Assassine schrieb:Aber du musst doch zustimmen, dass der Glaube an einen Gott (mit Ritualen usw.) nicht mit dem Glauben an irgend eine These oder Theorie gleichzustellen ist.
Ich spreche ja nicht vom Glauben an einen Gott
mit Ritualen usw., sondern vom Glauben an einen Gott. 'Glauben' meint ja erst einmal nur eine Form des Fürwahrhaltens, die dann mit unterschiedlichen Gewissheitsgraden und gegebenenfalls (aber eben nicht notwendigerweise) auch mit einer Glaubenspraxis (Rituale, Gebete o.ä.) einhergehen kann. Zweitens wird es im Zweifelsfall natürlich auch davon abhängen, was genau man unter 'Gott' versteht.
Assassine schrieb:Deswegen ist das gern genutzte "Argument"...
"Ich glaube an Gott, du an die Wissenschaft"
...hinfällig und absolut sinnlos.
In der Regel sind solche "Argumente" eigentlich albern, ja. Vor allem dann, wenn sie von Menschen kommen, welche die Existenz Gottes nicht nur als vorsichtige Hypothese formulieren, sondern - wie du eben sagst - völlig überzeugt sind und darüberhinaus auch noch zusätzlich die eine oder andere Glaubenspraxis zelebrieren. Das ist aber weniger der Hypothese selbst anzulasten, sondern dem Menschen, der diese vertritt. Die Existenz von Außerirdischen ist ja bspw. auch erst einmal nur eine (sogar sehr plausible) Hypothese, wo es aber natürlich ebenfalls reichlich groteske Züge annehmen kann, wenn die entsprechende Person dann zusätzlich noch einen Haufen abstruser Zusatzannahmen macht und darüberhinaus regelmäßig mit E.T. zu telefonieren meint... Das Glauben von Hypothesen kann zum Teil stark pathologische Züge annehmen, und im Fall von Religion (aber nicht nur dort - siehe etwa Verschwörungstheorien) kann es zu einem erheblichen Problem werden, bzw. tut es das in der realen Praxis leider.