@cesare cesare schrieb:"Konservativ" ist aber nicht die Gegengruppe zu Muslimen. Letztere sind eine Menschengruppe, die Opfer von Xenophobie wird, durch rechte Strömungen, die diese zum Feindbild machen.
Für mich sicherlich nicht - aber in dem Moment, ab der du Konservative pauschal als Moslemfeindlich deklarierst werden sie das in dieser Diskussion.
cesare schrieb:Du wächt ja nicht als konservativer Mensch auf, wirst immer wieder von klein auf damit konfrontiert dass du konservativ bist, hörst dieses Wort nicht zu allererst als Schimpfwort, wenn du noch klein bist.
Du kommst auch nicht als Moslem auf die Welt. Eine religiöse Identität ist für mich nicht weniger freiwillig wie die politischen Ansichten einer Person. Darum kann ich da auch keinen Unterschied machen zwischen Diskriminierung politischer- und religiöser Ansichten.
cesare schrieb:Andere Frage; Wie willst du queeren Jugendlichen (ich war selbst so einer, das ist keine Erfindung) denn helfen sich als gleichwertigen Teil, nicht als Abweichung von der Norm zu sehen mit deiner Vorstellung von Toleranz?
Homosexualität IST faktisch eine Abweichung von der Norm und ich sehe in keinster Weise einen Grund für den Auftrag Kindern über den Weg der Schule eine Lüge zu indoktrinieren. Statt dessen sollten wir Kindern beibringen soviel Selbstbewusstsein zu entwickeln nicht in jedem Punkt unbedingt der Norm entsprechen zu müssen und gleichzeitig solche Abweichungen bei Anderen zu tolerieren. Toleranz statt Lüge. Alles Andere hat keine langfristige Zukunft! :o)
Ferner will ich auf diesen Punkt noch mit dem Hinweis eingehen, daß "dein" Konzept ungerecht und kurzsichtig ist...so soll über eine Lüge (normal=fast jeder ist so) eine "Toleranz der Mehrheit" aufgebaut werden. Statt unsere Gesellschaft ethisch weiter zu entwickeln zu einer echten Toleranz wird die Inakzeptanz unangepasster Menschen mit dieser Toleranz der Normalität überschminkt... Andere unangepasste Randgruppen bleiben weiterhin Opfer der nicht ausreichend entwickelten Empathie und werden ausgegrenzt - während der Crossdresser für seinen "frechen Mut" gefeiert wird, singen wir in der Karaoke-Bar über Dicke:
https://www.youtube.com/watch?v=I3GGZf1Zo_Q (Video: Westernhagen - Dicke)Während wir Schwule in umstrittenen Schulbüchern als stets freundliche, sympathische Menschen darstellen, können wir uns an jedem Bahnhofs-Kiosk ein Buch mit Blondinenwitzen kaufen. Wenn bereits Fünftklässler im Unterricht zu Unterstützern eines grenzenlosen Adoptionsrechtes homosexueller Paare erzogen werden - schimpfen wir heterosexuelle Frauen mit mehr als zwei Kindern als "Gebärmaschinen".
Ein "Feldzug für Toleranz", der sich auf das von dir beschriebene Spektrum beschränkt ist all diesen (und unzähligen weiteren) Randgruppen gegenüber völlig gleichgültig...und bagatellisiert die teils sehr aggressive Intoleranz diesen gegenüber damit sogar. Denn wenn wir die Ausgrenzung scharf verurteilen und dabei aber Ausnahmen machen, werden diese Ausnahmen dann nicht mehr als Ausgrenzung wahr genommen. So wie man das Schlagen eines Boxsackes natürlich nie als Schlägerei bezeichnen würde...so ist das Beleidigen eines Dicken dann nie Mobbing. Je mehr die Sorgen einer bestimmten Randgruppe thematisiert werden, desto unwichtiger werden automatisch die Probleme der anderen Randgruppen.
Deswegen bin ich ausdrücklich gegen einen Bildungsplan, der die Probleme von "Queers" in den Unterricht integrieren soll und fordere statt dessen ein Konzept, daß sowohl Selbstvertrauen als auch allgemeine Toleranz vermitteln soll.