miauz schrieb:
...Sofern die CDU nicht glaubwürdig umschwenkt...
Wird sie nicht tun.
Das hat die CDU/CSU sich selbst verbockt, indem sie selbst wieder Merkel inthronisiert hat. Die Bundeskanzlerin steht bei weiten Teilen ihrer Wählerschaft inzwischen für Umfragehörigkeit, Kursschwenks, Inkonsistenz und Opportunismus. Dies wird im Wahljahr nicht folgenlos bleiben.
Daher ist der häufig zu hörende Vorwurf, Merkel selbst sei einer der maßgebenden Steigbügelhalter der AfD, in der Tat nicht von der Hand zu weisen. Speziell zu dieser Kritik kam übrigens vom Kanzleramt bislang erstaunlich wenig. Wenigstens ihren Altmaier hätte sie ja dafür mal wirkungsvoll ge- oder besser mißbrauchen können, aber leider auch hier nur Fehlanzeige.
miauz schrieb:
....wird dieses Korrektiv vermutlich bis zu 20% holen können....
Oder noch mehr. Mittlerweile gibt es ja darüber zuhauf stark voneinander divergierende Meinungen. Der Anteil der AfD wird vornehmlich davon abhängen, wie die Regierung im nächsten Jahr die Fragen lösen will und wird, die bei der Wählerschaft en vogue sind. Das werden mit Sicherheit weiterhin die Flüchtlingspolitik mit all ihren gesellschaftlichen Verästelungen sein, die offene Rentenfrage wird eine Rolle spielen und anderes mehr.
Die AfD hat es geschafft, den politischen Kritikastertyp salon- und damit gesellschaftfähig zu machen, und dafür gebührt ihr zunächst mal außerordentlicher Respekt. Das ist zweifellos eine strategische Meisterleistung.
In dieser kurzen Zeit sich breitflächig zweistellig in den Landtagen zu positionieren und gleichzeitig für das kommende Bundestagswahljahr eine ebenso nennenswerte Chance herauszuarbeiten, ist beispiellos in der Geschichte der BRD und gleichzeitig der Offenbarungseid der derzeitigen Regierungskoalition.
Aussitzen, Verwässern, Verharmlosen und stumpfes Verharren sind schlechte Ratgeber für politischen Erfolg, dies muß die CDU/CSU samt ihrer alternativlosen Kanzlerin nun schmerzhaft lernen. Dabei hatte man doch dafür schon seit Kohls letzten Jahren genügend Zeit, diese Lektion zu verinnerlichen und auch danach zu handeln, doch vergebens.
Die AfD wird, so lange sich diese Zustände nicht ändern, weiterhin ihre Erfolgsgeschichte schreiben, ob das einem nun paßt oder nicht. Dabei, und dies ist das eigentlich sensationelle, ist es völlig unerheblich, ob sie lediglich ein Korrektiv oder tatsächlich eine ernstzunehmende Partei darsellt.
Dies spielt derzeit für den Erfolg der AfD überhaupt keine Rolle.