@Argus7@McMurdo @off-peak @Bishamon @OptimistHallo!
Argus7 schrieb:Es ist offenbar noch nicht bis zu dir durchgedrungen, dass das Johannes Evangelium nichts anderes als eine fromme Fälschung ist. Zu diesem Ergebnis kamen Experten beider christlichen Religionen im Rahmen ihrer neutestamentlichen Bibelforschung. Das ist keine Behauptung von mir, sondern eindeutig Fakt. Nachzulesen ist dies übrigens auch im Buch "Der Jesuswahn" von Heinz Werner Kubitza.
Heinz-Werner Kubitza ist vom evangelischen Theologen zum Humanismus konvertiert!
Ich habe mit Interesse damit begonnen in seinem Buch "Der Jesuswahn" zu lesen.
Seine inzwischen "negative Einstellung" zur Bibel und ihrem Inhalt ist aus seiner gegenwärtigen Sicht eines Humanisten zu begründen!
Seine Argumente sind deshalb "gefärbt" und halten somit einer objektiven Prüfung leider nicht stand!
Hierzu einmal einige Beispiele:
Buch: Der Jesuswahn
Zitat Seite 65
3.Jesus von Nazareth-ein entzauberter Gottessohn
Das Schweigen der Quellen
"Stell dir vor, ein Gott wird geboren, und keiner merkt’s. So ähnlich
sieht das Ergebnis aus, betrachtet man die nichtchristlichen Quel-
len, die von Jesus und den ersten Christen berichten. Die antiken
Geschichtsschreiber nehmen von Jesus praktisch keinerlei Notiz."
( Ende des Zitats )
Das keinerlei Notiz genommen wurde ist ja nicht richtig, man kann höchstens sagen "wenig Notiz"!
Sollte das verwundern? Absolut nicht, denn weder ein römischer Historiker, wie Tacitus noch ein jüdischer Historiker, wie Josephus, waren daran interessiert, die Person Jesus und seine Lehren zu fördern.
Denn: In den Augen eines Römers wurde Jesus Christus als Verbrecher hingerichtet und in den Augen eines Juden waren Jesus und seine Nachfolger nichts weiter als ein zu verachtende Sektierer!
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Weiter zu den Argumenten:
Der Jesuswahn: Das Schweigen der Quellen Zitat S. 67
"Wenn wir uns diese Quellenlage bewusst machen: Ist es da
verwunderlich, dass man in den vergangenen zwei Jahrhunderten
die Frage gestellt hat, ob dieser Jesus überhaupt gelebt hat? Ob er
nicht insgesamt ein Produkt der Fantasie ist, eine halbmythische
Figur, bestenfalls die Komprimierung umlaufender religiöser Vor-
stellungen und Wünsche? Kein einziges Wort Jesu, keine einzige
Tat von „unabhängigen“ Quellen erwähnt? Und zweifellos hat es
für die christlichen Kirchen etwas Peinliches, dass diese (nach theo-
logischem Verständnis) Wende der Geschichte, dieser angeblich
weltgeschichtliche Eingriff Gottes schlichtweg nicht zur Kenntnis
genommen wurde." ( Ende des Zitats )
Nein, es muss Christen nicht peinlich sein, wenn in außerbiblischen Quellen wenig über die historische Person Jesu Christi oder die ersten Christen berichtet wurde!
Die ersten Nachfolger Jesu wurden von den Juden und danach von den Römern heftig verfolgt und als Scharlatane und Sektierer betrachtet!
Wichtig ist, dass die vorhandenen Berichte in der Bibel über Jesu Leben und Wirken und über das Wirken der Nachfolger Jesu im 1. Jahrhundert den Stempel der Wahrhaftigkeit haben.
Haben sie das?
Nun, wenn man die Berichte in den Evangelien und in der Apostelgeschichte unvoreingenommen liest, kann man wirklich zu der Überzeugung kommen, dass diese authentisch sind, denn sie enthalten viele Beispiele, welche die Ehrlichkeit der Berichterstattung bezeugen.
