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CDU/CSU

6.538 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Skandal, CSU, DemokratiemÖrder ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

CDU/CSU

24.05.2021 um 01:53
Richtiger ist, dass sich Parteiein ändern und man manchmal wenn man Jung ist nicht ganz auf dem Schirm hat, was welche Partei eigentlich tut.

Wenn ich ganz früher als alt 68er der Meinung war, dass das damalige System schlecht ist und wir mehr für Frieden in der Welt und Naturschutz tun müssen, dann kann ich trotzdem 40 Jahre später der Meinung sein, dass Merkel das zu einem akzeptablen Maß tut.

Das heißt nicht, dass ich meine Werte verkauft hab. Eher, dass ich verbal abgerüstet habe und sich viele Rahmenbedingungen geändert haben.

Bei mir z.B. war es so, dass ich mit 18 die LInke gewählt habe, ganz einfach weil ich mich selbst als LInks empfunden habe, immer der Meinung war, dass Sozialpolitik sehr wichtig ist und Die Linke auch einen gewissen populistischen Outreach auf die Jungen Leute schon damals hatte (vielleicht sogar nur damals).

Aber je mehr ich mich politisch gebildet habe, desto mehr hab ich da natürlich auch die hässlichen Seiten der LInken gesehen, für die ich nicht bin und nicht war. Diese unproduktive 'dagegen' haltung, vonwegen Nato austritt. Den EU Skeptizismus, die innere Zerstrittenheit usw..

Da änderten sich für mich Rahmenbedingungen und Koordinatensysteme, aber nicht die grundsätzliche Haltung, dass man in der Tat auf eine bessere Welt hinarbeiten sollte und nicht anderen MEnschen ihr Glück missgönnen sollte.

Je mehr man sich dann bildet, desto mehr gedanken hat man natürlich, wie diese balance, die ein politischer akteur braucht, am ehesten machbar ist.

In jedem Fall: Was die CDU, um zum Thema zu kommen, eben lange geschafft hat, aber heute immer schlechter schafft, ist der gedanke 'wir sorgen dafür, dass alles funktioniert, abseits von wunschträumen'.
Die CDU schafft verhältnisse und regiert, wo andere Parteien über irgendwelche Werte streiten. So war das lange.

Aber wir entwickeln uns in eine Welt, in der Werte immer und immer wichtiger werden. Die Menschen erwarten, dass sich dinge nicht nur nicht verschlechtern, sondern dass sie sich verbessern.
Und diesen Schritt hat die CDU nicht mitgemacht. Die CDU, als KOnservative, sind immer daran interessiert, dass sich so wenig wie möglich verändert. und das, was sich verändert, nur dann, wenn dafür was anderes gleich bleiben kann.
Aber genau das entspricht nicht mehr dem Zeitgeist, dieses verwalten.

Darum wird die CDU sich auch zu einer rechten Klientelpartei entwickeln. Weil die konservativen aussterben, aber die eher reaktionären rechten ebenfalls einen populistischen gegenentwurf haben wollen und brauchen, der sie in eine bessere welt führt, was auch immer sie darunter verstehen. Das sehen wir in Amerika, und dahin wird die Reise auch mit der CDU gehen.


