@Libertin Hi..
Libertin schrieb:Was genau meinst du hier mit "Vertrauen"?
Von einem wirklichen Vertrauen im Bezug auf die Kooperationen meiner und deiner Zellen sowie auch aller anderen mehrzelligen Lebewesen kann ja keine Rede sein.
Nun ja, es geht zuerst mal um deine EIGENEN Zellen in DIR. Solange sie MITeinander und mit DIR kooperieren können und sich aufeinander "verlassen" können,(eben WEIL sie auch "fühlen", das es zweckentsprechend und "gut" ist) dann funzt ja auch alles gut.(der Körper ist mit DIR in einem "gesunden" Gleichgewicht) Und SO sehe ich das Prinzip an sich in JEDEM Organismus wirken.
Was allerdings NICHT impliziert, das es AUSSERHALB all der einzelnen Organismen(unsere Umwelt, all die Mit-Lebewesen und unsere jeweilige Interaktion darin) automatisch AUCH so funktioniert.
So gesehen müssen wir (also als Summe aller Organismen) EBENSO geartete Strukturen erst ENTWICKELN, die uns dann erlauben, MITeinander und UNTEReinander klar zu kommen, OHNE uns Selbst und unsere gesamten Lebensgrundlagen zu zerstören. Schließlich ist der Planet Erde aus der Ferne betrachtet EBENSO wie ein Lebewesen strukturiert und folgt ebenso gewissen interaktiv gesteuerten Gesetzmäßigkeiten.
Das klingt vielleicht schwierig, und doch ist es so, das uns die ERREICHUNG spezieller "Ordnungsstufen" (die weiterentwickelten Formen unseres Geistes und unserem kollektiven Seins) erst ERLAUBEN, auch global zu denken, entscheiden und zu handeln. Wir also uns weiter entwickeln MÜSSEN, wenn wir nicht eines Tages auf der Straße der Evolution plötzlich aus der Kurve fliegen und an die nächste Wand klatschen wollen.
Aber gut, darüber wird sicher noch viel nach zu denken sein.
Libertin schrieb:Also ist das ausleben kultureller Gepflogenheiten für dich doch eher sowas wie ein evolutionärer Rückschritt den es zu überwinden gilt um wie die Tiere sein zu können?
Ich würde dagegen einfach mal eher sagen das Tiere sowas wie eine Kultur nicht erschaffen können da ihnen die neurologischen (bzw. geistigen) Vorraussetzungen dafür fehlen.
Das Ausleben einer Kultur halte ich daher eher für ein Zeichen geistiger Weiterentwicklung anstatt weiterhin ein instinktreduziertes Leben fristen zu müssen wobei ich mich jedoch davor hüten würde bestimmten Tierarten das "denken" abzusprechen.
Nun, das würde ICH wohl eher als eine "von Fall zu Fall" Situation betrachten wollen.. (kann mich natürlich auch täuschen)
Aber eine Art, die NEU entsteht, die wird ebenso wie auch der Mensch zu erst mal alle seine "neu erworbenen" Fähigkeiten ausprobieren wollen/müssen und sie auf ihre jeweiligen Tauglichkeiten testen müssen. Und alles was dann NICHT funktioniert fliegt dann eben wieder RAUS aus dem Spiel (und wird uns dann auch leider keine Informationen darüber liefern können über das Weshalb und Warum)
Schließlich geht es ja zuerst mal darum, SEINE jeweilig "passende" Nische zu finden, in der man dann "stabil" und auf Dauer weiter existieren kann. So was ist in MEINEN Augen ein
einmaliger Prozess, den JEDE Art in der Evolutionsgeschichte wenigstens einmal durchlaufen muss(weil es eben durch die schon vorhandenen Umweltbedingungen und dem vorhandenen Leben regelrecht dazu gezwungen wird)
Das ist in etwa SO wie bei der Entwicklung eines Kindes, das sich auch erst mit all den Widrigkeiten des Lebens auseinander setzen muss, bis es endlich einen "gangbaren" (und lohnenswerten) Weg findet, welches ihm dann als Erwachsener das Gefühl gibt, das es in ORDNUNG geht, DA zu sein und gewisse Aufgaben/Arbeitspflichten nach zu gehen, OHNE sich ständig dabei betrogen, zu kurz gekommen oder sich sonst wie über den Tisch gezogen fühlen muss.
Passiert dieser Schritt nämlich NICHT, so kann es passieren, das die ganze Natur sich kollektiv GEGEN uns stellt und UNS wieder aus dem Spiel raus wirft (oder wir wandern auf einen neuen Planeten aus, zu dem DU und ich garantiert KEINE Fahrkarte erhalten!)
Das Leben soll ja wenigstens auch ein bisschen "Bock" machen, oder?
Wird diese "Prüfung" bestanden, so hat sich die jeweilige Art verdient, auch weitere Millionen von Jahren zu existieren. Vielleicht kannst du jetzt in etwa nach vollziehen, wieso ich das jetzt SO sehe wie beschrieben.
Das wesentliche ist nämlich, das der Verstand alles und jedes in seine kleinsten einzelnen Teile zerlegt, während das Gefühl all diese einzelnen Teile der Welt (und all deren inhaltliche Geschehen) über den jeweils empfundenen "Erlebniswert" wieder ZURÜCK bekommt.
Du weißt sicher selbst, wie viel Lebensmotivation es dir gibt, wenn du dein Leben entsprechend prima oder eben auch Scheiße finden kannst. Menschen, die sich permament mies fühlen, die werden niemals daran denken, sich für eine übergeordnete Sache freiwillig her zu geben(außer sie können dann kollektiv hassen und morden, (ihre eigene Drecksau raus lassen) in der Hoffnung, wenigstens SO ein wenig die ganze, im Laufe ihres Lebens angestaute Wut und Frust abbauen zu können.
ich meine, seh dir doch die Welt an, schau in all die Medien REIN, um was geht es denn am allermeisten..
Um all die gefühlten Ungerechtigkeiten! Und ich denke, das dies NICHT daran liegt, weil all diese Leute einfach nur zu viele Drogen genommen haben..
Letztendlich denke ich, das wir eine NEUE Art von Glauben benötigen, einen, der erlaubt, uns als GANZES zu betrachten und uns zeigt, das JEDE Handlung unsererseits WOANDERS wider eine Gegenreaktion erzeugt.
Soll ich etwa wie Martin Luther 92 NEUE Thesen an die Kirche in Nürnberg nageln? So in etwa müsste das nämlich laufen, damit wir uns wieder zusammen finden können um zukünftig GEMEINSAM an gewisse Aufgaben ran gehen zu können, die Welt repariert sich nicht von alleine. Da müssen wir schon zusammen wirken..
Bis denne...