Nicht nur das Zeitangaben, Orte und Persönlichkeiten des damaligen öffentlichen Umfelds richtig erwähnt wurden, sondern die Schreiber erwähnten z. B. auch-- unverblümt viele Fehler--- die prominente christliche Personen, wie Petrus und die anderen Apostel immer wieder einmal gemacht hatten, was deutlich zeigt,dass die Berichte nicht beschönigt sondern ehrlich berichtet wurden und somit offensichtlich authentisch sind.
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Weiter im Buch: Der Jesuswahn
Der Kardinalirrtum Jesu- das Gottesreich kam nicht
Die Ankündigung des Gottesreiches durch Jesus S. 96,97
"Die neutestamentliche Forschung ist sich einig, dass der Hauptin-
halt der Predigt Jesu in der Ankündigung des nahen Gottesreichs
bestand, wie es z. B. in Mk 1,15 ausgedrückt wird: „Das Reich Got-
tes ist nahe herbeigekommen.“ Der Reich-Gottes-Begriff begegnet
in den synoptischen Evangelien relativ häufig im Munde Jesu,
man findet ihn als Zusammenfassung seines Wirkens in einzelnen
Logien ebenso wie in größeren Gleichnisreden, die das Kommen
des Reiches Gottes zum Inhalt haben."
"Jesus hat das baldige Reich Gottes verkündigt. Er hat sich damit
im zentralen Thema seiner Verkündigung geirrt, denn das Reich
Gottes, dessen Ankunft er als nah bevorstehend gepredigt hat, ist
nicht gekommen." ( Ende des Zitats )
Frage: Hat sich Jesus tatsächlich geirrt, oder werden die gleich zitierten Schrifttexte von Herrn Kubitza nur falsch gedeutet oder falsch ausgelegt?
Wir werden gleich sehen!
Weiter im Buch S. 97:
"So verkündet Jesus nach Mk 9,1: „Es stehen einige hier, die wer-
den den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes kommen
sehen in Kraft.“ ( Ende des Zitats )
Frage: Was meinte Jesus mit den Worten: "einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes kommen sehen in Kraft"?
Wollte er damit wirklich sagen, dass von ihm gepredigte --Reich Gottes-- komme noch zu Lebzeiten einiger der Apostel, die bei seiner Aussage anwesend waren in seiner vollen Macht?
Nein, denn in seinen Gleichnissen wo er von seiner Wiederkunft als Herr und König sprach, erwähnte er eine "lange Abwesenheit" bis zu seinem Wiederkommen!
Beispiel: Matthäus 25: 13 - 19 ( Elberfelder )
"So wacht nun! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde."
14 Denn es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab:
15 Und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit; und reiste außer Landes.
16 Sogleich aber ging der, welcher die fünf Talente empfangen hatte, hin und handelte mit ihnen und gewann andere fünf Talente.
17 So auch, der die zwei empfangen hatte, auch er gewann andere zwei.
18 Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.
19 Nach LANGER ZEIT aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab."
Des weiteren sagte er zu dem Zeitpunkt der Wiederherstellung der Macht des davidischen Königreiches ( das einst seinen Königssitz in der Hauptstadt Jerusalem hatte ) und zur damaligen Nation Israel folgendes:
Lukas 21: 24 ( Elberfelder )
"Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis --die Zeiten der Nationen-- erfüllt sein werden."
Wie obige Worte zeigen, sagte Jesus gerade nicht, wie von Herr Kubitza behauptet wird, dass das "Reich Gottes" noch zu Lebzeiten Jesu und der Apostel komme, sondern er sagte voraus, dass die jüdische Nation wegen ihres Unglaubens vernichtet werde und "zertreten" werde, bis "die Zeiten der Nationen" erfüllt sein werden.
