Gottes Güte
15.01.2005 um 18:57
ajk
"Ich weiß das ich nichts weiß, aber mein Wissen um bestimmte Bereiche ist recht tief. Ich "glaube" nicht das es keinen Gott gibt, sondern ich _weis_ es.
Was wäre dieser "liebevolle" Gott ohne die Gewalteroberungen... Was wäre dieser "allumfassende" Gott, ohne ein Menschliches Buch.."
Du weißt es? Ich dachte du weißt, dass du nichts weißt?
Nein, du glaubst es zu wissen.
So wie ich dein Text verstanden habe, sagst du, Religionen wie wir sie heute haben sind falsch, ok da kann ich zustimmen, wenn du aber sagst deshalb gibt es Gott nicht, so muss ich widersprechen. Ich werde aus deinem Post aber auch nicht ganz schlau, was glaubst du nun wirklich. Dass der Gott, wie ihn die heutigen Religionen sehen (bzw vor allem das Christentum - Das meinte auch Nietsche mit "Gott ist tot" -) nicht existiert, oder dass "Gott", in welcher Form auch immer, nicht existiert?
Bei Ersterem kann ich dir zustimmen, Letzteres so absolut zu sehen, das kritisiere ich jedoch und nur das. Viele der heutigen Religionen formen Gott eben nach ihrem Bild, gut, allmachtig, allgütig, helfend, liebevoll usw. Ob sie Recht haben kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass dies alles nur Vorstellungen sind, keiner weiß es. Man weiß ja nicht einmal ob so ein Gott existiert, wie kann man dann wissen wie dieser Gott beschaffen sein könnte? Was "er" denkt. Was "er" will. Was "er" ist.
Deshalb sehe ich auch religiöse Regeln und Vorschriften als falsch an, die wahren Richtlinien sind die, die sich eine Gesellschaft selbst schafft um "besser" zu leben. Denn dies sind auch letztendlich die "göttlichen" Werte, falls dieser uns erschaffen hat. Und dies erreicht man auch ohne ein Buch oder religiöse Regeln, die auf Angst beruhen, einzig und allein das menschliche Denken ist dazu nötig.
Ähnlich sehe ich es mit Gut und Böse. Begriffe, die die Menschen erdacht haben um besser miteinander auszukommen, keine göttlichen Werte.
Aber gerade weil niemand weiß was "Gott" nun ist, kann keiner sagen ob es "ihn" gibt oder nicht. Jeder hat da eine etwas andere Vorstellung. Aber es ist nun mal nur eine Vorstellung.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
Null - und das nennen sie ihren Standpunkt
(Einstein)
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Gottes Güte
15.01.2005 um 20:34
Gott ist nicht. Die Erde ist so klein wie ein kleines Staubkorn auf einem Staubkorn auf einem Staubkorn. Und das in unserer Galaxis, die auch nur ein Staubkorn ist im Universum, welches wiederrum nur ein Staubkorn im Multiversum ist.
Die Vorstellung, daß es ein Großes Wesen gibt, das uns Menschen gezielt erschaffen hat zeugt von einer kindlischen Ignoranz die derart maßlos ist wie die Vorstellung daß ein Volk besser ist als ein anderes.
"ER" ist kein er, "ER" denkt nicht, "ER" ist kein Gott. Diese Vorstellung ist wie die eines Esels der von einem Eselgott träumt.
Wer wirklich an die Wahrheit kommen will, muß sich mit Naturgeistern, den Vorstellungen der Naturvölkern und anderen "archaischen" Dingen beschäftigen.
Diese sind weitaus näher an der Realität als wir alle zusammen.
Der Gedanke das der Wind unser Gott ist ... JA!
Genauso wie die Erde, das Wasser, das Wetter, die Bäume, die Pflanzen, die Tiere, der Staub, das Gras, die Sonne, die Sterne, die Wolken und so weiter.
Das Problem ist: Was heißt das Wort Gott? Was für ein Gefühl löst das Wort Gott aus? Ist das Wort "Natur" nicht viel besser dafür geeingnet das zu beschreiben was viele Menschen Gefühlsmäßig als Gott verstehen? (Oftmals ist es so) Gott ist der BigBrother der in die Herzen der Menschen gepflanzt wurde um sie zu kontrollieren. Schäfchen...
Wie gesagt, es ist komplex.
Und nein, es sind nicht die Bilder die wir Menschen brauchen, sondern die Gefühle die durch Bilder symbolisiert werden.
/ajk
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Gottes Güte
15.01.2005 um 21:11
ajk
Nun ja, du kannst ja glauben was du willst, aber bestehe bitte nicht drauf, dass andere dies genauso sehen. Und denke vor allem nicht, dass du die Weisheit besitzt anderen sagen zu können was wahr und falsch ist.
Ich sehe viele Dinge ähnlich wie du, aber nicht alles. Und nur weil DU daran glaubst, ist es noch lange nicht wahr, es ist eher so, dass es der "Wahrheit" ziemlich egal sein dürfte, was du glaubst.
