AfD

Funkystreet schrieb:Und ja, wenn man Sachen ohne jegliche Art des Genderns rausschickt und mit "Sehr geehrte Damen und Herren" beginnt, dann rümpfen bestimmt einige die Nase.

"Rümpft bestimmt einer die Nase"
Vergesse ich, den Scheibenwischer auszuschalten, wenn es aufgehört hat zu regnen, sehen das Tausende und die öffentliche Ordung gerät bestimmt in Gefahr, Dazu kommt noch, dass ich jeden unbekannten Gesprächpartner mit "Sehr geehrten Damen und Herren" anspreche, weil ich noch nicht drauf gekommen bin dass gendern kürzer wäre.

Ich bin sooo unvollkommen und mich störts nicht einmal.

Was kann man eigentlich bei "Sehr geehrte Damen und Herren" gendern? Ich dachte, da wären schon beide Geschlechter angesprochen? Bisher hatte ich angenommen, dass Gendern nur dann Sinn ergeben kann, wenn ein Wort bzw. ein Ausdruck in der Grundform nur männlich ist.

martenot schrieb:Was kann man eigentlich bei "Sehr geehrte Damen und Herren" gendern?

Das ist das große bisher unbekannte Geheimnis der AfD, deeer Grund die AfD zu wählen, das Alleinstellungsmerkmal.
Niemand , außer der AfD beschäftigt sich dermaßen mit Gendern.

martenot schrieb:Sehr geehrte Damen und Herren"

heißt dann eben "Sehr geehrte Damen, Herren und Diverse"

wo ist das Problem?
allenfalls könnte man sich über die Reihenfolge der Angesprochenen streiten.

Seidenraupe schrieb:wo ist das Problem?

Keine Ahnung, wir werden schon noch erfahren, wo die Probleme sind, gegen die sich die AfD so heldenhaft stemmt....

Generell scheint die AfD alte Umgangsformen zu schätzen. Demzufolge müsste die Weidel es eigentlich fordern, dass man sie zukünftig als Fräulein betitelt, weil das früher nämlich so üblich war (soweit ich weiß hat sie nach wie vor keinen angetrauten Ehegemahl und wäre deswegen früher als Fräulein bezeichnet worden).

Balumpa schrieb:Womit wir wieder beim alten Thema wären: Inwiefern erwarten diese Wähler, dass die AfD ihre konkrete Situation verbessern würde?

Da müsste man unterscheiden. Protestwähler erwarten gar nichts. Die wollen ja nur ein Zeichen - quasi Hilfeschrei - loswerden.
Wer die AfD aus Überzeugung wählt, der erwartet natürlich eine homophone und ausländerfeindliche Politik. Aus dieser Blase kommt man ja und erwartet daher entsprechende Politik.

Balumpa schrieb:Und das Wichtigste: Meinen diese Menschen ernsthaft, dass AfD-Hochburgen attraktiv für potentielle Investoren und Zuzügler wären?

Siehe Einschätzung oben.
Protestwähler - nein, die wollen nur in Ruhe gelassen werden.
Überzeugungstäter - ja, man fühlt sich ja im Unrecht und versteht nicht, warum größere Ansiedlungen nicht in der Provinz erfolgen.

SvenLE schrieb:homophone und ausländerfeindliche Politik

homophob wahrscheinlich. Homophonie ist ein Begriff aus der Musik und bezeichnet Musik in einem Akkord- oder Melodiesatz, bei der Akkorde aufeinander folgen (im Gegensatz zur Polyphonie).

SvenLE schrieb:Überzeugungstäter - ja, man fühlt sich ja im Unrecht und versteht nicht, warum größere Ansiedlungen nicht in der Provinz erfolgen.

