@Kotknacker Du glaubst also weiterhin an die Existenz dieser "morphischen Felder", die Sheldrake schon seit Jahrzehnten vergeblich nachzuweisen versucht und von denen er selbst sagt, daß keines seiner Experimente geeignet war, diese Hypothese zu überprüfen?
Ein einfaches Ja oder Nein hätte gereicht, aber du ziehst es leider mal wieder vor, dich vor einer konkreten Antwort zu drücken.
Kotknacker schrieb:Wie schon mal erwähnt wird es einen guten Grund haben warum Sheldrake diesem Gebiet einen eigenen Themenbereich widmet und nicht mit den 'Animal powers' vermischt.
Wie schon mal erwähnt dienten alle Experimente Sheldrakes in den letzten 40 Jahren nur dem einen Ziel: die Existenz externer morphischer Felder nachzuweisen. Mit welchem Ergebnis? "Bislang ist es mir noch nicht gelungen, mir potentiell entscheidende Experimente auszudenken, um die Existenz von morphischen Feldern innerhalb von Molekülen, Kristallen, Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren zu überprüfen". Na so was aber auch!
Sheldrake hat zu Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn aufs falsche Pferd gesetzt. Ein Wissenschaftler hätte nach einiger Zeit seinen Irrtum eingesehen, nicht aber Sheldrake. Er wird den toten Gaul "morphisches Feld" wohl noch so lange weiter reiten, bis er keine Käufer mehr für seine als Sachbuch getarnten Fantasy-Romane findet. Daher freut er sich auch über jeden, der ihm auf den Leim geht.
Kotknacker schrieb:Den 'Nackenblick' kann der Hobbyforscher ja selbst für sich überprüfen.
Leider bringt es auch nur Hobby-Ergebnisse, wenn dabei gegen die wissenschaftliche Methode verstoßen wird.
"[...] Wir hatten eben die wissenschaftliche Methode als allgemeine Methode erwähnt. Ja, es handelt sich dabei um die allgemeinste Methode der Wissenschaft überhaupt. Es wird jedoch oft bestritten, dass es so etwas wie die wissenschaftliche Methode gibt. Diese Skepsis scheint eine Reaktion auf den naiven Glauben zu sein, die wissenschaftliche Methode sei eine Menge einfacher, invarianter und unfehlbarer Rezepte zur Entdeckung unumstößlicher Wahrheiten.
Selbstverständlich gibt es keine solchen einfachen Regeln. Trotzdem behaupten wir, dass es eine allgemeine wissenschaftliche Methode gibt, die aus der folgenden geordneten Menge kognitiver Operationen besteht:
1. Finde ein Problem, eine Fragestellung (z.B. eine Lücke in einem bestimmten Wissensgebäude). Ist die Fragestelllung unklar, gehe zum nächsten Schritt über, andernfalls gleich zu Schritt 3.
2. Formuliere die Fragestellung klar und eindeutig, wenn möglich in mathematischer Form.
3. Suche nach Informationen, Methoden oder Instrumenten, die zur Beantwortung der Fragestellung relevant sein könnten. D.h. prüfe, was schon bekannt ist, um zu sehen, ob es hilft, das Problem zu lösen.
4. Versuche, das Problem mit Hilfe der gesammelten Mittel zu lösen. Sollte dieser Versuch fehlschlagen, gehe zum nächsten Schritt über; wenn nicht, weiter zu Schritt 6.
5. Erfinde neue Ideen (Hypothesen, Theorien oder Methoden), produziere neue empirische Daten oder entwirf neue Experimente oder Artefakte, mit deren Hilfe das Problem möglicherweise lösbar ist.
6. Beantworte die Fragestellung (exakt oder näherungsweise) mit Hilfe der vorhandenen begrifflichen und materiellen Mittel.
7. Leite Folgerungen aus der bisherigen Antwort ab. Ist die Antwort eine Hypothese oder Theorie, leite Vorhersagen ab; besteht die Antwort in neuen Daten, untersuche, welche Konsequenzen sie für das bereits vorhandene Wissen haben; besteht die Antwort in einem neuen Experiment oder Artefakt, prüfe deren möglichen Gebrauch oder Missbrauch.
8. Prüfe die vorgeschlagene Lösung. Ist die (provisorische) Lösung eine Hypothese oder Theorie, prüfe, ob die Vorhersagen tatsächlich eintreffen; handelt es sich um neue Daten, versuche, sie durch alternative Methoden zu replizieren; handelt es sich um neue Methoden oder Artefakte, teste, wie sie sich in der Praxis bewähren. Ist das Ergebnis unbefriedigend, gehe zum nächsten Schritt, sonst zu Schritt 10.
9. Korrigiere die fehlerhafte Lösung, indem du das ganze Verfahren wiederholst oder indem du alternative Annahmen oder Methoden verwendest.
10. Untersuche die Wirkung, die die Lösung auf das bestehende Hintergrundwissen hat, und formuliere neue Fragestellungen, die sich aus ihr ergeben.
Wir behaupten: Die wissenschaftliche Methode kann und sollte auf alle Untersuchungen angewandt werden, seien es mathematische oder empirische, naturwissenschaftliche, technologische oder geisteswissenschaftliche. (Dies ist übrigens eine Form des Szientismus, wie er von einigen Philosophen abgelehnt wird, vor allem solchen, die sich ohnehin schwertun mit wissenschaftlichem Denken.) [...]"
aus: Philosophische Grundlagen der Biologie, S. 74f