sindbad82 schrieb:Und wo kann man denn was vom zweiten dritten reich, dass die gegen alle sind, die keine Deutschen sind, gegen Behinderte usw nachlesen? Würde mich einfach interessieren.
Zumindest doch sehr konservativ und restriktiv.
mchomer schrieb:Im Bundestags-Wahlprogramm der AfD von 2017 wird die Partei explizit: Die bloße Präsenz von Muslim*innen sei eine „große Gefahr für unseren Staat, unsere Gesellschaft und unsere Werteordnung“, deshalb müsse man sich gegen sie verteidigen. Die AfD stellt damit den Grundsatz der gleichen Menschenwürde eines jeden Individuums (Artikel 1 Absatz 1 GG) fundamental infrage, wonach die Würde des Menschen unantastbar ist und niemand wegen seines Geschlechtes, Abstammung, „Rasse”, Sprache, Heimat und Herkunft, Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen oder einer Behinderung benachteiligt werden darf. Weil die AfD bestimmte Personengruppen pauschal abwertet, wendet sie sich gegen die unabdingbaren Grundlagen der Menschenrechte und eines demokratischen Rechtsstaates.
Auch die Ansicht der AfD zum Thema Inklusion lässt nichts gutes erahnen:
„Keine ideologisch motivierte Inklusion“ schreibt die Partei auf Seite 150. Kinder mit Behinderung seien laut AfD besser in Förder- und Sonderschulen aufgehoben, weil Regelschulen Inklusion nicht leisten könnten. Laut AfD sei auch das von den Vereinten Nationen beschlossene Recht auf Teilhabe am Bildungssystem in Deutschland bereits erfüllt. Leichte Sprache soll auf „kognitiv beeinträchtigte Personen“ beschränkt bleiben. Passend dazu gibt es auch keine Übersetzung des AfD-Wahlprogramms in Einfache oder Leichte Sprache, lediglich eine Hörversion.
Auch in anderen Punkten ist die AfD einfach ziemlich aus der Zeit gefallen:
Im Kapitel „Freiheit und Verantwortung“ schreibt die AfD, dass sie gegen die „Geschlechterquote“ ist, denn damit würde man eine Gruppe von Menschen bevorzugen. Außerdem lehnt die Partei gleichermaßen „Antidiskriminierungsgesetze“ ab. Auch in späteren Kapiteln wird mehrfach erwähnt, dass man eine Genderquote ablehne, da sie eine Form von Diskriminierung gegenüber Frauen sei, die ein „traditionelles“ Familienmodell wählen. Gender Studies, eine Wissenschaft, die sich mit Geschlechterforschung beschäftigt, wird als Genderideologie bezeichnet und soll zukünftig nicht mehr gefördert werden; auch die gendergerechte Sprache wird abgelehnt. Gleichstellungsbeauftragte sollen abgeschafft werden.
Oder auch:
Auch zu Transsexuellenrechten bezieht die AfD Stellung. Laut AfD ist das Geschlecht eine biologische Tatsache. Daher hält es die Partei für „unangemessen, das biologische Regel-Ausnahme-Verhältnis umzukehren und für eine geringe Zahl von Menschen neue Kategorien der geschlechtlichen Klassifizierung einzuführen“.
Neben den Wünschen, eine Lastengerechtigkeit zwischen Paaren mit und ohne Kindern herzustellen, sieht man im Thema soziales auch:
Die AfD will Sozialleistungen nicht mehr auf ausländische Konten überweisen, was den Menschen, die diese beziehen, verbieten würde, zu leben, wo sie leben möchten oder können. Zusätzlich soll ein weiteres Bonussystem auch in Bezug auf das Gesundheitssystem zum Einsatz kommen. Das soll laut AfD von „leichtfertigen Besuchen“ bei Ärzt*innen abhalten. Dafür sollen aber Heil- und Hilfsmittel leichter zu bekommen sein. Im Bereich Pflege will die Partei die häusliche Pflege von Menschen mit Behinderungen unterstützen. Wobei von Menschen, die keine Kinder haben, erwartet wird, dass sie mehr Geld zurücklegen können, für den Fall, dass sie irgendwann Pflege in Anspruch nehmen müssen.