Mit dieser Aussage nahm Jesus offensichtlich Bezug auf göttliche Prophezeiungen im Bibelbuch Daniel, die zum einen zeigten, dass der vorausgesagte Messias zunächst nicht als König regieren würde --sondern sterben wird-- und --die Juden samt ihrer Hauptstadt Jerusalem relativ kurz nach dem Tod des Messias, vernichtet werden würden---. ( Prophezeiung aus Daniel K. 9 )
Des weiteren zeigt eine Prophezeiung aus Daniel K. 4, wie lange die von Jesus in Lukas 21: 24 erwähnten "Zeiten der Nationen" andauern werden, worauf Jesus Bezug nahm. Somit wusste er offensichtlich, dass das Reich Gottes in seiner vollen Macht erst viel später, Jahrhunderte später, Wirklichkeit werden sollte!
Frage:
Wieso konnte aber dann Jesus die von Herr Kubitza zitierte Äusserung machen:
Mk 9,1: „Es stehen einige hier, die wer-
den den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes kommen
sehen in Kraft.“
Antwort:
1. ) Markus 9: 2 - 7 ( Elberfelder )
"Und nach sechs Tagen nimmt Jesus Petrus und Jakobus und Johannes mit und führt sie für sich allein auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen umgestaltet;
3 und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß, so wie kein Walker auf der Erde weiß machen kann.
4 Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie unterredeten sich mit Jesus.
5 Und Petrus begann3 und sagte zu Jesus: Rabbi4, es ist gut, dass wir hier sind; und wir wollen drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine.
6 Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte, denn sie waren voller Furcht.
7 Und es kam eine Wolke, die sie überschattete; und eine Stimme kam aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn hört!"
Nach obigem zitierten Text erlebten einige der Apostel Jesu ( Petrus, Jakobus, Johannes ) nur einige Tage nach der Ankündigung Jesu aus Markus 9:1 die Vision der Umgestaltung Jesu, wo er ihnen in Herrlichkeit erschien und sie hörten die Stimme Gottes: "Dieser ist mein geliebter Sohn!"
Die "Verherrlichung Jesu" und die von Gott selbst "bestätigte Sohnschaft Jesu", die diese Apostel bei der Umgestaltungsvision erlebten, war ein deutlicher --Machtbeweis des kommenden Reiches Gottes-- mit Christus Jesus als den von Gott eingesetzten künftigen König, des dem David von Gott verheissenen ewigen Königtums !
2.) Apg. 1: 6 - 8 ( Elberfelder )
"Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?
7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat.
8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde."
In Apg. 1 wurde gemäß dem Bericht der auferstandene Jesus von seinen Jüngern gefragt, ob er nun das "Reich für Israel" wiederherstelle?
Jesus antwortete allerdings, dass sie ein Verkündigungswerk zu verrichten hätten, mit der "Kraft des heiligen Geistes" bis zu den Enden der Erde!
Das zeigt auch deutlich, dass Jesus eben nicht lehrte, dass das "Reich Gottes" zu seinen Lebzeiten oder zu "Lebzeiten der Apostel" hätte kommen sollen!
Und wenige Tage danach ( Apg. K. 2 ) wurde der Geist Gottes ausgegossen, was gemäß der biblischen Lehre den Nachfolgern Jesu den Weg zum himmlischen Reich eröffnete und sie auch eine Zeit lang zu grossen Wundern únd Machttaten befähigte!
Dadurch erfüllten sich auch Jesu Worte: "bis sie das Reich Gottes kommen
sehen in Kraft.“
Merke: Jesus sagte bei genannter Gelegenheit in Markus 9: 1 NICHT zu den Jüngern, das bereits ER kommen werde als König in Königsmacht!
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Weiter im Buch:
Der Jesuswahn S. 97 :
"Seine Jünger hat er zur Verkündigung ausgesandt
mit den Worten: „Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende
kommen, bis der Menschensohn kommt“ (Mt 10,23)."
( Ende des Zitats )
Die obige Aussage Jesu wird in ähnlicher Form noch einmal in Matthäus 16: 28 wiederholt und gleicht der Aussage in Markus 9: 1!
Matthäus 16: 28 ( Elberfelder )
"Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod keinesfalls schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich."
