@Lingu Lingu schrieb:Der Gottesbeweis ist zumindest nicht in der Lage, die Wirklichkeit einzuschätzen.
Gut das ist dann deine Wirklichkeit oder auch Realität.
Lingu schrieb:Dass seine doch recht willkürlichen Voraussetzungen für die Realität gelten, müsste ein Gläubiger ja erst einmal beweisen.
Wie soll oder kann ich dir denn deine Realität oder das was du dafür hälst beweisen?
Wer einen Beweis der Göttlichkeit haben möchte, kann das nur für sich selber tun, aber nie von anderen erwarten, ihm einen Beweis zu liefern.
@Pan_narrans Hast also den Wikieintrag nicht gelesen.
Kurt Gödel
Kurt Gödel entwickelte eine Rekonstruktion des ontologischen Gottesbeweises in der Sprache der Modallogik, die auf drei Definitionen und fünf Annahmen beruht.[4] Das Anliegen Gödels „bestand […] im Nachweis, daß ein ontologischer Gottesbeweis auf eine Art und Weise geführt werden könne, die modernen logischen Maßstäben gerecht wird".[5] Gödel verzögerte die Veröffentlichung des Beweises, da er befürchtete, sein Anliegen würde als selbständiger Versuch, einen gültigen Beweis aufzustellen, missverstanden.[6] Seine eigentliche Absicht war es, die Stärken und Schwächen der axiomatischen Methode aufzuzeigen: durch die freie Wahl der Axiome (Annahmen) ist so gut wie jede Behauptung beweisbar.[7] Für seine Beweisvariante nimmt Gödel an, dass positive Eigenschaften einander nicht ausschließen und „Gott-ähnlich-sein“ eine positive Eigenschaft ist. Die formale Korrektheit auch in schwachen modallogischen Systemen von Gödels Beweis wurde mittlerweile mittels maschinengestützten Beweisens aufgezeigt.[8][9]
Annahme 1 Entweder eine Eigenschaft oder ihre Negation ist positiv.
Annahme 2 Eine Eigenschaft, die notwendigerweise durch eine positive Eigenschaft impliziert wird, ist positiv.
Theorem 1 Wenn eine Eigenschaft positiv ist, so ist es möglich, dass es etwas gibt, das diese Eigenschaften besitzt (eine Instanz dieser Eigenschaft).
Definition 1 Ein Gott-artiges Wesen besitzt alle positiven Eigenschaften.
Annahme 3 Die Eigenschaft, Gott-artig zu sein, ist eine positive Eigenschaft.
Korollar Möglicherweise existiert etwas, das die Eigenschaft besitzt, Gott-artig zu sein.
Annahme 4 Wenn eine Eigenschaft eine positive ist, so ist sie das notwendigerweise.
Definition 2
Eine Eigenschaft ist eine Essenz eines Individuums, wenn
dieses Individuum die Eigenschaft aufweist (Instanz dieser Eigenschaft ist) und wenn notwendigerweise jede Eigenschaft dieses Individuums von dieser Eigenschaft impliziert wird.
Theorem 2 Gott-artig zu sein ist eine Essenz von jedem Individuum, das diese Eigenschaft besitzt.
Definition 3 Notwendige Existenz eines Individuums ist äquivalent dazu, dass alle seine Essenzen notwendigerweise mindestens eine Instanz haben.
Annahme 5 Die notwendige Existenz ist eine positive Eigenschaft.
Theorem 3 Notwendigerweise existiert Gott (ein Individuum mit der Eigenschaft Gott-artig).
Durch die erste Definition wird ein Gottes-Begriff eingeführt. Über eine spezielle, in den übrigen Definitionen und Annahmen enthaltene Theorie „positiver Eigenschaften“, wesentlicher oder essentieller Merkmale von Gegenständen und der Eigenschaft der notwendigen Existenz, die z.T. der traditionellen vormodernen Ontologie gut entsprechen, gelingt dabei im Korollar der Nachweis der Möglichkeit eines „Gott-artigen Wesens“ und im Theorem Nr. 3 schließlich der Nachweis einer notwendigen Existenz; dies jedoch nur für die von Gödel gewählte Definition des „Gott-ähnlichen Wesens“ als ens realissimum. Der Beweis ist also nur dann überzeugend, wenn diese Definition Gottes als hinreichend betrachtet und das in den übrigen Prämissen zum Ausdruck gebrachte ontologische Rahmenwerk akzeptiert wird.