Informativ zum Thema:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/eu-kommission-beschliesst-frauenquote-fuer-aufsichtsraete-a-867142.htmlEU-Kommission beschließt Frauenquote für Aufsichtsräte
U-Kommissarin Reding hat sich im EU-Streit über die Frauenquote durchgesetzt. Via Twitter verkündete sie: "Geschafft." Ab 2020 sollen die rund 5000 Börsenkonzerne in der EU zwei von fünf Aufsichtsratsposten mit Frauen besetzen. Allerdings müssen Europaparlament und Ministerrat noch zustimmen.
Brüssel - Nach wochenlangem Streit hat die EU-Kommission eine Frauenquote für Europas börsennotierte Unternehmen vorgeschlagen. Das Gremium nahm am Mittwoch einen Gesetzentwurf von EU-Justizkommissarin Viviane Reding an.
Dieser soll den rund 5000 börsennotierten Firmen in der EU vorschreiben, bis 2020 Aufsichtsratsposten zu 40 Prozent mit Frauen zu besetzen. Bei gleicher Qualifikation sollen weibliche Bewerberinnen Vorrang haben. Wenn sich Firmen nicht daran halten, soll es Strafen geben. Reding schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: "Geschafft."
Der Vorschlag bedarf allerdings noch der Zustimmung von Europaparlament und EU-Ministerrat, in dem die Mitgliedstaaten vertreten sind. Einige Staaten, darunter Deutschland, sind gegen eine gesetzliche Quote. Ob der Vorschlag daher Gesetzeskraft erhält, ist offen.
Dennoch ist der Beschluss ein Erfolg für die Justizkommissarin aus Luxemburg. Denn erst vor drei Wochen war sie mit ihrem Vorstoß für eine Frauenquote noch bei ihre Kollegen abgeblitzt. Damals konnte sich die EU-Kommission nicht auf einen Gesetzentwurf einigen. "Ich werde nicht aufgeben", hatte Reding anschließend gesagt.
Der Gesetzentwurf Redings sieht konkret eine Nachweispflicht für Firmen vor, in denen Vertreter eines Geschlechts weniger als zwei von fünf Posten im Kontrollgremium besetzen. In diesem Fall müssen die Unternehmen beweisen, dass sie über die Aufsichtsratsposten allein nach Eignung der Kandidaten entscheiden. Bei gleicher Qualifikation müssen sie den Posten an einen Kandidaten des unterrepräsentierten Geschlechts vergeben - in der Regel eine Frau.
Strafen sollen in den EU-Staaten bestimmt werden
Zurückgewiesenen Bewerbern müssen die Konzerne zudem erklären, warum und nach welchen Kriterien sie sich anders entschieden haben. Die Beweislast liegt bei der Firma. Hält sich ein Unternehmen nicht daran, drohen ihm laut Insidern Strafen: ab 2016, falls der Auswahlprozess nicht gerecht ist, ab 2020 für das Verfehlen der 40-Prozent-Quote.
Allerdings fallen diese Strafen wohl weit weniger scharf aus, als ursprünglich von Reding vorgesehen. Sie wollte Maßnahmen wie Bußgelder, den Entzug staatlicher Subventionen oder den Ausschluss von öffentlichen Wettbewerben als Sanktionen durchsetzen, musste aber angesichts des Gegenwinds einiger EU-Mitgliedstaaten zurückrudern. Der juristische Dienst der Kommission hatte laut Insidern zudem festgestellt, dass Brüssel den Unternehmen solche Strafen nicht unmittelbar auferlegen darf. Daher sollen Einzelheiten zu den Strafen nun durch die jeweils nationale Gesetzgebung in den Mitgliedstaaten festgelegt werden.
Frauen sind in ganz Europa in Führungsgremien stark unterrepräsentiert. Laut EU-Kommission stellen sie dort nur 13,5 Prozent der Mitglieder. In Deutschland sind demnach 15,6 Prozent der Aufsichtsratsposten mit Frauen besetzt, in den mächtigeren Vorständen gar nur 4,2 Prozent.