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24.05.2021 um 08:56
Ich bin immer noch am Überlegen was genau Frau Merkel für den Weltfrieden tut?
Denn manchmal ist es Notwendig Krieg zu führen um Frieden zuschaffen. Und das will in viele Köpfe nicht hinein!
Ich vergleiche es immer damit, dass diejenigen, die es bestreiten, mal Versuchen müssen eine ausgehingerte Menschenmasse mit Lebensmittel zu versorgen?
Und wie, will man ausgehingerten Menschen helfen, wenn immer noch gekämpft wird?
Ganz ohne die USA und ihrer Truppen/ Materialhilfe, hätte weder die Sowjetunion Berlin erreicht und noch weniger wäre man in der Normandie gelandet.
1949, wäre das Grundgesetz, dass ja ach so schlecht sein solle, nie ins Leben gerufen worden. Zumindest nicht 1949.
Wäre Adolf so von selbst gegangen?
Und ich hoffe sagen zu dürfen, dass 90% aller Forensiker von allmystery mir Zustimmen, das jeder Tag länger, die Adolf an der Macht geblieben wäre, ein Trauerspiel wäre.
Natürlich sollte nicht in Länder einmarschiert werden a la USA und Russland.
Frau Merkel liess aber unsere Soldaten zeitweise im Stich, während sie in 5.000 Km entfernung im Dreck lagen und Frau Merkel zerlegte, in linker Manier, die Bundeswehr.
Ob man nach Afg hätte gehen, ok darüber hätte man streiten können.
Jugoslawien, war aber Richtig.
Denn man muss sich nur mal Vorstellen, wie es wäre, wenn euer Nachbar eure Frau und Kinder, vor euren Augen vergewaltigt. Schaut ihr dann zu und dreht Däumchen?
Es war Massenmord in Jugoslawien, und bevor der Krieg überschwappt, und noch mehr Menschen getötet werden, tu ich etwas.
Eine Frage noch zu Frau Merkel.
Wo war sie die 1. 5 Jahre nach dem Stutz Gaddafis?
Frau Merkel forderte Luftschläge als Vergeltung gegen Assad. Sie hatte aber keine Eier in der Hose, sie selbst umzusetzen.
Ich bin eher skeptisch was Frau Merkel angeht.
Ich sage ja: Besser als ein linker Bundeskanzler von der Die Linke, hätte man nicht abrüsten können.


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24.05.2021 um 11:13
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Die heutigen weissen alten Männer waren ja mal langhaarige junge Männer und zear genau zur 68er Zeit. Damals haben die sicher nicht die CDU gewählt.
Du konntest mir noch immer nicht erklären, wo der Knick im Gehirn herkommt, dass man auf einmal Altmaier, Amthro oder Scheuer cool findet.

Die Parteienlandschaft früher war einfacher und heute gibt es ein breiteres Angebot, die gerade viele davon abhalten, den Club deutscher Unternehmer zu wählen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wer aber erlebt hat dass schon der unausweichliche Atomkrieg, der jederzeit bevorstehende Angriff der Russen und der Tod des Waldes durch sauren Regen genau so ausgeblieben sind
Der Klassiker: Der Russe stand immer vor der Tür ;-)

Das man sauren Regen und Ozonloch aktiv bekämpft hat ist Dir aufgefallen? Umweltverschmutzungen gehen nicht von alleine weg.


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24.05.2021 um 11:40
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es ist der klassische Gedankenfehler von links zu glauben die Politik wäre das wichtigste gestaltende Element der Gesellschaft.
Hat nie jemand gesagt. Du kannst dein Weltbild eben nur noch mit Unterstellungen aufrechterhalten. Konservativ denkende Menschen gestalten auch persönlich keine Zukunft, da man ja den Status quo erhalten will. Das fängt im persönlichen Ablehnen von Zukunftsideen an und setzt sich fort über Demonstrationen und dann eben auch politischer Gestaltung.


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24.05.2021 um 11:45
@SvenLE
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Du konntest mir noch immer nicht erklären, wo der Knick im Gehirn herkommt, dass man auf einmal Altmaier, Amthro oder Scheuer cool findet.
Ok, Du willst es mir wirklich besonders schwer machen. Da hätte ich auch gar keine Antwort drauf.
Wobei ich jetzt auch keine Antwort hätte, wie man Anton Hofreiter, Annalena Baerbock, Saskia Esken oder das Führungsduo der Linken cool finden kann.

