AfD

sacredheart schrieb:Die andere Version linker Politik fand sich aber eher in der Realität in Russland, China, Rumänien, Kambodscha, Norkorea, DDR, Venzuela to be continued:

Das sind alles Diktaturen mit linkem Anstrich, mal abgesehen von Russland, die haben nich mal nen linken Anstrich.
Meine Vorstellung von linker Politik findet man am ehesten in Skandinavien.

kuno

@sacredheart

Ich schrieb ja auch, was "links" für mich ganz persönlich bedeutet. Letztlich ist das für mich die Richtschnur, nach der ich politisch aktiv bin. Ich hatte eigentlich nie die Absicht eine Mauer zu errichten oder als Völkermörder in die Geschichte einzugehen.

@Doors

Hätte Dich da auch nie im Verdacht gehabt.

Außerdem hatte niemand die Absicht eine Mauer zu bauen...

...und wenn doch hätte Mexico die bezahlt

fischersfritzi schrieb am 10.05.2022:Woran machst du denn das fest?
Die CDU hat doch nach dem Weggang von Merkel deutlich Stimmen verloren und stellt seitdem auch nicht mehr die Kanzlerin.
Wo sind die Rückkehrer:innen ?

Ich gehe davon aus, dass eben Wähler von der AFD zur Union zurückkehren.

Gleichzeitig hat die Union aber ordentlich an die Grünen abgegeben.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass sehr viele Wähler von der AFD bei den Grünen gelandet sind.

Was ja auch interessant ist:

Die Ampel ist progressiver als es die Groko war, im Sinne von: Da werden hartz 4 sanktionen erstmal ausgesetzt, klimaschutz betrieben und perspektivisch wird es wohl auch irgendwann ein einwanderungsgesetz geben, das mehr migranten nach D zieht.

Aber der AfD nutzt das nichts. Im Gegenteil, es scheint ihnen zu schaden, dass da eine (wenigstens noch) recht konsensorientierte dreierkonstellation am werk ist.

DIe Vorzeichen stehen da irgendwie sowieso schlecht. Die Kernthemen sind weitgehend irrelevant geworden, die CDU ist in der Opposition und damit eine konservative Alternative wählbar, das böse Feindbild Merkel ist nicht mehr da und überhaupt ist die partei so im streit mit sich selbst beschäftigt, dass sie sich weiter verzwergen.

Das kann sich alles ändern, aber für mich sind das deutliche strukturelle probleme.

ICh kann mir vorstellen, dass die AfD aus weiteren Landesparlamenten rausfliegt. In NRW (7%) kann es knapp werden und in Niedersachsen ist man auch nur bei 6%

Wenn Höcke tatsächlich in den Bundesvorstand geht, könnte die Partei weiter an Zuspruch verlieren. Selbst hart gesottenen Ignoranten der generellen Parteilinie ist der einfach zu offensichtlich nicht nur Faschist, sondern eben auch recht altbacken Nazi.

Ich merke ich bin zu oft auf Twitter und selten hier; einige der Posts wollte ich instinktiv "liken".

Ich sehe es positiv, wenn die AfD bundesweit bzw. im Schnitt weiter Stimmen und Einflussmöglichkeiten aber auch staatl. Förderung verliert. Die Positionierung vieler AfD-Politiker (meist ja männlich) zum Ukrainekrieg hat nochmal sein Übriges getan, nebst Gesamtentwicklung der Partei über die Jahre sowie welchen Duktus sie pflegt.


Leute samt Ideologie verschwindeen nicht nur weil ggf. die Partei endet wie die NPD, das ist klar. Aber es ist wohl besser, der Ideologie den legalen Parteirahmen weiter zu entziehen (natürlich nicht rein aus Feindseeligkeit, vielmehr ja durch den Wählerwillen selbst zertifiziert!) und diese quasi auch so zu beschränken. Besser als wenn radikale-extremistische Elemente quasi noch parteipolitisch wirken könnten und da eine "Legitimierung" erfahren.

