@Heide_witzkatünnes schrieb:
Wie willst du das denn leisten?
Jeder Glaubensclub hat seine ganz eigene Interpretation der Bibel (man beachte wie sich hier die Gläubigen gegenseitig absprechen Christ zu sein) und innerhalb eines Clubs gibts auch noch abweichende Positionen.
( zunächst ging es in der Antwort darum, welchem Spektrum die Diskussion hier überhaupt unterworfen ist, und sich nicht nur undefiniert in zwei Extrempositionen aufteilt – offenbar wollte der Thread-Steller genau wegen diesen Unterschieden hier verschiedene Meinungen einholen?! )
Zu den Umständen in Deiner Antwort:
Ja, die Dinge verhalten sich so, wie Du es angibst – und die Liste lässt sich noch astronomisch erweitern.
Und gerade deshalb kann man sich in dieser Landschaft, auch nicht irgend welche schaurig-schön anzusehende Mangelerscheinungen rauszupfen, und für die Bibel als solches, repräsentativ und maßgeblich erklären.
Das gilt selbst in einem weit klarer definierten Raum, wie z.B. die "Wissenschaft": DENN, wie sogenannte “Realisten“ die Aussagen von wissenschaftlichen Erkenntnissen, über wissenschaftlichen Populismus und Unterhaltungswissenschaft, am Ende in ihr privates Verständnis und Praxis transportieren, ist doch nicht unweigerlich mit der Qualität der ursächlichen wissenschaftlichen Arbeit gleichzustellen?! - Oder siehst Du das anders?
tünnes schrieb:
Ausgangspunkt kann also nur der Bibeltext sein, am besten der einen philologisch möglichste korrekten Übersetzung.
Was zählt zur Bibel?
Auch schwierig. Es gibt das katholische Standardwerk, dass man in den Läden findet. Die evangelische Bibel unterscheidet sich meines Wissens schon davon und die griechisch orthodoxe ist noch einmal ein wenig anders. Die Zeugen Jehovas haben sich selbst was gebastelt und inwieweit andere Sekten oder Freikirchen da tätig geworden sind entzieht sich meiner Kenntnis.
Ja, das ist schwierig – und obwohl, wie angeführt, die Spezial-Bibel der Zeugen als DAS Glanz-Beispiel religiöser Schusterei gilt, ist das doch wohl ein Standard, in der religiösen Landschaft - oder willst Du behaupten, dass das “katholische Standardwerk“, nicht in dem Kontext bestimmter religiöser Verständnisse, Prägung und Interessen entstanden ist?
Natürlich würde man erwarten, das einem Christus-Fan mehr interessieren sollte, was Jesus ursächlich zum Ausdruck gebracht hat, und das können wahrscheinlich vermeintliche Zeugen aus Jesu Epoche eher beschreiben, als das was z.B. der Hintergrund von einem Konzil mit einen heidnischen Kaiser & Co daraus gemacht hat...etc.?!
tünnes schrieb:
Vielleicht erklärst du ja mal welche Bibel in deinen Augen korrekt und vollständig, kurz die einzig richtige ist.
Gibt es wohl nicht – ich würde mir eine Übersetzung von Sprachwissenschaftlern/ Linguistik und Fachkundigen der jeweiligen Ursprache wünschen, ohne religiöse Prägung – dann könnte man aus weitgehend ursächlichen Aussagen, selber Schlüsse ziehen – und sein religiöses Gebäude drumrum zimmern.
Daher macht es wohl Sinn mit einer Vielzahl von Übersetzungen zu arbeiten – nicht nur um ggf. die Ausdrucksform, die am besten ins persönliche Bild passt, zur Hand zu haben
;) , sondern um sich vielleicht auch mal, genau bei solchen Diskrepanzen, mit dem gegebenen "Urtexten" zu beschäftigen. Diese Schriften sind zumeist veröffentlicht – und mit einer Wort/für Wort und sinngemäßen Übersetzung einsehbar.