Ich frage mich ganz allgemein warum so viele der aktiven Politiker, egal aus welcher Partei, genau der Typ ist, dem man früher in der Schule nach dem Schwimmen die Klamotten versteckt hat und der in der Freistunde wenn kein Lehrer dabei war im Papierkorb sitzen musste. Ich sehe sie irgendwie vor mir, die kleinen Kevins, Phlilipps und Antons, wie sie von den coolen Jungs in den Papierkorb gestopft wurden und sich dachten: Später werde ich mal was ganz Großes.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Das man sauren Regen und Ozonloch aktiv bekämpft hat ist Dir aufgefallen? Umweltverschmutzungen gehen nicht von alleine weg.
Sauren Regen hat man damals, als das Thema Anfang der 80er Jahre öffentlich aufploppte mit recht halbherzigen Methoden namens Rauchgasentschwefelung bekämpft und das Ozonloch mit FCKW freien Deos, Klimaanlagen und Kühlschränken. Das war durchaus eine gute Maßnahme, hätte aber keine Weltuntergang gestoppt.

Wer Anfang der 70er geboren ist, hat halt schon ne ganze Reihe unausweichlicher zeitnaher Weltuntergänge überstanden.


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24.05.2021 um 11:54
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Hat nie jemand gesagt. Du kannst dein Weltbild eben nur noch mit Unterstellungen aufrechterhalten. Konservativ denkende Menschen gestalten auch persönlich keine Zukunft, da man ja den Status quo erhalten will. Das fängt im persönlichen Ablehnen von Zukunftsideen an und setzt sich fort über Demonstrationen und dann eben auch politischer Gestaltung.
Nein, das ist nicht so. Die FDP als liberale Partei weist immer darauf hin, dass der Staat nur die Bereiche abdecken soll, die unbedingt nötig sind. Die Grünen hingegen haben häufig Vorstöße, die direkt ins Privatleben der Menschen hineingrätschen.
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Das fängt im persönlichen Ablehnen von Zukunftsideen an und setzt sich fort über Demonstrationen und dann eben auch politischer Gestaltung.
Wo demonstrieren denn explizit Konservative? Oder meinst DU gerade, die demonstrieren nicht? Mag wohl sein, dass die sich nicht freitags von Mami in die Stadt kutschieren lassen, um ein paar Transparente in die Luft zu halten und coffee to go Becher durch die Gegend zu kegeln.
Die meisten Firmen sind doch eher in konservativer oder liberaler Hand und da wird Zukunft gestaltet. Zukunft wird nicht gestaltet, in dem man einen Mietendeckel beschließt, der dann auch noch verfassungswidrig ist. Ich wüsste jetzt auch keinen einzigen gesellschaftlichen Impuls, der von links gekommen wäre, jedenfalls nicht nach dem Durchsetzen der 5 Tagewoche und der 40 Stundenwoche. Danach war links doch meist rückwärtsgewandt.

In meinem Weltbild hat Politik auch nicht viel zu gestalten. Politik hat die Aufgabe, Infrastruktur bereitzustellen, die gesellschaftlichen Impulse der Zivigesellschaft, soweit mehrheitsfähig, aufzunehmen und zu verwalten. That's it.

Dieses Weltbild, nachdem Politik gestaltet und der Untertan das umsetzen muss, ist doch mit der Aufklärung verloren gegangen, wird aber immer wieder von Extremisten aus der Tonne geholt. Wenn wir eines aus von den Montags Demos mitnehmen können, außer dem Soli, den wir noch mitschleppen, dann 'Wir sind das Volk'. Ja genau, wir gestalten, auch wenn es nicht immer riesige Würfe sind.


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24.05.2021 um 12:08
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wobei ich jetzt auch keine Antwort hätte, wie man Anton Hofreiter, Annalena Baerbock, Saskia Esken oder das Führungsduo der Linken cool finden kann.
Touche ;-)

Eigentlich wählt man doch die Politik und nicht die Vorturner. Das Angebot ist breiter geworden und damit auch beliebiger...


