AfD

Kc schrieb:Wenn ich zum Italiener gehe, dann will ich kein EU-Siegel auf der schmucklosen Flasche prangen sehen und eine Plombe mit hoheitlichem Sigel begutachten können, sondern ganz einfach ein wenig Olivenöl genießen. Schmeckt es mir nicht, nehme ich es nicht mehr oder besuche das Restaurant nicht oder verklage bei größerem Schaden eben den Besitzer.

Ich denke, da liegt grundlegendes Missverständnis vor. Das Restaurant kann weiterhin das Öl in hübschen Karäffchen auf den Tisch stellen. Aber der Restaaurantbesitzer hat Gewissheit, dass sein Öl wirklich das Öl ist, das er kauft.

Olivenöl ist nicht ein Nischenmarkt irgendwelcher hipper Miniaturbauern, sondern - auch Dank des "alternativen" Olivenölbooms nördlich der Alpen ein Milliardengeschäft. Da sollte gewährleistet sein, dass der Abnehmer das Öl nachvollziehen kann, das er kauft.

Und wer den Spiegelartikel aus 1981 gelesen hat, versteht, dass nach mehreren hundert Toten rein polizeiliche Maßnahmen nicht ausreichten.

Die Österreicher haben dasselbe ja mit Wein gemacht, nachdem (polizeilich) ein Weinskandal aufflog: es dürfen keine österreichischen Flaschenweine ohne Prüfetikette (Banderole) auf den Markt kommen. Damit ist das Produkt inklusive sämtlicher Inhaltsstoffe nämlich problemlos nachvollziehbar, ein gesundheitsgefährdendes Panschen ist folglich nicht mehr so leicht möglich.

Falls jemand in der Giftmischerbranche tätig ist, dem könnten solche Gesetze natürlich auf den Geist gehen. Aber da die AfD nichts zur Ölkennzeichnung sagt, ist das Thema hier wohl etwas OT.

@Rho-ny-theta

Außerdem hast du dich mit dem plakativen Gurkenbeispiel schon weitgehend disqualifiziert - die eigentliche Verordnung ist nämlich weit weniger sinnlos, wie immer behauptet wird, aber du hast wohl, wie die meisten, die das Beispiel anführen, schlicht no fucking clue what you're even talking about .

Kannst Du das erklären?

@praiseway

Kann ich, ich würde aber gerne erst von @Kc hören, was die "Gurkenverordnung" seiner Meinung nach aussagt und warum das nicht sinnvoll bzw. von Bedeutung ist.

@Rho-ny-theta

Wikipedia: Verordnung (EWG) Nr. 1677/88 (Gurkenverordnung)
Find die auch irgendwo übertrieben.

@Rho-ny-theta
DieGeldverschwendung und die Zuwanderung finde ich auf Dauer nicht gut für die Währung und die Gesellschaft.Geld wird wertlos da keine Zinsen und die Zuwanderung bringt Unruhen.Beides kann die AfD verhindern wenn sie in die Regierung käme

@praiseway

Ja, danke, jetzt hast du mir die Pointe versaut.

Und übertrieben wirkt die nur, wenn man sich in der Materie nicht auskennt - nicht umsonst forderten die Verbandsvertreter der betroffenen Gewerbe die Beibehaltung und verwenden sie auch noch intern weiter.

Wichtige Punkte einer einheitlichen Güteklassenbestimmung sind z.B. die Möglichkeit der maschinellen Weiterverarbeitung etc.

Wäre es deiner Meinung nach sinnvoller, wenn jeder Gemüseverarbeiter einen Überblick über die Handelsklasseneinstufungen aller potentiellen Herstellerländer behalten muss?

Wie cool wäre es, wenn schlimmstenfalls der ganze Betrieb stillsteht, weil die italienischen "Klasse A"-Gurken zu krumm sind und nicht in die Maschinen passen?

Und so weiter, und so fort.

@Suchhund

Bauchgefühl also. Naja, deine Meinung.

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb:Wäre es deiner Meinung nach sinnvoller, wenn jeder Gemüseverarbeiter einen Überblick über die Handelsklasseneinstufungen aller potentiellen Herstellerländer behalten muss?

Ähh, es geht doch gerade darum, dass diese Handelsklasseneinstufungen als überflüssig angesehen werden.
Aber ok. Bei erneutem Durchlesen versteh ich deinen Punkt. Nur wird man nie alles regeln können.

@praiseway

Ja, vom Kunden. Hast du auch den Abschnitt gelesen:

Der Anstoß zur Abschaffung der Verordnung ging von der EU-Kommission aus. Einen entsprechenden Vorschlag machte die dänische Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel.[9] Wegen der Bekanntheit der Verordnung wurde ihre Abschaffung als wichtiges Symbol für den Bürokratieabbau angesehen. So sprach Edmund Stoiber, der eine entsprechende Arbeitsgruppe leitete, von einem „Signal für ein neues Denken in Brüssel.“[9]

Widerstand kam indes aus den Reihen der Mitgliedstaaten. Sechzehn Länder lehnten die Abschaffung ab, darunter Frankreich, Italien, Spanien und Polen.[9][10][11] Unterstützt wurden sie vom europäischen Bauernverband Copa-Cogeca sowie von Freshfel, dem Verband der Obst- und Gemüsehändler in der EU.[12] Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) nannte die Abschaffung „unverständlich und nicht nachvollziehbar“ und warnte vor „Wühltischen“ beim Selbstbedienungsverkauf im Supermarkt.[13] Der Verband brachte zudem vor, dass es sich bei der Abschaffung der Norm um reine Symbolpolitik handle.[11] Der Handel kritisierte, dass nach der Streichung der Norm die Vergleich- und Stapelbarkeit der Produkte nicht mehr gegeben sei.[14]