-----
Uns ein paar Kommentare die ich sehr passend finde:
Dann kann ich nur hoffen, daß auch für die Arbeit als Stahlkocher am Hochofen und bei der Müllabfuhr mindestens 40% Frauen eingestellt werden müssen, egal wie. Ich bin mir sicher, daß Frau Reding schon an einem Gesetzentwurf bastelt, daß ab 2025 auch 40% aller Geburten in der EU von Männern zu leisten sind. Wenn sich unterbeschäftigte EU-Bürokraten was in den Kopf setzen, dann muß das auch durchgeführt werden.Die EU versucht nahezu alles, um uns auf den rechten Weg zu bringen. Da wir dazu selbst nicht imstande sind, regeln das die Kommissare. Wir danken Ihnen für die aufopferungsvolle Arbeit. Ohne die EU und deren Kommissare wäre unser Leben fast nicht auszuhalten.
Man stelle sich vor, in einem Unternehmen arbeiten 90% männliche Ingenieure - das ist übrigens in technischen Berufen keine Seltenheit, weil Frauen lieber Lehramt, Psychologie etc. studieren. Dann sind 40% der Ausichtsräte Frauen? Unglaublich - alles das, was bisher falsch war (Aufstiegschancen für Frauen) wird durch diese Alice Schwarzer 2 (Reding) ins Gegenteil verkehrt - in 10 Jahren wird es Männerbeauftragte geben!
Was Frau Reding nicht weiß: Wenn ich wegen der Quote nicht in den Aufsichtsrat eines Unternehmens darf, dann schicke ich meine Frau! Die erfüllt die Quote und handelt in meinem Sinne. Credo: Wenn die EU-Beamten verarscht werden wollen, können sie das gerne haben....
Ach, ein Glück! Endlich wird die gläserne Decke durchstoßen, Empathie und gesunde Risikoabwägung halten Einzug in die Unternehmen und 23 % Lohnunterschied werden ausgeglichen. Oder?Jede Frau die was kann muss sich jetzt fragen ob Sie wirklich gut ist oder ob sie nur ne Quotentrulla ist. Wollten wir das so? Ist es das was zu schaffen war?Perfekte Lobbyarbeit. Frauen machen vor, wie es geht und einige wenige werden profitieren. Norwegen macht es vor; die 'Goldröcke' sind reicher als vorher, ansonsten tut sich gar nichts.Nun werden 40% der Aufsichtsräte, von denen man sagt, sie seien in guten Zeiten nutzlos und in schlechten Zeiten hilflos, mit Frauen besetzt. Hoffentlich sorgen dann die neuen Aufsichtsrätinnen dafür, dass die Frauen an einfachen Arbeitsplätzen im Unternehmen gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen.Ich als Frau kann da nur sagen: SCHWACHSINN !!! Wenn ein qualifizierterer Mann einen Job nicht bekommt, weil diese Position halt aufgrund von Quote mit einer Frau besetzt werden muss, ist das schlicht und ergreifend Diskriminierung. Und überhaupt, liebe EU, wo bleibt die Frauenquote bei der Müllabfuhr? Der Kanalreinigung?
Um es abzukürzen:
Ich konnte nicht viel finden das positiv von der angestrebten Quote spricht und ich gehe fest davon aus, dass die Reding im Parlament und Ministerrat ne dicke Abfuhr bekommt... alles Andere wäre Schwachsinn.
Eine Frauenquote ist im Grundsatz diskriminierend, da sie die Aussage trifft: Aufsichtsräte mit weniger als 40% Frauen sind pfui, Aufsichtsräte mit weniger als 40% Männern sind ok. Das ließe sich ganz einfach umgehen, nämlich mit einer allgemeinen Geschlechterquote: in einem Aufsichtsrat darf keines der beiden Geschlechter mit weniger als 40% unterrepräsentiert sein. Warum macht man das nicht?
LG