"Die Vorstellung, daß es ein Großes Wesen gibt, das uns Menschen gezielt erschaffen hat zeugt von einer kindlischen Ignoranz die derart maßlos ist wie die Vorstellung daß ein Volk besser ist als ein anderes.
"ER" ist kein er, "ER" denkt nicht, "ER" ist kein Gott. Diese Vorstellung ist wie die eines Esels der von einem Eselgott träumt."
Meinst du nicht, dass deine Ansicht genauso naiv ist? Natürlich nicht, immerhin ist es ja DEINE...
Die Aussage über des Eselgott führt sich schon deshalb ad absurdum, weil ich, genau wie viele andere, an keinen "Menschengott" glaube. Ich glaube eher daran, dass man Gott nicht definieren kann. "Er" könnte Alles sein und Nichts. Die Natur, der Zufall, die Naturgesetze, ein Schöpfer oder alles zugleich. Darum IST Gott, die Frage besteht nur in der Art des Seins.
Und wie ich schon geschrieben habe, da liegt der Fehler, der Versuch dies immer wieder festzulegen. Gott ist ein Begriff für etwas, für eine Vorstellung von etwas. Keiner kann mit Sicherheit sagen was nun wahr ist.
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Gottes Güte
15.01.2005 um 23:35
Das Christliche Denken ist einfach verdreht. Wie die Lust bösse gemacht wurde. Wie seltsame Stammesgesetze die vielleicht in einer Wüste passen, auf die ganze Welt ausgeweitet wurde.. Wie diese Stammesgesetze als "gesetze einer Wesenheit die uns beobachtet" ausgelegt wurden.
Ja das große Ganze können wir nicht definieren, und auch nicht erfassen. Das Große Ganze ist nicht mal ein großes ganzes. Es verändert sich. Es stirbt und lebt, es verschwindet und erscheint wie Nebel.
Gott ist nicht. Es gibt keinen Gott. Das was ihr da Ausspricht ist ein Zauberspruch um einer Wesenheit Energie zu geben die sie nicht verdient hat. Ihr solltet vorsichtig sein. In der Geschichte der Menschheit ist es schon zu oft geschehen das diese Wesehneit vernichtung gebracht hat.
Meine Ansicht ist nicht naiv, es ist nur zu komplex um es zu beschreiben. Ich bin seit über 15 Jahren am "dauerdenken" darüber. Am erfassen was Schicksal ist, wie es sich anfühlt, was auf der Welt geschieht..
Es hat uns nichts erschaffen, denn es braucht das erschaffen nicht. Wir müssen ihm nicht dankbar sein, es ist ein es, und es existiert in uns, wir sind ein teil vom "es".
Gott ist also nix? Aber ER ist euer HERR... Jaja... Ist schön das die Christen nichts von Magie wissen.. Ihr erschafft diesen Geist.
Wenn keiner mehr von diesem Geist weiß, wenn es kein Buch gibt, wenn es keine Menschen gibt die die Geschichte kennen, wenn es keine Spuren mehr davon gibt.. Werden die Menschen wieder das feiern was im Grunde zu feiern ist. Das vergehen des Winters, das erblühen der Natur, die Wärme der Sonne. Das was hilft beim Überleben. Die Ernte, daß Leben an sich das einem prägt.
Und dazu braucht es keine Bücher, keine Theologie, keine Kirchen oder sonstwas. Jedes Kind freut sich über die Schneeflocken. Da braucht es keine Begründung dafür. Und das ist die Wahrheit, das ist ohne Beweisführung zu beweisen. Jeder Mensch freut sich wenn es wieder wärmer wird, wenn er was zu essen hat, wenn die Tiere gediehen und das überleben gesichert wird.
Alles andere ist Magie um Menschen zu kontrollieren.. Lustig wie die "wiedergeburt" von Christus genau auf Ostern gelegt ist.. Und die Geburt des Gottes ungefähr zur Wintersonnenwende ist, also wenn die Erde sich wieder der Sonne nähert und der Winter ab dann kürzer wird..
An ostern wird nicht Jesu wiedergeburt gefeiert, sondern die rückkehr der Natur aus dem weißen tiefen Schlaf..
/ajk
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Gottes Güte
16.01.2005 um 00:12
ajk
Ich fühle mich von dir eigentlich nicht angesprochen - Ich bin Agnostiker, kein Christ, aber dennoch.
Glaub mir deine Ansichten sind den meinen nicht einmal so fremd, wenn auch nicht identisch. Das ganze nennt sich Pantheismus. Pantheismus sieht Gott in allem, eine Auffassung die individuell gesehen nicht falsch sein kann. Trotzdem steht es dem Deismus und Ähnlichem nicht zwingend im Wege.
Ich glaube es letzendlich nicht wissen zu können, du glaubst es zu wissen.
Ps: Merkst du eigentlich nicht, dass du dich genauso anhörst wie ein selbsternannter Prophet? :)
Akzeptiere, dass vieleicht auch andere Recht haben können, dann bist du weiter als die meisten Menschen. Ganz ohne Gott oder Magie.
