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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?
02.11.2016 um 12:38@Mannomann
Hinzu kommt Luthers zwiespältiges Verhalten im Bauernkrieg. Hierzu der nachstehende Auszug aus "Wikipedia":
"Obwohl die Standpunkte der Reformation eine wesentliche Rechtfertigung für die aufständischen Bauern waren, distanzierte sich Martin Luther deutlich vom Bauernkrieg. Schon 1521 unterschied er genau zwischen weltlichem und geistlichem Bereich, da er mit der Reformation die Veränderung der Kirche und nicht – im Gegensatz zu Savonarola – eine Verchristlichung der Welt erreichen wollte. Von der Obrigkeit wurde er trotzdem zunehmend für die Geschehnisse im Bauernkrieg verantwortlich gemacht, wohl auch deshalb, weil er sich nicht eindeutig von den Forderungen der Bauern distanzierte. Noch 1525 kritisierte Luther in seiner Ermahnung zum Frieden das
„hochmütige“ Verhalten der Fürsten. Erst nach der Weinsberger Bluttat schlug er sich eindeutig auf die Seite der Fürsten und verurteilte die Aufständischen scharf: „wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“
Seine Schrift Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren veröffentlichte Luther allerdings erst zu einem Zeitpunkt, als die Niederlage der Bauern bereits absehbar war.
Nach 1525 verlor der Protestantismus seinen revolutionären Geist und zementierte auch von Luther unterstützt die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse mit dem Glaubenssatz „Seid untertan der Obrigkeit“. (Zitatende)
Wie man daraus ersehen kann, war Luther ein sehr wankelmütiger Geist, der schon mal sein Fähnchen nach dem Wind richtete. Wenn die Evangelische Kirche dessen ungeachtet Luther auch 500 Jahre danach immer noch als Vorbild verehrt, ist dies für zum kritischen Denken befähigte Menschen leider nicht nachvollziehbar.
Mannomann schrieb:Es ist vielleicht hilfreich sich mal in der Phantasie in das späte Mittelalter/die frühe Neuzeit zu begeben. Dann würde man feststellen, das auch der zunächst völlig unbedeutende (und im übrigen zutiefst katholische) Augustinereremit Martin Luther nur Kind seiner Zeit war. Antijuadismus und ein aus heutiger Sicht antiquiertes Frauenbild war eben nichts ungewöhnliches und somit kann man ihm das auch nicht vorwerfen.Eine nicht sehr einleuchtende Rechtfertigung, die du hier vorbringst. Immerhin hat sich Hitler auf die antisemitischen Aussagen Luthers berufen, um die Verfolgung der Juden zu rechtfertigen. Das gipfelte schließlich im Holocaust. Wenn sich nun die heutigen Protestanten - trotz der von mir aufgezeigten Verfehlungen - nach wie vor zu Luther bekennen, ihn feiern und als Vorbild verehren, dann mutet das schon irgendwie schizophren an.
Hinzu kommt Luthers zwiespältiges Verhalten im Bauernkrieg. Hierzu der nachstehende Auszug aus "Wikipedia":
"Obwohl die Standpunkte der Reformation eine wesentliche Rechtfertigung für die aufständischen Bauern waren, distanzierte sich Martin Luther deutlich vom Bauernkrieg. Schon 1521 unterschied er genau zwischen weltlichem und geistlichem Bereich, da er mit der Reformation die Veränderung der Kirche und nicht – im Gegensatz zu Savonarola – eine Verchristlichung der Welt erreichen wollte. Von der Obrigkeit wurde er trotzdem zunehmend für die Geschehnisse im Bauernkrieg verantwortlich gemacht, wohl auch deshalb, weil er sich nicht eindeutig von den Forderungen der Bauern distanzierte. Noch 1525 kritisierte Luther in seiner Ermahnung zum Frieden das
„hochmütige“ Verhalten der Fürsten. Erst nach der Weinsberger Bluttat schlug er sich eindeutig auf die Seite der Fürsten und verurteilte die Aufständischen scharf: „wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“
Seine Schrift Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren veröffentlichte Luther allerdings erst zu einem Zeitpunkt, als die Niederlage der Bauern bereits absehbar war.
Nach 1525 verlor der Protestantismus seinen revolutionären Geist und zementierte auch von Luther unterstützt die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse mit dem Glaubenssatz „Seid untertan der Obrigkeit“. (Zitatende)
Wie man daraus ersehen kann, war Luther ein sehr wankelmütiger Geist, der schon mal sein Fähnchen nach dem Wind richtete. Wenn die Evangelische Kirche dessen ungeachtet Luther auch 500 Jahre danach immer noch als Vorbild verehrt, ist dies für zum kritischen Denken befähigte Menschen leider nicht nachvollziehbar.