@25h.nox 25h.nox schrieb:
wer ist den bitte so dumm und denkt wirklich die hohen benzinpreise kommen vom euro? [...]
Ölförderung wird immer teurer. Richtig. Was KillingTimes meint ist der Zusammenhang zwischen Preisniveau, Wechselkurs, Einkommen, Nettoexportrate, etc... (hier genauer der Importpreis). Im Kern hat aber auch KillingTimes recht. Hier greifen beide Theorien an. Die eine von vorne, der andere von hinten.
a) Importierte Inflation. Die Ölfförderraten werden konstant bei steigender Nachfrage gehalten. Dementsprechend steigt der Marktpreis. Fakt ist aber die relative konstante Förderung bei steigender Nachfrage = Preissteigerung, da erhöhte Nachfrage.
b) Die Realpreise sind Währungs- und Einkommensabhängig. Ich halte mich seeeehr kurz: Feste gekoppelte Wechselkurse (im Euroraum) machen natürliche Auf- und Abwertungen der Währungen nicht möglich. Die Importpreise steigen (das ist normal). Mit einer Aufwertung würde der Realpreis an der Tankstelle sinken, da das Preisverhältnis sich ändert. Wird aber nicht passieren, denn der Euroraum wertet nur soweit auf bis dieser eine ausgeglichene Handelsbilanz aufweist. DE bleibt somit künstlich auf niedrigerem Niveau, als es könnte.
@25h.nox 25h.nox schrieb:
unsere regierung hat kein intresse an hohen ölpreisen, unsere industrie schon, aber die würde von einer verschleierung nicht profitieren da sie darauf baut effizientere erzeugnisse abzusetzen.
niemand in dt profitiert von der verschleierung der benznpreise...
Benzin wird anders versteuert. Je höher die Benzinpreise desto höher ist der prozentuale Anteil der noch an Steuern darauf fällt. Hohe Benzinpreise spülen somit mehr Steuergelder in den Finanzhaushalt der Regierung. Hätte sie kein Interesse an solchen Preisen, wäre die Versteuerung proportional. Deshalb schweigt die Bundesregierung gerne mal bei den Treibstoffkosten in den Ferienzeiten. Kurzfristig ist das eine gern gesehene Finanzspritze. siehe Energiesteuergesetz
@zaphodB. @Nerok zaphodB. schrieb:
Wer sich die Mühe macht,die durchschnittliche bereinigte Preissteigerung, ohne konsumfiskalische Einflüsse der letzten Jahrzehnte zu vergleichen wird feststellen,daß wir seit der Euroeinführung eher deflationäre als inflationäre Entwicklungen hatten.
Das ist nur die halbe Wahrheit. Seit der Einführung der festen Wechselkurse ändern sich nicht mehr die Preise zwischen den Ländern, sondern das Einkommen bügelt viele Schwankungen und Differenzen aus. Deshalb ist "die gefühlte Inflation" sehr wohl angebracht. Sinkendes Einkommen bei konstanten Preisen suggeriert vielen nunmal auf einigen Umwegen steigende Preise. Grund sind zwei völlig verschiedene Wechselkurssysteme, die hier auf einen Haufen geworfen werden.
Deflationäre Zustände suggerieren einem vorteilhafte Preissenkungen. Hintergrund ist aber ein Nachfragerückgang, wodurch die Preissenkung ausgelöst wurde. Ein Nachfragerückgang entsteht durch Einkommensverminderung.
Kurz gesagt:
1. Im Währungsverbund sind die Preise zwischen den EU Ländern relativ konstant, dafür aber das Volkseinkommen sehr flexibel. Das gilt aktuell für DE mit dem EUR und den anderen EU-Ländern, weil es keine Auf-/Abwertungen gibt.
2. Bei flexiblen Wechselkursen bleibt das Volkseinkommen relativ starr. Es herrschen flexible Preise, es besteht aber die Möglichkeit aufzuwerten und somit ausländische Güter billiger zu erwerben (u.a. auch Benzin), was das Realeinkommen erhöht.
@25h.nox KillingTime schrieb:
Damals haben wir noch über die Alten gelacht, die gesagt haben, das Geld wäre nichts mehr wert, und man hätte nur noch die Hälfte, Enteignung, Inflation... Was haben wir gelacht! Heute ist uns das Lachen in Halse stecken geblieben, denn wir haben festgestellt, sie hatten Recht.
25h.nox schrieb:
nein haben sie nicht, inflation gibt es immer, und die ist seit wir den euro haben eben nicht gestiegen.
Unrecht haben Sie nicht. Die Inflation ist in unserem derzeitigen Wechselkurssystem auch nicht mehr hauptausschlaggebend, da das Preisniveau innerhalb der EU möglichst stabil gehalten wird. Das Einkommen ist entscheidend. Denn das ist gesunken.
@25h.nox 25h.nox schrieb:
[...] alle normal intelligenten leute wissen das der benzinpreis durch die hohen ölpreise zustande kommt.
der euro hat da wneig einfluß und wenn überhaupt eher positiven da wechselkurs risiken verkleinert werden.
Wechselkursrisiken werden mit dem Euro nur für innereuropäische Transaktionen gemindert, nicht für außereuropäische, was z.B. Ölhandel mit Euro und Saudi-Rial zwischen EU und Saudi-Arabien betrifft. Daran hat sich nichts geändert, außer das Preisverhältnis.