Beschneidung erlauben oder verbieten?
17.06.2014 um 15:18@rockandroll
Es geht mir darum aufzuzeigen, daß wir bei dieser Qualität von Menschenverachtung sofort reagieren würden...es sei denn die Gesellschaft hat sich an sie gewöhnt, weil sie schon lange praktiziert wird. Deswegen der Vergleich zwischen der Vergewaltigung und der jüdischen Beschneidung...Ersteres provoziert sofort einen Aufschrei der Empörung - Letzteres wirkt irgendwie legitimiert, weil es schon Tradition ist.
Tradition aber ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche! Es gibt in jeder Gesellschaft menschenverachtende Mechanismen die akzeptiert werden...weil sie sich über die Generationen etapliert haben. Man denke nur an die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen im Mittelalter. Aber der gesellschaftliche Konsens änderte sich und mit ihm der Status der Frau.
Bei der männlichen Beschneidung - insbesonderer der Form der traditionellen Jüdischen - muß (und wird!) diese Sensibilisierung nun auch statt finden. Dies passiert schon durch die öffentliche Debatte, wie sie gerade hier in dieser Diskussion statt findet. Und diesem neuen Konsens wird eine neue Gesetzgebung folgen - das ist nur eine Frage der Zeit. Im Nachhinein werden sich Generationen nur noch fragen, was die sich damals eigentlich dabei gedacht haben...
Diese Beschneidung hat im 21. Jahrhundert keine Zukunft - denn inzwischen können Mediziner auf ausführliche Langzeitstudien zurück greifen und mit ihnen das einzige Argument für eine Beschneidung widerlegen.
@Kc
Bevor wir darüber diskutieren, unsere eigenen Rechtsprinzipien an wichtigen Stellen zu brechen, sollten wir mal die Frage klären, warum das überhaupt nötig sein soll. Das ist doch beim jetzigen Stand der Debatte die zentrale Frage.
Die Beschneidungsgegner haben einen praktikablen Kompromiss vorgeschlagen, der die religiösen Traditionen der Moslems berücksichtigt...eine perfekte Lösung! Und bevor das nicht mit einer GUTEN BEGRÜNDUNG abgelehnt wurde, sehe ich an dieser Stelle überhaupt keinen Bedarf weitere Alternativen zu diskutieren. Lediglich für die Juden muß man eine eigene Lösung finden...bzw. von meinem Standpunkt aus müssen die Juden eine andere Lösung finden.
rockandroll schrieb:zunächst mal ist das nur ein Scheinargument, das ein Bedrohungsszenario aufbaut, was mit der Realität nicht im Entferntesten übereinstimmt. Solche Praktiken werden von keiner mir bekannten Kultur Weltweit geduldet, und schon gleich gar nicht erlaubt.Natürlich handelt es sich dabei um ein imaginäres Ritual. ABER, es steht in seinem Ausmaß an Unzumutbarkeit der traditionellen jüdischen Bescheidung in nichts nach...was ich eigentlich auch deutlich dazu schrieb.
Es geht mir darum aufzuzeigen, daß wir bei dieser Qualität von Menschenverachtung sofort reagieren würden...es sei denn die Gesellschaft hat sich an sie gewöhnt, weil sie schon lange praktiziert wird. Deswegen der Vergleich zwischen der Vergewaltigung und der jüdischen Beschneidung...Ersteres provoziert sofort einen Aufschrei der Empörung - Letzteres wirkt irgendwie legitimiert, weil es schon Tradition ist.
Tradition aber ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche! Es gibt in jeder Gesellschaft menschenverachtende Mechanismen die akzeptiert werden...weil sie sich über die Generationen etapliert haben. Man denke nur an die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen im Mittelalter. Aber der gesellschaftliche Konsens änderte sich und mit ihm der Status der Frau.
Bei der männlichen Beschneidung - insbesonderer der Form der traditionellen Jüdischen - muß (und wird!) diese Sensibilisierung nun auch statt finden. Dies passiert schon durch die öffentliche Debatte, wie sie gerade hier in dieser Diskussion statt findet. Und diesem neuen Konsens wird eine neue Gesetzgebung folgen - das ist nur eine Frage der Zeit. Im Nachhinein werden sich Generationen nur noch fragen, was die sich damals eigentlich dabei gedacht haben...
Diese Beschneidung hat im 21. Jahrhundert keine Zukunft - denn inzwischen können Mediziner auf ausführliche Langzeitstudien zurück greifen und mit ihnen das einzige Argument für eine Beschneidung widerlegen.
@Kc
Kc schrieb:Nun, haben wir nicht in zahlreichen Angelegenheiten und Bereichen der Gesellschaft bereits Ungleichbehandlung, zum Teil auch gesetzlich völlig legitimiert?Warum ist es eigentlich für die Befürworte keine Option diese Beschneidung bis zum 14/16/18 Lebensjahr zu verschieben...DAS wäre ein Kompromiss! Bei den Juden kann ich eine Ablehnung noch nachvollziehen, aber für die Moslems - und um die geht es hier quantitativ hauptsächlich - gibt es keine Begründung sowas auszuschlagen.
Bevor wir darüber diskutieren, unsere eigenen Rechtsprinzipien an wichtigen Stellen zu brechen, sollten wir mal die Frage klären, warum das überhaupt nötig sein soll. Das ist doch beim jetzigen Stand der Debatte die zentrale Frage.
Die Beschneidungsgegner haben einen praktikablen Kompromiss vorgeschlagen, der die religiösen Traditionen der Moslems berücksichtigt...eine perfekte Lösung! Und bevor das nicht mit einer GUTEN BEGRÜNDUNG abgelehnt wurde, sehe ich an dieser Stelle überhaupt keinen Bedarf weitere Alternativen zu diskutieren. Lediglich für die Juden muß man eine eigene Lösung finden...bzw. von meinem Standpunkt aus müssen die Juden eine andere Lösung finden.