@Warden

Es wird auch spannend sein, zu sehen, ob es Rechtsextremen in Europa schwerer fallen wird, sich zu organisieren, ohne die Schützenhilfe aus Russland. Wenn der Störfaktor Fakenews, Spaltung und identitäre Medienkampagnen kleiner ist, könnte es durchaus auch sein, dass sich die politische Kultur im Allgemeinen wieder verbessert und die AfD und andere Rechtsextreme die Themensetzung viel schwerer bewerkstelligen können.

shionoro schrieb:Es wird auch spannend sein, zu sehen, ob es Rechtsextremen in Europa schwerer fallen wird, sich zu organisieren, ohne die Schützenhilfe aus Russland. Wenn der Störfaktor Fakenews, Spaltung und identitäre Medienkampagnen kleiner ist, könnte es durchaus auch sein, dass sich die politische Kultur im Allgemeinen wieder verbessert und die AfD und andere Rechtsextreme die Themensetzung viel schwerer bewerkstelligen können.

Wohl wahr. Was wohl die Zukunft bringt?

Man könnte fast meinen in 10-20 Jahren gesellschaftspolitisch zumindest (von anderen Herausforderungen abgesehen) in einer Art "Idylle" (im Gegensatz zu vorher) zu verbringen in denen wir uns wieder um Kleinigkeiten streiten.

Naja, lieber so als Zustände wie in diesen Zeiten zu haben bzw. diese als Dauerzustand zu haben.

Auch in NRW ist die AfD nicht mehr der Rede wert. Die werden, genau wie die Linken, immer mehr zur Splitterpartei. Zumindest im Westen. Belanglos. Und wenn sie im Osten noch extremer werden, sind sie im Westen bei 3 . Und Tschüss.

abberline schrieb:Auch in NRW ist die AfD nicht mehr der Rede wert. Die werden, genau wie die Linken, immer mehr zur Splitterpartei. Zumindest im Westen. Belanglos. Und wenn sie im Osten noch extremer werden, sind sie im Westen bei 3 . Und Tschüss.

Sehr erfreulich, daß die AfDeppen weiter abschmieren. Ich hoffe, die zerlegen sich weiterhin schön selbst und das Thema hat sich irgendwann ganz erledigt.

Photographer73 schrieb:Ich hoffe, die zerlegen sich weiterhin schön selbst und das Thema hat sich irgendwann ganz erledigt.

Ich würde sagen: Läuft!

Angstvoll richtet sich der Blick der Partei nun auf die Niedersachsen-Wahl im Oktober, wo der dortige extrem zerstrittene Landesverband die Parlamentssitze verteidigen will. Davor aber liegt der Bundesparteitag der AfD, in Chrupallas sächsischer Heimat soll er Mitte Juni stattfinden. Dort sollen die Delegierten die überfällige Vorstandswahl abhalten. Und für immer mehr Abgeordnete und Funktionäre steht dort Chrupalla zur Disposition.

Dessen Vorstandskollegin Joana Cotar aus Hessen forderte am Montag den Amtsverzicht von Chrupalla, der im Bundestag auch Co-Fraktionschef ist: "Wir brauchen unverbrauchte Köpfe an der Spitze der Partei. Kompetent und ohne Mehrfachbelastung durch zu viele Ämter", sagt sie. Mit Chrupalla sei die Erfolgsgeschichte der AfD zu Ende gegangen. "Er bildet weder die gesamte Partei ab noch überzeugt er bei den Wählern. Darum darf er als Bundessprecher nicht noch einmal antreten."

Chrupalla versucht, das Problem kleinzureden. "Diese Kakofonie" komme von den immergleichen, sagt er und erheitert die Journalisten der Nachwahl-Pressekonferenz mit einem Rückgriff auf die Neunzigerjahre, als er als junger Christdemokrat mit der CDU-Jugend zelten gewesen sei: Die, die sich beim Camping beschwert hätten, dass es nass im Zelt sei, "waren diejenigen, die ins Zelt hinein gepinkelt haben". Schwer vorstellbar, dass ein solcher Fäkalvergleich Chrupallas früherem Co-Chef Meuthen über die Lippen gekommen wäre oder Markus Wagner, dem NRW-Spitzenkandidaten, der in der Pressekonferenz an Chrupallas Seite saß und eher dem Image der einstigen Professorenpartei AfD entspricht. Am Nachmittag wurde ein Video der Camping-Schilderung in der Partei rumgereicht, sarkastisch kommentiert.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-05/afd-tino-chrupalla-wahlergebnisse-programm-kritik/seite-2

Die AfD wird mehr schmerzen, wie sich die WELT über Höcke lustig macht:

Alexander Wolf, ebenfalls Beisitzer im Bundesvorstand und zudem Vize-Chef der Hamburger AfD und der dortigen Bürgerschaftsfraktion, machte als einen Faktor für die fehlenden Stimmen das „allzu große Verständnis für die russische Position im Ukraine-Krieg“ aus. „‚Frieden schaffen ohne Waffen‘ ist eine Kirchentagsparole, nicht die Position der AfD. Dieser Kurs von Tino Chrupalla ist ein Irrweg, der die AfD fast eine weitere Landtagsfraktion gekostet hätte.“

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke hatte den zitierten Slogan der Friedensbewegung kürzlich gepostet. Auch Chrupalla versuchte zuletzt, die AfD als „Partei des Friedens“ zu inszenieren, wie es in einem WELT vorliegenden Rundbrief an die Mitglieder von Anfang Mai heißt.

Ein Bundestagsabgeordneter, der nicht namentlich genannt werden möchte, hält die Art und Weise, wie Chrupalla seine Positionen in Bezug auf den Krieg vertritt, für „grob schädlich“.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article238791951/Aerger-um-Tino-Chrupalla-Jetzt-streitet-die-AfD-offen-ueber-ihren-Chef.html

@eckhart
In Niedersachsen haben sie letztes mal rund 6% erreicht, das ist also auch keine grosse Kiste dort und mit Putin Versteherei wird man nichts reissen.

@abberline
Eine große Kiste erwähnt ntv:

Der AfD-Chef kündigte an, beim Parteitag Mitte Juni im sächsischen Riesa auch gegen den thüringischen AfD-Landeschef Björn Höcke anzutreten, sollte dieser sich zu einer Kandidatur um den AfD-Vorsitz entschließen. Dies gelte auch für den Fall, dass der Parteitag - wie von einigen AfD-Politikern gewünscht - eine Abkehr von der Doppelspitze beschließen sollte. "Wenn Herr Höcke meint, er muss antreten in einer Einerspitze, dann muss er gegen Tino Chrupalla antreten", sagte er. "Wenn die Partei meint, man braucht auch mich als Person nicht, dann kann der Bundesparteitag das entscheiden. Da werde ich nicht in Tränen ausbrechen."

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Chrupalla-fordert-Imagewandel-andere-sehen-in-AfD-Chef-selbst-den-Grund-fuer-Wahlschlappen-article23335306.html

Sollen sie ruhig Höcke nach oben setzen, das wars dann mit der AfD, dann kann sich wirklich keiner mehr dahinter verstecken, dass er nicht weiß, wen er da wählt.

shionoro schrieb:Sollen sie ruhig Höcke nach oben setzen, das wars dann mit der AfD, dann kann sich wirklich keiner mehr dahinter verstecken, dass er nicht weiß, wen er da wählt.

Zumal sich Höcke in der Doppelspitze Höcke-Brandner zu inszenieren pflegt.

@shionoro
Ich denk auch, dass sich die Partei mit dem an der Spitze im Westen ganz erledigt hätte. Projekt 3%.

Auf dem Kreisparteitag der AfD Bochum kam es zu einem Eklat. Die komplette Ratsfraktion verlässt die Partei. Das hat zahlreiche Konsequenzen. (...) In einer am Dienstag verbreiteten Erklärung heißt es: „Die Mitglieder der Ratsfraktion haben sich diesen Schritt nicht leicht gemacht. Sie haben über Monate die Entwicklungen in der Politik und auch in der Partei verfolgt. Die Bochumer AfD stand immer für einen moderaten und konservativen Kurs, leider war dieser Kurs in der Partei immer weniger durchzusetzen.“

Quelle: https://www.waz.de/staedte/bochum/bochum-ganze-afd-fraktion-verlaesst-partei-das-hat-folgen-id235374753.html

Immer schön, solche Nachrichten zu lesen. :)

Bleibt leider noch immer die AfD in den östlichen Bundesländern. :s

Bone02943 schrieb:Bleibt leider noch immer die AfD in den östlichen Bundesländern. :s

Das einzig Gute ist, dass die ostdeutschen Bundesländer vergleichsweise wenige Einwohner haben, weswegen sich die hohen Zustimmungswerte zur AfD zumindest nicht mehr allzu stark auf die Bundespolitik auswirken dürften.