Wesentliche Aussagen sind in der Regel, trotz einer Vielzahl an Übersetzungen gleichwertig, wenn es zum Beispiel um typisch biblische Werte geht ( die im Mittelpunkt stehen!), wie die berüchtigte goldene Regel von Jesus usw.
Daneben macht es wohl auch Sinn, mal eine Übersetzung zu wählen, die unserem modernen Sprachbild entspricht ( und nicht wie hier, sicher auch aus dramaturgischen Gründen, die Luther 1912 zum Frauenbild zitiert wurde) Denn natürlich war der Ausdruck und Verständnis auch hier in unserer Kultur vor 100 Jahren vielfältig anders –
ansonsten sag' den Kid's mal, sie sollen schön ihre Schuhe “wichsen“. 100% Bibeltünnes schrieb:
Es geht nicht darum, dass die Bibel zu 100% falsch ist sondern darum, ob sie sie 100% korrekt ist. Ist sie das nicht, und davon bin ich überzeugt, dann glaubt jemand, der die Bibel als 100%ig wahr erachtet, in Teilen das falsche.
Hier wird es interessant.
Wie geht der Gläubige damit um?
Akzeptiert er das und denkt drüber nach?
Ist die Bibel in Teilen falsch, wie trennt man dann die falschen Stellen von den richtigen?
Das was Dich interessiert, ist in seiner speziellen Abgrenzung, die Du hier betreibst, ein klares Paradoxon
Zum einen willst Du folgenden Hintergrund ausgrenzen:
Sideshow-Bob schrieb:
Also kein Gott - keine Rettung, Hölle, Wunder, Prophezeihungen - denn das sind die Dinge, die im biblischen Weltbild und für Gläubige religiöse Aspekte sind - die nur in Gott Potenzial finden, jemals Fakt zu sein - ergo: kein Gott - keine Fakten.
tünnes schrieb:
Daran kannst du dich gerne mit deinesgleichen abarbeiten mich interessiert eine anderer Aspekt.
.....zum anderen spielt dann genau DAS doch eine entscheidene Rolle, bei Deiner ewig benannten Mängelrüge:
tünnes schrieb:
Oder setzt man sich über alles hinweg und holt den magic man ins Boot, der ja per definitionem keinerlei Beschränkungen unterworfen ist und dann bei Bedarf das Wasser für die Sintflut herzaubert, oder am Roten Meer wegzaubert, die Tiere nach der Landung in ihre Kontinente teleportiert, oder die Plattentektonik dahingehend beeinflusst (nachdem er dafür gesorgt hat, dass der Holzkasten alle aufnahm, incl. Futter, Fäkalien ect.) usw. usw..
( der wissenschaftlich geneigte "Realist", muss auch damit leben, dass das Leben auf unerklärliche Weise auf die Erde kam
;) - warum sollten sich immer und überall, die Dinge im erklärbaren Rahmen abspielen?! )
Daher nochmal:
Ohne einen Gott, ist so oder so nicht zu 100% an das biblische Weltbild zu Glauben – DENN, wie sollte es anders sein, baut ausgerechnet die Bibel wesentlich auf einen Gott auf – und weitgehend alle "Protagonisten"/ Völker/ Storys und haben dort existenziell mit Gott zu tun –
wie kommt man denn auf die Idee das hier ausblenden zu können?tünnes schrieb:
Ein paar Beispiele reichen.
Alles Dinge,die sich mit unserem Wissen nicht vereinbaren lassen.
Da erfolgt dann im Zweifelsfall gerne der Rückgriff auf den magic man, oder siehst du das anders?
Nein – nicht nur im Zweifelsfall – sondern Grundsätzlich! ( der größte Teil des Universums ist quasi nicht mit unserem Wissen vereinbar - und man streitet nicht mit solch einer intellektuellen Empörung, wo die Instrumente des Wissens gar nicht hinreichen - sondern konzentriert sich auf die Flächen, wo das möglich ist.)
"Der Rückgriff" auf Gott erfolgt existenziell für den Glauben an das biblische Weltbild, WEIL sich das Weltbild der Bibel so definiert - (wie Paralleluniversen den Hintergrund und Wirkungsrahmen für die "String-Theorie" bilden, oder ist das auch eine Flucht für unerklärliche Phänomene?!) - und steht eigentlich wie viele Weltbilder außerhalb einer solchen Diskussion, da wir Gott nicht im Labor Dingfest machen konnten...
