Reineke schrieb:Im Grundsatzprogramm gibt es nicht viel, was in diese Kerbe schlägt. Volksabstimmungen nach Schweizer Vorbild, Einwanderung nach Punktesystem wie in Kanada, keine europäische Schuldenunion, Kinder und Erziehungsleistung bei sozialer Sicherung sowie Rente stärker berücksichtigen, Abschaffung der Rundfunkgebühren etc. sind ja nun keine indiskutablen Forderungen. Aber es fehlen wie schon gesagt die Personen, die diese und nicht zuletzt sich selbst besser verkaufen können. Mit lauter polarisierenden Figuren gewinnst du keinen Blumentopf. Um wirklich Erfolg zu haben, brauchst du schlaue Leute, die die Balance halten können.
Ich glaube, Figuren wie Höcke sind für nicht wenige AfD-Wähler überhaupt erst der Grund, ihr Kreuzchen bei der Partei zu setzen. Jede Gesellschaft hat einen gewissen Teil an Rechtsextremen und Ausländerfeinden; diesen Leuten genügt beispielsweise nicht nur irgendeine Einwanderung nach Punktesystem, sondern die wollen ein weißes, christliches Deutschland - ohne "Neger", Muslime, Asiaten und alles, was optisch und/oder kulturell nicht in deren Bild passt.
militarynerd schrieb:Jedes Bundesland muss für sich betrachtet werden. S-H ist genauso wenig repräsentativ wie das Saarland oder meinetwegen Thüringen.
Das ist im Kern richtig, aber in den Wahlen der letzten 12 Monate war bundesweit ein Abwärtstrend erkennbar. Egal ob nun in BaWü, SH, MeckPomm, Saarland, Berlin, RLP oder bei der Bundestagswahl - überall haben sie erhebliche Stimmenverluste zu verzeichnen gehabt. Sogar in Sachsen-Anhalt, wo die AfD nach Umfragen darauf schielte, stärkste Kraft zu werden, gab es Einbußen und die CDU gewann haushoch.
Deinem sonstigen Fazit stimme ich auch zu. Die AfD wird sich in den alten Bundesländern vermutlich irgendwo, je nach Region, zwischen 3 und 10% einpendeln. Im Osten halte ich auch weiterhin 20+% für möglich, ggfs. wird die AfD dort sogar irgendwo mal stärkste Kraft.