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24.05.2021 um 17:07
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nein, das ist nicht so. Die FDP als liberale Partei weist immer darauf hin, dass der Staat nur die Bereiche abdecken soll, die unbedingt nötig sind.
Nun, alle kritischen Bereiche die der Staat so aus der Hand gegeben hat die nötig sind, insbesondere Gesundheit und Transportwesen, sind so ziemlich den Bach runter gegangen. Wenn ich mivh nicht irre dann war es auch immer die FDP die genau dafür steht, mehr Privatisierung .
Die Grünen hingegen haben häufig Vorstöße, die direkt ins Privatleben der Menschen hineingrätschen.
Wenn's nach der FDP ginge gäbe keinen Mindestlohn und dergleichen. Grätscht auch direkt ins Privatleben der Menschen.
Wenn man noch irgendwie für Freiheit ist muss man jetzt richtige Klimapolitik machen sonst endet man in einer Klimadiktatur, denn dann diktiert das Klima. Wer also für Freiheit ist muss sich wohl oder übel von CDU und FDP abwenden.


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24.05.2021 um 18:11
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nein, das ist nicht so. Die FDP als liberale Partei weist immer darauf hin, dass der Staat nur die Bereiche abdecken soll, die unbedingt nötig sind.
"Die die FDP und andere Neoliberale für nötig halten", sollte man korrekter- und fairerweise formulieren.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Eigentlich wählt man doch die Politik und nicht die Vorturner.
So sieht es aus, bzw. so sollte es aussehen.


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24.05.2021 um 18:54
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:"Die die FDP und andere Neoliberale für nötig halten", sollte man korrekter- und fairerweise formulieren.
Wenn man ganz korrekt sein wollte, müsste man hier erstmal erfassen, was tatsächlich in welchem Umfang nötig ist, und wozu.

Die Liberalen vertreten die Grundhaltung: "wenn jeder zunächst vor seiner eigenen Tür kehrt, ist überall gekehrt". Das erscheint mir persönlich fair, und spricht tatsächlich meine doch eher anarchistisch vorgeprägte Lebenseinstellung an.

Dass es natürlich auch gewisse Rahmenbedingungen und Spielregeln in einer komplexen Gesellschaft geben muss, um überhaupt eine Tür haben zu können, vor der man kehren kann, ist soweit Konsens, denke ich. Der Rest bleibt Verhandlungssache zwischen den politischen Gruppen.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:So sieht es aus, bzw. so sollte es aussehen.
Das ist so, als würde man sagen: Ich bin Fan eines Fußballklubs, weil er eine bestimmte Strategie bevorzugt, aber die Spieler, die Trainer und der Vorstand sind mir egal.

Ist doch klar, dass das nicht zu trennen ist, und dass die Politik immer auch nur so gut sein kann, wie die Leute, die sie umsetzen wollen/können/dürfen.

Deshalb ist auch immer Kompetenz im Personal gefragt, nicht nur das, was im Wahlprogramm steht. Das nämlich ist bestenfalls nur eine grobe Fahrtrichtung.

Die Mannschaft, die den Kahn letztlich steuert, ist mindestens so wichtig, wie der Kurs. Wenn nicht sogar wichtiger.


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24.05.2021 um 19:43
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die Mannschaft, die den Kahn letztlich steuert, ist mindestens so wichtig, wie der Kurs. Wenn nicht sogar wichtiger.
Ich stimme deinem ganzen Beitrag im wesentlichen zu. Auch diesem letzten Satz im Grunde, aber nur, was die grobe Ausrichtung des Kurses betrifft. Mir persönlich ist natürlich im Endeffekt schon die real gemachte Politik wichtiger als die dahinter stehenden Personen. Egal ob ein alter weißer Mann oder eine farbige junge Frau mir die Steuern erhöht oder was positives entscheidet. Nur - woher will ich das vor der Wahl wissen? Versprechen werden gebrochen und relativiert, wie sie grade daher kommen, aber oft ist ein "Fahren auf Sicht", Improvisation also, natürlich notwendig. Und da versucht man als Mensch eben, die Entscheidungsträger vorab etwas einschätzen zu können. Und da halte ich Politiker, die Menschen als eigenverantwortliche Wesen nicht nur dann betrachten, wenn sie eine Ausrede brauchen um ihnen Zumutungen aufzubürden, sondern auch wenn es darum geht, Gängelungen und Freiheitseinschränkungen minimal zu halten, für die, die mir deutlich mehr zusagen und meine Lebensphilosophie wesentlich besser treffen.