Ja, irgendwie scheint man nicht zu verstehen, dass eine aggressiv-fremdenfeindliche Stimmung meistens nicht dazu führt, dass neue Arbeitsplätze in der Region entstehen und sich die Lebensverhältnisse bessern könnten. Aber veilleicht will man das auch wirklich nicht und verkriecht sich lieber im Altvertrauten (eine Art Gruppen-Cocooning, bei dem sich Ortsgemeinschaften quasi einigeln wollen).

martenot schrieb:homophob wahrscheinlich.

Cupertino hat wieder zugeschlagen ;-)

martenot schrieb:Aber veilleicht will man das auch wirklich nicht und verkriecht sich lieber im Altvertrauten (eine Art Gruppen-Cocooning, bei dem sich Ortsgemeinschaften quasi einigeln wollen).

Das dürfte wahrscheinlich sein. Wenn man sich aus der Blase bewegt, sieht man ja auf einmal, dass man total falsch liegt. Das geht ja gar nicht ;-)

@martenot
Eine Umfrage hat ganz deutlich ergeben, dass der Großteil die Gendersprache ablehnt.
Das ist kein reines AfD-Thema.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/mdrfragt-umfrage-ergebnis-deutliche-ablehnung-von-gendersprache-100.html

Funkystreet schrieb:Das ist kein reines AfD-Thema.

Das war doch zuletzt gar nicht zur Debatte gestanden, es ging doch um die Aussage, dass "meine Damen und Herren" angeblich von den Linken (wer auch immer damit genau gemeint sein soll) geächtet und abgeschafft/ersetzt werden solle.

@martenot
Es wurde bestritten, dass Gendern auch von vielen CDU und FDP-Wählern abgelehnt wird. Okay, die Befragten wurden nicht nach Parteipräferenz gefragt, aber Grünen-Wähler werden das keine sein.

Funkystreet schrieb:Es wurde bestritten, dass Gendern auch von vielen CDU und FDP-Wählern abgelehnt wird.

Aha, mir war so, als ob es zuletzt um die Anrede "Meine Damen und Herren" gegangen wäre. Dann diskutieren wir also ab jetzt darum, wer bzw. welche Wähler- und Gesellschaftsgruppen aus welchen Gründen für oder gegen das Gendern sind?

SvenLE schrieb:Da müsste man unterscheiden. Protestwähler erwarten gar nichts. Die wollen ja nur ein Zeichen - quasi Hilfeschrei - loswerden.
Wer die AfD aus Überzeugung wählt, der erwartet natürlich eine homophone und ausländerfeindliche Politik. Aus dieser Blase kommt man ja und erwartet daher entsprechende Politik.

Das stimmt. Wobei ich meine, dass vor allem im Osten die Überzeugung den Protest mittlerweile klar überwiegt.

Funkystreet schrieb:Das ist kein reines AfD-Thema.

Es ist aber die AfD, die überproportional häufig über das Gendern postet und das Thema damit zu einem Popanz hochstilisiert.

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/der-genderwahn-der-afd/

Balumpa schrieb:dass vor allem im Osten die Überzeugung den Protest mittlerweile klar überwiegt.

Sehe ich noch nicht so. Der ständige Wechsel der Parteien hin zu denen, welche immer am Lautesten "Dagegen" schreien ist für mich ein Zeichen, dass doch noch sehr viel Protest besteht. Zuerst waren es die Linken, welche nun aber zum Establishment gezählt werden.

Das in Sachsen Rechtsextreme schon immer zweistellig in Prozenten waren (siehe NPD), das wissen wir schon seit den 90ern. Daher gehe ich aktuell noch von einer 50/50 Verteilung aus (meine Einschätzung).

Vielleicht sollte man wirklich über den Schatten springen und die AfD mal in einem Land was machen lassen. Die werden glorreich scheitern aufgrund von Unfähigkeit.

Balumpa schrieb:Es ist aber die AfD, die überproportional häufig über das Gendern postet und das Thema damit zu einem Popanz hochstilisiert.