Alles:
https://www.aktion-mensch.de/inklusion/wahlen/bundestagswahl/analyse-der-wahlprogramme/afd-analyseDass die AfD das Abtreibungsrecht einschränken will, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein.
Es ist den Wahlprogrammen einfach zu erkennen, dass sie ein "erzkatholisches" Familienbild hat und dass ihre Ideen wohl den "kleinen Mann" arg belasten würde.
Zudem hat sie sich auch als eher dünnhäutig gezeigt und strebte schon so das ein oder andere Verbot an:
[...]
Gesellschafter des Theaters sind die Städte Zwickau und Plauen. Der Zwickauer Stadtrat hatte vorige Woche mehrheitlich beschlossen, dass Stadtverwaltung und Eigenbetriebe in interner und externer Kommunikation keine Formen wie Genderstern, Unterstrich oder Doppelpunkt für geschlechtersensible Bezeichnungen verwenden dürfen.
Zudem wurde Oberbürgermeisterin Constance Arndt (Bürger für Zwickau) beauftragt, Ähnliches auch in den Beteiligungen der Stadt zu bewirken. Das Ganze geht auf einen Antrag der AfD-Fraktion zurück.
https://www.spiegel.de/kultur/theater-plauen-zwickau-wehrt-sich-gegen-genderverbot-nach-afd-initiative-a-9b13c36d-f7fd-43c8-92c8-ef9ab04e7a51[...]
Attila Vidnyánszky hatte Ungarns Regierungschef Viktor Orbán 2013 ans Nationaltheater in Budapest geholt, da er als williger Gefolgsmann des nationalkonservativen Regierungschefs gilt. Sein liberaler Vorgänger wurde geschasst. Ein Vorgehen, das Tillschneider ausdrücklich begrüßt.
„Der aktuelle Theaterbetrieb ist leider sehr einseitig. Wenn man es in politischen Kategorien ausdrücken will, ist er links. Deshalb ist es auch sehr billig, wenn Merkel und die etablierten Parteien immer die Kunstfreiheit rühmen. Das funktioniert aber nur so reibungslos, weil das Theater macht, was die Regierung will. Die Theater in unseren Bundesländern lesen ja Merkel jeden Wunsch von den Lippen ab“,
die Theater betrieben „Refugees welcome“ Propaganda. Dagegen müsse man vorgehen, sagt Tillschneider in Richtung der Bühnen in Dessau und Halle.
„So was wollen wir nicht fordern, so was müssen wir nicht fördern.“
Stefan Rosinski schüttelt angesichts dieser Worte irritiert den Kopf. Er ist Generalintendant an der Hallenser Theater-, Oper- und Orchester GmbH und stellt sich vor seinen Opernchef Florian Lutz. Wer wie die AfD sein Programm „Hauptsache deutsch“ nenne, wolle schlicht keine diskursive Auseinandersetzung. Kunst habe die Aufgabe, Fragen zu stellen. Die AfD dagegen habe historisierende Aspekte und Haltungen im Blick, so Rosinski weiter.
[...]
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kulturpolitik-in-sachsen-anhalt-afd-will-theater-100.htmlNeben der Tatsache, dass sich diverse Punkte (u.a. oben erwähnt) nicht mit unserer Verfassung vereinbaren lassen.
Doch wurde das in der Tat hier schon öfter erwähnt. Und die ganzen Leaks von diversen Chatgruppen lasse ich mal raus.
Man sollte sich halt einfach Fragen, ob die Wut auf Migranten groß genug ist, um dafür diverse gesellschaftliche Freiheiten aufzugeben.
Mit dem Hinweis, dass vieles, was die AfD in ihrem Sofortprogramm in Sachen Migration sich mitnichten so einfach unsetzen lässt, wie es sich liest und sie wahrscheinlich ähnliche Probleme hätte, wie die Ampel zurzeit.