therealjoker schrieb:Er kritisiert eine unpräzise Menge von Menschen die zu recht die Nennung der Nationalität von Straftaten in der Presse fordert pauschal als dumpfbacken. Ich halte dem entgegen dass zb Frauen nach Köln und freiburg und heute Meiningen berechtigt wissen wollen wie es um die öffentliche Sicherheit bestellt ist-zb durch eine ehrliche Berichterstattung. Wenn das legitim ist und das ist es mE kann man nicht von dumpfbacken sprechen.
Grundlage für die Berichterstattung der allermeisten seriösen Medien in Deutschland ist der
Pressekodex (Archiv-Version vom 22.12.2016) des Deutschen Presserates, auch wenn zu beachten ist, dass dieser Kodex keine gesetzliche Regelung, sondern eine freiwillige Übereinkunft ist. Dort heißt es in Ziffer 12, die sich mit Diskriminierungen befasst, unter 12.1 zur Berichterstattung über Straftaten:
In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.
Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.
Wenn also die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe wichtig ist im Zusammenhang mit dem Geschehen, wird sie genannt, ansonsten nicht. Wenn also beispielsweise ein ausländischer Mitbürger ein Auto stiehlt, um es in seiner Heimat zu verkaufen, besteht ein Zusammenhang zwischen Herkunft und Tat, folglich wird darüber berichtet. Stiehlt er das Auto, um zwei Kilometer weiter zum nächsten Zigarettenautomaten zu fahren, spielt die Nationalität keine Rolle und bleibt folglich unerwähnt.
Wenn wir also festhalten können, dass die Herkunft eines mutmaßlichen Täters immer dann, wenn es einen sachlichen Grund dafür gibt, auch genannt wird, gibt es keinen sachlichen Grund mehr für die Forderung nach einer generellen Nennung - es sei denn, die Forderung dient dazu, Fremdenfeindlichkeit zu schüren. Das wiederum ist aber nicht Aufgabe der seriösen Medien, sondern das Ziel einer Gruppe von Menschen, die ich mit wachsender Begeisterung Dumpfbacken nenne.