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24.05.2021 um 19:44
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ist doch klar, dass das nicht zu trennen ist, und dass die Politik immer auch nur so gut sein kann, wie die Leute, die sie umsetzen wollen/können/dürfen.
Nöö, das halte ich für bullshit.
Ich wähle Parteien, keine Personen.

Und wer jemanden wählt, mit dessen Partei er normalerweise nichts zu tun hat, nur weil dieser jemand aktuell gerade gut rüber kommt, der verhält sich mMn gaga.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Wenn man ganz korrekt sein wollte, müsste man hier erstmal erfassen, was tatsächlich in welchem Umfang nötig ist, und wozu.
Frag fünf Leute und du bekommst fünf verschiedene Antworten.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die Liberalen vertreten die Grundhaltung: "wenn jeder zunächst vor seiner eigenen Tür kehrt, ist überall gekehrt". Das erscheint mir persönlich fair, und spricht tatsächlich meine doch eher anarchistisch vorgeprägte Lebenseinstellung an.
Bezogen auf eine ganze Gesellschaft, einen ganzen Staat halte ich das nicht nur für eine unglaublich dumme Aussage, sondern auch zynisch bis ins Mark.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die Mannschaft, die den Kahn letztlich steuert, ist mindestens so wichtig, wie der Kurs. Wenn nicht sogar wichtiger.
Klar, wenn ich eigentlich nach Südamerika schippern will, aber gleichzeitig ein Kahn nach Indien ausläuft und der hat die viel cooleren Matrosen, reise ich natürlich sofort nach Indien.

Das finde ich eine höchst bedenkliche politische Entscheidungsfindung.


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24.05.2021 um 19:57
Zitat von TripaneTripane schrieb:Nur - woher will ich das vor der Wahl wissen? Versprechen werden gebrochen und relativiert, wie sie grade daher kommen, aber oft ist ein "Fahren auf Sicht", Improvisation also, natürlich notwendig.
Perfekt ist das ganze System nun nicht, und mehr als auf Wahrscheinlichkeiten setzen, kann man hier auch nicht. Wenn sich Personalien im Job bewährt haben, setzt man weiter auf ihre Expertise, ihre Integrität, ihren Tatendrang etc. So ist es in der Freien Wirtschaft, so handhaben es die Parteien, die ihre Kandidaten aufstellen, und nach den selben Kriterien entscheiden die Wähler.

Gut in dem System ist, dass es enorm flexibel ist. Baut einer zu viel Unsinn, kann man ihn medial zerlegen, und oft genug wurden schon deshalb Posten geräumt. Ansonsten vertraut man eben auch auf die Kontrollmechanismen, und die einzelnen Säulen eines Rechtsstaats.
Mehr geht wohl nicht..
Zitat von TripaneTripane schrieb:Und da halte ich Politiker, die Menschen als eigenverantwortliche Wesen nicht nur dann betrachten, wenn sie eine Ausrede brauchen um ihnen Zumutungen aufzubürden, sondern auch wenn es darum geht, Gängelungen und Freiheitseinschränkungen minimal zu halten, für die, die mir deutlich mehr zusagen und meine Lebensphilosophie wesentlich besser treffen.
Geht mir auch so.

@Groucho

Mit einer etwas weiter gefassten Begründung, könnte man auch nachvollziehen, warum du so darüber denkst.


