@Libertin Hey.
Ich finde eigentlich nicht, dass ich eine Chamäleon-Taktik pflege
:DIch antworte mal folgendermaßen auf deine Ausführungen:
Denke dir Personen, die dir als gewöhnlichem Menschen (no offense, das gilt ja auch für mich
:D ) intellektuell weit überlegen sind. Von mir aus auch nur in einem bestimmten Bereich, Physik, Mathematik.
Albert Einstein, Stephen Hawking, Leonardo da Vinci, solche Leute.
Du kannst durchaus fähig sein, auch wenn du nicht auf dem gleichen, intellektuellen Level bist, wie diese Denker, einen Teil ihrer Gedanken zu begreifen. Du kannst fähig sein, Grundrechenarten zu lernen, Thermodynamik, Grundzüge der Quantenphysik...
Damit näherst du dich dem Verständnis der Betreffenden an, du begreifst besser, wie diese denken oder was ihre Absicht ist.
Aber es ist sehr fraglich, ob du in der Lage sein wirst, sie vollständig zu verstehen, dann müsste deine Genialität eigentlich noch größer sein.
Ähnlich ist es mit der Bibel und mit Gott. Dazu als Anmerkung auch: Ich glaub nicht an die Bibel. Ich glaube an Gott.
Die Bibel ist ein Wegweiser, der mir hilft, Gott besser zu verstehen.
Die Bibel hilft den Menschen, wenn sie richtig verstanden und gelesen wird, Gott besser zu verstehen.
Wer aber behauptet, er als Mensch hätte ein VOLLSTÄNDIGES Verständnis Gottes oder man gelange zu einem ABSOLUTEN Verständnis über Gott durch die Bibel, der lügt entweder bewusst oder er hat noch nicht begriffen, dass Gott zu groß ist, um mit dem menschlichen Intellekt völlig erfasst zu werden.
Noch zum Theodizee-Problem, du meinst wahrscheinlich den Kram, dass Gott nicht gleichzeitig allmächtig und allgütig sein könne.
Denn wenn er allmächtig wäre, könnte er zwar alles Leiden der Welt beenden und alles perfekt machen, da aber Leiden weiterhin besteht, will er es anscheinend nicht, also kann er nicht allgütig sein.
Oder aber er will gerne alles Leiden beenden, weil er ja allgütig ist, da aber Leiden weiterhin besteht, kann er es anscheinend nicht beenden, also ist er nicht allmächtig.
Ich persönlich frage mich allerdings schon seit meiner Kindheit/Teenagerzeit, wo hier eigentlich das Problem sein soll?
Man konstruiert ein künstliches Problem. Die Menschen, die dieses Problem aufstellen, wollen ganz besonders schlau sein und definieren, wie Gott IHRER MEINUNG nach handeln beziehungsweise sein MÜSSE.
Sie vernachlässigen aber, dass sie weder ein umfassendes Verständnis von Gott erlangt haben oder erlangen können, welches sie in die Lage versetzen würde, solche Voraussetzungen festzulegen, noch Gott jemals ein Gott war, dem man wie einem Diener befehlen konnte.
Gott ist stets ein souveräner Gott, eine Geschichte, die das gut darstellt, ist die Story, bei der Mose Gott fragt, was er den Israeliten sagen solle, wer ihn schicke und Gott antwortet:,,Ich bin, der ich bin."
Die Lösung für das Theodizee-Problem besteht darin, zu akzeptieren, dass man nicht in der Lage ist, Gottes Gedanken und Absichten als Mensch vollständig zu erfassen und darauf zu vertrauen, dass es einen Grund für die Geschehnisse der Welt gibt.
Einen Grund, den ich nicht ermessen kann, über den Menschen allenfalls spekulieren können.
Ich empfinde das nicht als schlimm. Vertrauen in Gott gehört vielmehr zu den Grundlagen der christlichen Lehre.