Bleiben also für ein Urteil um die Qualität eines vermeintlichen Märchenbuches*, genau die Bereiche, die Gott nicht direkt zugeordnet werden. Maßgebliche Mangelerscheinung und Fehler würde hier dann sicher auch nicht für die Glaubwürdigkeit bedingt unprüfbarer Bereiche der Bibel sprechen...
Das ist die eigentliche Basis einer solchen Diskussion.
( und wohl kaum Geschmacksfragen, wie das Frauenbild oder ob die Moralkonzepte eines vermeintlichen Gottes persönlich gefallen – oder geht es eigentlich genau darum?!)
* Definition/Qualitäten vermeintlicher Märchenbücher =
Spoiler...und ja, es finden sich wesentliche Unterschiede zwischen den benannten Märchenbuchsammlungen und der Bibel. (...)
Ereignisse, die sich nicht wissenschaftlich erklären lassen bzw. nicht in gewohnten wissenschaftlichen Bildern verhalten - und der Umstand das Märchenbücher auch Elemente aus der tatsächlichen Welt enthalten, führt hier nicht unweigerlich zu einer gleichgestellten Definition/ Qualität - schon gar nicht, wenn die Beispiele, wie Grimmsmärchen & Co jeder Zeit in einem Selbstverständnis von Märchen standen, und der Blickwinkel der Bibel, offenbar auch der damaligen Sichtweise von tatsächlichen Dingen entsprach.Sideshow-Bob schrieb:
Um die Maßgeblichkeit Deiner Beispiele zu qualifizieren, nenne doch einfach "viele" Märchen, Mythen oder Sagen, die ähnlich viele verifizierte Orte, Personen und Umstände enthalten wie die Bibel?!
tünnes schrieb:
Auch wenn das mit den Aussagen der Bibel nichts zu tun hat, die sollten ja für sich allein stehen....
Sicher - es geht ja auch um Dein Pauschal-Urteil "Märchenbuch" ( das sich bei den verifizierbaren Dingen, lediglich in der wirklichen Welt beliehen haben soll, statt Dinge in einem wirklichen Rahmen schildern zu wollen) - Dann definiere bitte den maßgeblichen Unterschied. Geht es um den Anteil von verifizierbaren Dingen? Was macht den Unterschied zu historischen Schriften aus, die auch so manchen Schwank, “Geschichtsberadigung“ und wissenschaftliche Unterbelichtung enthalten?
Immerhin ist die Bibel eine Schriftensammlung, aus Epochen mit Distanzen von vielen Hundert gar Tausenden Jahren – die selber unterscheidet, zwischen Gedichten, Liedern, Gebeten, Geschlechtsregister, Sinnbildern und Veranschaulichungen, persönlichen Lebensberichten, und Ereignissen mit konkreteren Angaben, wie Orte, Regierungsjahre, Personennamen....
Wie kommt man nun dazu, so eine Sammlung pauschal als Märchenbuch zu stempeln, wobei separate Fetzen / Steine aus ähnlichen Epochen historischen Charakter haben dürfen? Wie ist das pauschal möglich diesen Märchenbuch-Rahmen allen Schriftstellern und Bibelbüchern für die gesamten Ausdrucksformen maßgeblich zu unterstellen?tünnes schrieb:
...kannst du eigentlich jeden Sagenkanon heranziehen, sei griechische Sagen/Mythen, die Nibelungensage, die Edda, Sagen des Mittelalters ect.. Du wirst wohl überall existierende Orte und Personen benannt finden, dass macht sie aber noch lange nicht zu "heiligen Büchern" oder bedeutet zwangsläufig dass dort alle geschilderten Ereignis wahr und korrekt wiedergegeben sind.
ich bezweifel zunächst, dass Deine benannten Werke, die gleiche Qualität und Dimension an verifizierten Angaben enthalten!... lass' mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.