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24.05.2021 um 20:05
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Mit einer etwas weiter gefassten Begründung, könnte man auch nachvollziehen, warum du so darüber denkst.
Hmm, ich dachte eigentlich, diese Analogie sagt alles:
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Klar, wenn ich eigentlich nach Südamerika schippern will, aber gleichzeitig ein Kahn nach Indien ausläuft und der hat die viel cooleren Matrosen, reise ich natürlich sofort nach Indien.
Ich weiß auch nicht, was ich da "weit gefasst" begründen soll.

Ich entscheide mich halt für ein (Partei-)Programm und nicht für coole Typen.
Klar, innerparteilich kann man dann über den oder die jeweiligen besten Kandidaten oder Kandidatin reden.
Was genau ist dir daran nicht verständlich?


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24.05.2021 um 20:18
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich entscheide mich halt für ein (Partei-)Programm und nicht für coole Typen.
Was genau ist dir daran nicht verständlich?
Daran ist gar nichts zu verstehen. Das ist deine persönliche Präferenz, die du halt nicht näher erklärst. Somit völlig substanzlos.

Ich hab erklärt, dass für mich sowohl der Kurs der jeweiligen Partei wichtig ist, als auch die Crew, die schließlich dafür sorgen soll, dass die Partei diesen Kurs zumindest anvisieren und darum kämpfen kann.

Letztlich wird das Ziel der Fahrt sowieso von allen politischen Protagonisten zusammen bestimmt, indem sie einen gesetzlichen Konsens erarbeiten. Nicht nur von einer Partei, sondern von einer parlamentarischen Mehrheit.
Also ist es doch auch wichtig, dass meine Interessen, die von der Partei mit getragen werden, auch von fähigen Leuten vertreten werden.

Das müssen halt Fachleute sein, solche die ich für geeignet halte, und die in meinem Dafürhalten genau wissen was sie tun, sonst kann ich eben meine Interessen nicht von ihnen vertreten lassen.

Schon gleich gar nicht kann ich die Interessen eines ganzen Landes von ihnen vertreten lassen, wenn sie auch noch in hohe Ämter rein kommen sollten. Auf dieser Ebene geht es einfach nicht mehr darum, ob mir mehr "links" oder mehr "rechts" gefällt, sondern darum, ob die da oben den Kahn in der Tagespolitik überhaupt über die See bringen, ohne dass ein großer Schaden für uns alle entsteht.


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24.05.2021 um 21:06
@Groucho

Ich sehe es schon so dass sich Programm und Zutrauen zu einem Politiker durchaus bedingen.

Ich wüsste nicht wie ich jemanden sympathisch finden könnte der von Umvolkung, Erschießungen von Reichen oder Desinfektionsmitteln gegen Covid spricht. Wer mir bekloppt erscheint ist mir doch auch als Politiker automatisch nicht sympathisch.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Bezogen auf eine ganze Gesellschaft, einen ganzen Staat halte ich das nicht nur für eine unglaublich dumme Aussage, sondern auch zynisch bis ins Mark.
Das ist weder dumm noch zynisch. Dass zunächst einmal jeder für sich verantwortlich ist sollte selbstverständlich sein. Erst wenn das mit dem selber Kehren nicht klappt dann kann der Staat helfen. Aus meiner Sicht resultiert aus der Aufklärung sowohl die Freiheit des Menschen als auch korrespondierend die Verantwortung für sich selbst.

Alle Systeme.in denen erst mal der Staat verantwortlich ist waren wirklich dumm und zynisch.


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24.05.2021 um 21:39
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich sehe es schon so dass sich Programm und Zutrauen zu einem Politiker durchaus bedingen.
Sehe ich nicht so.
Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Würdest du tatsächlich grün wählen, wenn du Baerbock gaaaanz toll finden würdest (ich weiß, das ist nicht so, aber mal angenommen) obwohl du inhaltlich CDU Wähler bist?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wer mir bekloppt erscheint ist mir doch auch als Politiker automatisch nicht sympathisch.
Als CDU Wähler würdest du dann eine andere Partei oder gar nicht wählen, wenn du bspw. Laschet total daneben finden würdest?