In Matthäus K. 17 :1 - 7 ( Elberfelder ) wird dann wiederum die gleiche Begebenheit geschildert wie in Markus K 9, dass Petrus, Jakobus und Johannes die -- Umgestaltung Jesu-- in Herrlichkeit in einer Vision miterlebten!
Dadurch erfüllten sich offensichtlich Jesu angekündigten Worte:
Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod keinesfalls schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich." ( Matthäus 16:28 )
Und diese Worte:
„Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende
kommen, bis der Menschensohn kommt“ (Mt 10,23).
( Diese obigen Worte Jesu zeigen, dass Jesu Nachfolger das aufgetragene Predigtwerk nicht zu Ende gebracht haben werden, wenn er dann schließlich wiederkommt! Sie werden immer noch damit beschäftigt sein! )
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Weiter im Buch "der Jesuswahn" S. 97
"Und in Mk 13,30 bekräftigt er: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht
wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen sein wird.“
( Ende des Zitats )
Auch bei obiger Aussage Jesu muss der Leser, wie übrigens bei allen anderen Aussagen Jesu und der Bibel auch, den KONTEXT berücksichtigen, denn sonst könnte man alle beliebigen Deutungen in diesen Text legen!
Der Kontext von Markus K. 13 macht deutlich, dass Jesus u. a. von seiner künftigen Wiederkunft als König sprach ( allerdings auch prophetisch vom Ende des jüdischen Religionssystems im Jahre 70 u. Z. ) und den Zeitpunkt seiner Wiederkunft als König ließ er offen!
Er ermahnte allerdings seine Nachfolger zur --"Wachsamkeit"-- weil sie, gemäß dem nachfolgenden Gleichnis eben nicht wissen, WANN der Herr nun kommt!
Markus 13:35 ( Elberfelder )
"so wacht nun! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob des Abends oder um Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder frühmorgens,..."
Das macht deutlich, dass Jesus das "voll aufgrerichtete Reich Gottes mit ihm als König" nicht zu seinen Lebzeiten als Mensch erwartete und das somit dann auch nicht unmittelbar für seine Nachfolger in seinen Tagen!
Mit dem "Geschlecht, das nicht vergehen sollte", ist, wie der Kontext deutlich zeigt, auch etwas anderes gemeint, als wie das Menschengeschlecht, das während Jesu Leben und Wirken auf Erden damals lebte!
Die Auslegung der Schrifttexte, die Herr Kubitza in seinem Buch als Beweis anführte, dass Jesus Christus sich mit --dem Kommen des Reiches Gottes geirrt habe--, ist somit nicht zutreffend und daher falsch!
Fazit:
Das Buch "Der Jesuswahn" wurde zwar von einem ehemaligen evangelischen Theologen geschrieben, allerdings war er inzwischen zu einem Humanisten konvertiert und hat seinen Glauben an das inspirierte Wort Gottes aufgegeben!
Das ist für einen evangelischen Theologen nicht verwunderlich, da diese sich ehe weniger mit den biblischen Beweisen göttlicher Inspiration und erfüllter Prophetie beschäftigen, sondern mehr mit der "modernen Bibelkritik" die das Wort Gottes und deren Echtheit durch fadenscheinige Begründungen zu untergraben suchen!
Der Apostel Petrus, einer der drei Apostel, die Jesu Umgestaltung in Herrlichkeit in der Vision damals erlebt hatten, schrieb diesbezüglich noch einmal Jahrzehnte später in einem seiner Briefe an die Christenversammlungen folgendes und das sollte sich auch ein Herr Kubitza zu Herzen nehmen:
2. Petrus 1: 16 - 21 ( Elberfelder )
"Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus kundgetan, nicht indem wir ausgeklügelten Fabeln folgten, sondern weil wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe gewesen sind.
17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe."
18 Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.
19 Und so besitzen wir das prophetische Wort umso fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht,
20 indem ihr dies zuerst wisst, dass keine Weissagung der Schrift aus eigener Deutung geschieht12.
21 Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben von Heiligem Geist."
Gruß, Tommy