Und das ist auch gut so, denn eine Mehrheit lehnen diesen Quatsch ab

MDRfragt: Deutliche Mehrheit lehnt Gendersprache ab

Die Debatte um die gendergerechte Sprache hält der größte Teil der Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer für unwichtig und lehnt das Gendern in sämtlichen Kontexten ab, beispielsweise in den Medien oder der Werbung. Zwar stehen Frauen und die jüngere Generation der Gendersprache etwas offener gegenüber, aber auch bei diesen Gruppen überwiegt die Ablehnung. Das zeigt eine aktuelle Befragung von MDRfragt, an der sich fast 26.000 Menschen aus Mitteldeutschland beteiligt haben.

Wir wollten von den MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern wissen, welches Wort sie mit der Genderdebatte verbinden. Die 20 am häufigsten genannten Wörter sind hier visualisiert.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/mdrfragt-umfrage-ergebnis-deutliche-ablehnung-von-gendersprache-100.html

Also ist doch gut, dass sie der Mehrheit der Deutschen in diesem Thema eine Stimme geben

Seegurke schrieb:Und das ist auch gut so, denn eine Mehrheit lehnen diesen Quatsch ab

Wobei es sich wahrscheinlich besser drüber diskutieren liieße, wenn man Begriffe wie "Quatsch" beiseite lassen würde. Ich weiß immer nicht genau, was dagegen spricht, einfach sachlich drüber zu diskutieren. Das müsste doch auch ohne "Quatsch" klappen....

Balumpa schrieb:Es ist aber die AfD, die überproportional häufig über das Gendern postet und das Thema damit zu einem Popanz hochstilisiert.

So what? Jede Partei hat ihre eigenen Themen. Und wenn ein fragliches Phänomen um sich greift, das dazu noch von vielen Leuten abgelehnt wird, dann kann man das offen sagen.

martenot schrieb:Wobei es sich wahrscheinlich besser drüber diskutieren liieße, wenn man Begriffe wie "Quatsch" beiseite lassen würde. Ich weiß immer nicht genau, was dagegen spricht, einfach sachlich drüber zu diskutieren. Das müsste doch auch ohne "Quatsch" klappen....

Dann bräuchte man aber auch sachliche Gründe und die fehlen halt nahezu komplett. Daher geht es fast nur mit Gender-Gaga, Gender-Wahn, Quatsch und andere Absurditäten.

Gegen Studien zu Argumentieren, da die vermehrt maskuline Sprache auch unsere Handlungen beeinflusst wird schwierig.

Funkystreet schrieb:Und wenn ein fragliches Phänomen um sich greift, das dazu noch von vielen Leuten abgelehnt wird, dann kann man das offen sagen.

So ist es auch in diesem Fall:

Politbarometer
-Breite Mehrheit lehnt AfD ab
Die AfD hat bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen große Stimmenzuwächse erzielt. Bundesweit lehnt die Mehrheit der Befragten die Partei deutlich ab.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/politbarometer-breite-ablehnung-der-afd-102.html (Archiv-Version vom 08.05.2021)

Bone02943 schrieb:Dann bräuchte man aber auch sachliche Gründe und die fehlen halt nahezu komplett. Daher geht es fast nur mit Gender-Gaga, Gender-Wahn, Quatsch und andere Absurditäten.

Gegen Studien zu Argumentieren, da die vermehrt maskuline Sprache auch unsere Handlungen beeinflusst wird schwierig.

Ganz genauso ist!

Bone02943 schrieb:Daher geht es fast nur mit Gender-Gaga, Gender-Wahn, Quatsch und andere Absurditäten.

Tatsächlich? Das wusste ich nicht, dass man nur mit solchen Begriffen eine Diskussion darüber führen kann. Wieder was dazu gelernt.... Bisher war es mir möglich gewesen, aber wenn das nicht geht, muss ich mich anpassen, und generell mehr Gagaquatsch-Worte in meine Diskussionen einbauen. Darf ich also die AfD in Zukunft eine Gaga-Partei nennen?