https://www.focus.de/politik/deutschland/richtungsstreit-ade-als-merz-endlich-zur-afd-frage-stellung-bezieht-bricht-tosender-applaus-los_id_11435426.htmlWie es weiter geht mit der AfD? Zumindest ohne CDU (in SA bzw. ST). Obiger Artikel ist mir gerade aufgefallen. Ich denke, das hat zumindest eine Zeit lang künftige Signalwirkung. Zitiere nur den Anfang, wer mehr (Details) wissen will möge sich den ganzen Artikel anschauen.
Friedrich Merz hat schon eine halbe Stunde geredet, als er beim Parteitag in Magdeburg zu seiner Antwort auf die brisante Frage ansetzt, die Sachsen-Anhalts CDU seit Monaten hitzig diskutiert: Wie umgehen mit der AfD?
"Eine Zusammenarbeit mit einer solchen Partei, die rechtsradikale Neonazis in ihren Reihen nicht nur duldet, sondern aktiv fördert, kommt für die Christlich Demokratische Union nicht infrage", sagt der 64-Jährige am Samstag. Es könne gelingen, mindestens die Hälfte der AfD-Wähler zurückzugewinnen, sagt er. "Aber nicht indem wir uns jetzt selbst in diese Ecke manövrieren." Und: "Nicht indem in unseren eigenen Reihen die Diskussionen losgehen, ob wir mit denen zusammenarbeiten oder nicht."
Aus AfD-Sicht würde ich mir Gedanken machen, wenn letztendlich doch so abgetrennt wird und man sich (also scheinbar weite Teile d. CDU) distanziert. Mit anderen Worten, wäre die AfD nicht so messbar radikal geworden würde man heute nicht so Sätze vom Merz wie obigen lesen, ggf. würden die mit der CDU schon irgendwo koalieren bzw. in der Fläche bundesweit mehr koalieren. Die ganze VS-Thematik oder Verbotsforderungen von manchen wären nicht auf dem Tisch. Und die Medien würden weniger draufhauen. Bis auf vielleicht die "üblichen Verdächtigen".
Wenn hier AfD-Wähler oder Mitglieder still oder 'aktiv' mitlesen, so frage ich jene ob das wirklich alles "der Hass der Altparteien auf die einzige Alternative" wäre. Oder "Lügenpresse", die die "wahre Opposition in DE unterdrücken will".
Oder, ob man nicht doch auch innerhalb der AfD anerkennen kann, dass sie radikaler wurde bzw. radikale Elemente nun weitgehend Einfluss ausüben und andere verdrängen. Also, ob man das nicht anerkennen könnte, wenn man nicht gerade Teil jener radikalen Elemente ist oder nicht undifferenziert alles was aus der Partei kommt abnickt
:)Antworten müssen mir jene nicht. Mein Ziel ist es, bei jenen vielleicht einen Nachdenkprozess zu starten wo. Ich will auch keinen aus der AfD treiben, es wäre aber schön, wenn die "Moderaten" mal effektiv Aufstampfen und nicht den üblichen Verdächtigen alles überlassen und die Partei weiter "abdriften" lassen. Und wer beim potentiellen Nachdenkprozess zur Erkenntnis kommt, er ist ggf. auf Dauer doch nicht so richtig dort beheimatet, tja:
Es ist keine Schande sich auch nach einer Weile umzuentscheiden. Ich gehe mal mit gutem Beispiel voran und sage offen, dass ich auch mal AfD gewählt habe, vor Jahren als diese meines Erachtens noch moderater (im Ganzen) war und wirkte. Wieso? Ich empfand sie einfach in manchen Themenbereichen (also nicht allen, man kann nicht alles haben) mit mancher Programmatik als "Aufbruchschance" manche Dinge zu ändern die vorher gerne als alternativlos verkauft wurden. Ein bisschen Protest war sicherlich auch dabei.
Aber mittlerweile ist das doch nicht mehr feierlich. Ich muss kein eher linker Kritiker der AfD sein um zu erkennen dass einiges entgleist ist und im Argen liegt. Ich muss keinen eher linken Blick oder eine Sicht haben um zu erkennen, dass die Partei in (weiten) Teilen abgedriftet ist, zumindest im Osten, keine Ahnung wie es um die westlichen Gegenstücke so bestellt ist. Ich schreibe das bewusst so leicht abgrenzend weil ich zeigen will, dass nicht jeder Kritiker "typisch Links" oder "Linker" ist, wie manche die der Partei nahestehen gerne meinen, und dass auch die von manchen Linken oder beiden Seiten verhasste abstrakte "Mitte" die Fresse aufreissen kann - wenigstens das, wenn sie schon nicht so oft auf die Straße geht. Ja, ein wenig Ironie o.Ä darf man nicht nur hin und wieder auf seine eigene Person, sondern auch sein grobes politisches Lager mal anwenden
:)Anyway, dass gewisse Akteure in der Partei den Diskurs und die (politische) Marschrichtung in der Partei eher vergiften und radikalisieren, es ja teils nicht mal mehr wirklich dezent, eher unverhohlen aussprechen, ist auch so ein Ding. Ja, toll, wenn ich vielleicht angepisst bin und einfache Parolen oder vermeintlich einfache Lösungen mag, klingt alles super. Aber die Welt ist leider meistens komplexer als das. Und differenzieren sollte jeder können.
Leute - also an die, die es betrifft - besinnt euch, da kommt ein Eisberg. Es wird spätestens dann nochmal Mitglieder kosten - wie viele keine Ahnung, aber das Label an sich wird schon einige abschrecken - wenn das Ding als verfassungsfeindlich o.Ä eingestuft wird. Aber aus meiner Sicht nicht als politisches Druckmittel (auch wenn manche Parteien sicherlich davon profitieren mögen) sondern letzten Endes dann primär selbstverschuldet. Erdet oder 'bereinigt' sich die AfD nicht und ändert sie nicht den Kurs, so wird es wohl eher übler.
Nun ja, schauen wir, was die Zeit bringt. Mein Fazit ist, dass ich den Kurs (der letzten Zeit wie auch perspektivisch) der AfD, nett ausgedrückt, sehr bedenklich finde.