen auch einfach nicht verstehst.
Ich musste mal einige Tage verstreichen lassen, weil Kommentare wie derjenige von "BlueAvian" mich irgendwie langweilten. Die Gottesanhänger werden es wohl nie begreifen, dass sie es sind, die die Existenz eines Gottes nachweisen müssten. Da dieser Beweis nicht erbracht werden kann, ist es wohl nachvollziehbar, wenn ich die Nichtexistenz eines Gottes als Tatsache bewerte. Aber das werden die Vertreter der Gott-Partei wohl niemals nachvollziehen können.
Angenommen, wir müssten diesen Sachverhalt vor einem weltlichen Gericht klären, dann wäre diejenige Partei, die eine Tatsachenbehauptung vorträgt, dazu verpflichtet einen Beweis vorzulegen. Da die Gott-Partei diesen Beweis jedoch nicht erbringen könnte, hätte sie diesen Prozess bereits zu Beginn verloren. Die Gegenpartei wäre in diesem Falle nicht dazu verpflichtet, die Nichtexistenz eines Gottes beweisen zu müssen. Eine durchaus nachvollziehbare Logik, die aber von den Gottesanhängern offenbar nicht akzeptiert und somit auch nicht verstanden wird.
Wie kommt das? Nun, da die Story von der Existenz eines Gottes schon rund 2.000 Jahre lang (oder noch länger) von Generation zu Generation weitergegeben wird, ist es nicht weiter verwunderlich, wenn ein solches Gerücht irgendwann zum Status einer Wahrheit mutiert und für bare Münze genommen wird. Ein Prinzip, welches zur Zeit übrigens auch von Donald Trump praktiziert wird. Dieser Mann wiederholt eine Lüge so lange, bis sie schließlich sogar geglaubt wird. Aber darauf fallen ja auch nur unverbesserliche Banausen herein, denen man jeden Schwachsinn als Wahrheit verkaufen kann.
Religionskritik wird somit zu einer äußerst schwierigen Angelegenheit, weil dieses irreale Verhalten von Gottesanhängern es nahezu unmöglich macht, die Dinge richtig zu stellen oder die Sachverhalte klar und unmissverständlich offen zu legen. Als Kritiker steht man nämlich vor dem Problem, dass man das ganze, über mehr als zwei Jahrtausende aufgebaute Lügengebilde überhaupt nicht mehr in Frage stellen darf. Hier im Forum wird es z.B. (von einem Moderator) als Beleidigung bewertet, wenn man den Glauben an einen Gott als Wahrnehmungsdefizit bezeichnet, oder den Glauben als Realitätsferne einstuft. Dies führte dann auch dazu, dass einer meiner Kommentare (wegen Beleidigung!?) gelöscht wurde. Der Moderator kannte offenbar nicht den Unterschied zwischen einer Beleidigung und einer freien Meinungsäußerung. Die Löschung meines Kommentars ist übrigens der Grund, weshalb ich mich für einige Tage aus dem Allmy ferngehalten habe. Hätte ich gleich darauf reagiert, wäre meine Antwort auf die Löschung garantiert heftiger ausgefallen. (Es ging im fraglichen Kommentar um die Behauptung einer Userin, dass der Geist nach dem körperlichen Tod weiter existieren würde.
Eine Behauptung, deren Zweifelhaftigkeit wohl außer Frage steht!)
Wie man sieht, haben die Gottesanhänger es längst geschafft, dass man ihren Glauben nur eingeschränkt kritisieren und bewerten darf. In der politischen Auseinandersetzung ist es übrigens durchaus erlaubt, einem Gegner Realitätsferne vorzuhalten oder ihm ein Wahrnehmungsdefizit zu unterstellen. Das wird dann als freie Meinungsäußerung gesehen und unter Garantie nicht als Beleidigung. Wenn es aber um Religion geht, wird hier im Allmy offenbar nach anderen Maßstäben gemessen. Demokratische Spielregeln haben hier - wenn's um die heilige Kuh Religion geht - offenbar keine Gültigkeit mehr.
Es gibt viele Gründe, weshalb ich mich beim Thema "Religion" engagiere. Dafür muss ich mich vor dir allerdings nicht rechtfertigen. Einer dieser Gründe ist z.B. der, dass ich mich gegen die Dominanz und den Herrschaftsanspruch religiöser Organisationen (z.B. Kirchen, Glaubenswahn von Sekten usw.) wende, die in der Menschheitsgeschichte schon viel zuviel Unheil angerichtet haben. So ist z.B. die Geschichte des Christentums durch eine nicht zu übersehende blutige Spur gekennzeichnet. Hinzu kommt der immer noch übermächtige Einfluss der Kirchen auf die Politik. So sind wir hier in Deutschland noch längst kein wirklich säkulares Staatswesen. Das Reichskonkordat, welches noch zu Zeiten Hitlers mit dem Vatikan vereinbart wurde, und die Staatskirchenverträge müssen endlich aufgekündigt werden. Und dann die Lobhuddelei der evangelischen Kirche des Martin Luther, einem nachweislichen Antisemiten und Frauenfeind. Wie du siehst, "BlueAvian" gibt es jede Menge Gründe für Kritik am religiösen Geschehen in unserer Welt.