Zunächst sprach sich auch das deutsche Landwirtschaftsministerium gegen eine Aufhebung aus.[11] Da jedoch die CSU, der der damalige verantwortliche Bundesminister Horst Seehofer angehörte, traditionell zu den schärfsten Gegnern der „Eurokratie“ zählt, die mit Edmund Stoiber auch den Beauftragten der EU für Entbürokratisierung stellt, schwenkte das Ministerium schließlich um. Der verantwortliche Referent soll von Seehofer strafversetzt worden sein, da er die Symbolträchtigkeit der Verordnung verkannt habe.[11] Kritiker befürchteten insbesondere, dass es statt einer europäischen Verordnung im Extremfall bald 27 nationale Krümmungsnormen geben werde.[12] Obwohl eine Mehrheit der EU-Staaten sich für den Erhalt der Verordnung aussprach, setzte sich die Kommission im Verwaltungsausschuss letztlich mit ihrem Wunsch durch, da die Gegner nicht das nötige Stimmenquorum gegen die Kommission zusammenbrachten.[15]

Die Handelsklasseneinstufungen gab es vorher national schon, und es gibt auch jetzt nationale Einstufungen. Es gab nur zwischenzeitlich eben die EU-Verordnung mit Gesetzeskraft.

Und Gurken sind jetzt ein harmloses Beispiel. Jeder, der mal mit Schmierstoffen zu tun hatte, hat vor Freude fast geweint, als die EU-Normen in Kraft getreten sind. Bei Baustoffen übrigens ähnlich.

Ist aber natürlich kein so plakatives Beispiel, weil sich der Zeitungsleser darunter nichts vorstellen kann...

@Rho-ny-theta
Nein kein Bauchgefühl, bei so viel gedruckten Geld ohne Gegenwert, geht die Währung kaputt,um sie zu halten muß ständig nachgedruckt werden, daß ging noch nie gut,sondern ist Fakt.
Fakt ist ,daß Deutschland schon jetzt immer mehr Lebensmittel einkaufen muß zu immer teureren Preisen, weil die Schwellenländer wie China ,Indien und Brasilien durch ihre riesige Bevölkerung den markt leer kaufen. Deutschland kann sich schon jetzt nicht selber ernähren,wenn zB alle Einfuhren ausfallen.Weizen zB muß zugekauft werden aus Kanada und Italien weil der deutsche Weizen zu schlecht ist um allein als Brot verarbeitet zu werden.Das alles sind Fakten.

Suchhund schrieb:Fakt ist ,daß Deutschland schon jetzt immer mehr Lebensmittel einkaufen muß zu immer teureren Preisen, weil die Schwellenländer wie China ,Indien und Brasilien durch ihre riesige Bevölkerung den markt leer kaufen. Deutschland kann sich schon jetzt nicht selber ernähren,wenn zB alle Einfuhren ausfallen.Weizen zB muß zugekauft werden aus Kanada und Italien weil der deutsche Weizen zu schlecht ist um allein als Brot verarbeitet zu werden.Das alles sind Fakten.

Und was hat das mit EU oder Euro zu tun?
@Suchhund

@Suchhund

Dann wird es dir ja nicht schwerfallen, Quellen für deine Fakten zu besorgen.

Bei Lebensmitteln hat Deutschland beispielsweise durchaus die Möglichkeit zur Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln, nur ist der Import schlicht billiger.

@Rho-ny-theta
Ich werde kein Zeit verschwenden dir Fakten durch links raussuchen,sondern beobachte einfach was passiert.

@Suchhund

Ja, du mich auch.

@Wlove

So ziemlich alles. Angebot und Nachfrage, Import und Export, Globalisierung und demzufolge auch ein gewisses Maß an Abhängigkeit, was dadurch entsteht.

@aseria23
Entschuldigung, das habe ich noch nicht ganz begriffen.
Was würde sich daran ändern, wenn Deutschland EU + Eurozone verlassen würde?

Wlove schrieb:Was würde sich daran ändern, wenn Deutschland EU + Eurozone verlassen würde?

Das Wechselstubengeschäft würde wieder florieren.

Weitere Auswirkungen sind vermutlich zu komplex, um sie prognostizieren zu können.

Was ich nebenbei auch nicht verstehe ist: Immer wird das Argument gebraucht, Deutschland kann ja jetzt so viel exportieren. Deutschland war vor Einführung des Euro auch schon Exportweltmeister????

praiseway schrieb:Was ich nebenbei auch nicht verstehe ist: Immer wird das Argument gebraucht, Deutschland kann ja jetzt so viel exportieren. Deutschland war vor Einführung des Euro auch schon Exportweltmeister

Exportvolumen 2000: ca. 600 Mio Euro (umgerechnet)
Exportvolumen 2012: ca. 1,1 Mrd Euro (davon 600 Mio in EU-Länder)

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/165463/umfrage/deutsche-exporte-wert-jahreszahlen/

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/77151/umfrage/deutsche-exporte-und-importe-nach-laendergruppen/

@praiseway

Und jetzt kommt der Knüller: Exportweltmeister zu sein ist für den Durchschnittsdeutschen schlecht.

@Rho-ny-theta
Der viel auf Reisen geht, ja.