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Gottes Güte
16.01.2005 um 00:29
@Xedion & ail
Eure postings könnte ich stundenlang lesen - und das ist keine Übertreibung!Sie sind anregend im besten Sinne des Wortes. Und ich finde mich immer auch in beiden Positionen wieder. Wie schon gesagt wurde - soo weit liegt Ihr nicht auseinander. Ich will auch nicht "stören" und hoffe auf weitere Beiträge, denn beide habt ihr die Gabe auch das Herz anzusprechen ohne den Verstand zu beleidigen.
Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)
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Gottes Güte
16.01.2005 um 00:45
jafrael
Das hört man gerne, aber "stören" tust du ja nicht, machen wir aus der DIskussion einfach eine TRIkussion (ha, welch Wortwitz :) )
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Gottes Güte
16.01.2005 um 09:57
@attilkhan
So wie ich dich einschätzen kann, bist du auf der Suche, auf der Suche nach Wahrheit. Dabei verlässt du dich auf deine Sinne und deinen Verstand, du hast Selbstvertrauen, der dir dabei hilft abzuwägen was rechtens ist und was nicht.
Du versuchst dir eine Sicht zu verschaffen, die einen gewissen Abstand verlangen und scheust dich nicht eine unkonventionelle Sichtweise anzunehmen, wenn diese für dich als Tatsache erkannt wird. Du bist bereit deine Meinung zu vertreten, auch wenn es nicht die vieler zu sein scheint. Du vertraust dir was du erkannt hast und hast keine Mühe die geistige Ebene als eine Realität anzunehmen, die du dann in deine Gedanken hinein lässt und somit diese Erkenntnis einen Einfluss auf dein Handeln ermöglichen.
Zu deiner Frage „welcher Gott?“, wer war dieser, der so unlogisch sein Unwesen mit den Menschen getrieben hat, versuche ich unter anderem im Thread „Kain + Abel – immer noch aktuell?“ zu ergründen. Ich würde dich gerne einladen auch da, deine Meinung zu vertreten, weil auch wir auf diese Frage vorgedrungen sind, wer waren die „HERR-Götter“ wirklich?
Zu deiner Vision, um diese weiter zu ergründen, würde ich dir empfehlen dich Mal mit den Schriftrollen von Qumran, die man vor ca. 55Jahren in 8 Höhlen am Toten Meer gefunden hat, auseinander zu setzen. Diese Schriften sind so interessant, dies weil die Schriften zum Teil viel älter sind, als die bisher gefundenen. Ferner empfehle ich dir, dich mit der Essenischen Geschichte und Überlieferungen zu befassen.
Nun, was bleibt mir übrig dir noch zu sagen, als das du gehen sollst deinen Weg, wie du ihn hast begonnen.
Lieben Gruss coelus
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Gottes Güte
16.01.2005 um 11:45
Die Vorstellung von einem persönlichen Gott, die die monotheistischen Religionen vertreten, finde ich naiv.
Wir dürfen uns Gott nicht als Gestalt vorstellen, denn jede Gestalt ist endlich.
Oder an einem Ort seiend, denn was einen Platz einnimmt ist begrenzt und endlich; auch nicht dass er sich bewegt oder ruht, denn auch das würde ihm einen Ort zuweisen; noch hat er Wünsche , Begierden oder Zorn.
Der Gott der Bibel und des Korans wurde geschaffen von cleveren Menschen für schlichte Gemüter.
Die Welt und damit Gott ist nicht nur geheimnisvoller als wir uns vorstellen, sie ist geheimnisvoller als wir uns vorstellen k ö n n e n!
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Gottes Güte
16.01.2005 um 12:36
@Xedion
>>Deshalb sehe ich auch religiöse Regeln und Vorschriften als falsch an, die wahren Richtlinien sind die, die sich eine Gesellschaft selbst schafft um "besser" zu leben. Denn dies sind auch letztendlich die "göttlichen" Werte, falls dieser uns erschaffen hat<<
daum hoch dafür ! gott hat uns den freien willen gegeben, also den willen uns unsere regeln, masstäbe und werte zu schaffen. würden wir alles genau so ausführen, wie es in büchern steht und unser leben nach einem buch oder einem zusammengerollten schriftstück ausrichten, wäre der unterschied von tier zu mensch verschwindend gering. was uns von triebgesteuerten wesen unterscheidet, ist die fähigkeit des geistes, dies macht uns zwar nicht "triebneutral", aber wir haben gelernt diese in bahnem und grenzen zu weisen. jeder sollte sein inneres nach außen tragen und nich das äußere das innere zerstören lassen, denn : Die meisten Meinungen kommen zustande, indem man vergisst, wo man sie gehört oder gelesen hat.
(Moritz Heimann)
-phantasie ist wichtiger als wissen, denn wissen ist begrenzt
-Mittelmäßige Geister verurteilen gewöhnlich alles, was über ihren Horizont geht.
-Manchmal vermag uns ein durch den Asphalt brechender Löwenzahn die tägliche Frage nach dem Sinn des Lebens ausdrücklicher und überzeugender zu beantworten, als eine ganze Bibliothek philosophischer Schriften.
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