Ist euer Ding, wie ihr entscheidet, wen ihr wählt.

Ich hingegen wähle Parteien, keine Personen.


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25.05.2021 um 08:08
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Würdest du tatsächlich grün wählen, wenn du Baerbock gaaaanz toll finden würdest (ich weiß, das ist nicht so, aber mal angenommen) obwohl du inhaltlich CDU Wähler bist?
Ich würde auf jeden Fall immer eine Partei wählen, die mich sowohl inhaltlich halbwegs anspricht, als auch personell. Der Inhalt des Wahlprogramms ist doch sowieso nur eine Vision, von der niemand weiß, ob und wie sie je umgesetzt werden kann - also nichts handfestes.
Das Personal sagt da schon eher was darüber aus, wie ich mir die Politik der nächsten Legislaturperiode vorstellen könnte.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Als CDU Wähler würdest du dann eine andere Partei oder gar nicht wählen, wenn du bspw. Laschet total daneben finden würdest?
Warum auch nicht? So weit auseinander sind die Programme der Parteien gar nicht.
Wenn, dann unterscheiden sie sich nur in einzelnen Schwerpunkten. Innerhalb der parlamentarischen Arbeit werden sie schließlich auch noch aufgerieben, so dass letztlich nur ein Kompromiss für einen Gesetzesentwurf übrig bleibt, also ist es doch auch gar nicht so wichtig, für welche politische Vision man schwärmt. Sie wird niemals in der Form im Gesetz ankommen, wie sie im Wahlprogramm angepriesen wird.

Wo sich Parteien aber deutlich unterscheiden, ist ihre Performance, und hier hab ich als gut informierter Wähler ein besonderes Auge drauf.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich hingegen wähle Parteien, keine Personen.
Das ist mir zu ideologisch festgefahren. In solchen oberflächlichen Kategorien denkt man doch nur, wenn man sich nicht wirklich mit den Zusammenhängen in der Politik beschäftigen möchte, sondern einfach irgendeinem flüchtigen Ideal frönt. Ist sicher auch eine Möglichkeit, und viele Menschen denken wohl so.
Für mich ist das aber zu kurz gedacht.


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25.05.2021 um 09:15
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:In solchen oberflächlichen Kategorien denkt man doch nur, wenn man sich nicht wirklich mit den Zusammenhängen in der Politik beschäftigen möchte, sondern einfach irgendeinem flüchtigen Ideal frönt.
Es ist oberflächlich, wenn man nach Typen entscheidet und nicht nach Programm?
Klar.... :D
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:So weit auseinander sind die Programme der Parteien gar nicht
Der Eindruck mag entstehen, wenn man sich für die Typen interessiert, aber nicht für deren Programme.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:also ist es doch auch gar nicht so wichtig, für welche politische Vision man schwärmt.
Klar, wähl einfach die hübscheste Frau, oder den coolsten Typen, wenn du das für gute Kriterien hältst.

Ich entscheide mich da lieber nach dem Partei-Programm


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25.05.2021 um 09:50
Na ja, ich denke es ist kein Geheimnis, wenn man feststellt, dass die meisten Wähler wohl nie das Parteiprogramm der Partei gelesen haben, die sie schliesslich wählen. Oder das einer anderen.

Und selbst wenn, dann weiss man aus Erfahrung, dass die führenden Politiker sich oft selbst nicht darum kümmern, was im Programm steht bzw. das eben sehr grosszügig auslegen.

Oder glaubt irgendjemand daran, dass im CDU Programm stand, dass die Wehrpflicht abgeschafft und aus der Atomkraft ausgestiegen werden soll und was Merkel sonst noch so alles getan hat?


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