Puschelhasi schrieb:Ausserdem wie soll eine ggf dann durch den Deutschen Staat kriminalisierte Beschneidung sanktioniert werden?
Entzug des Sorgerechts? Wegnahme des Kindes von den Eltern?
Greifkommandos der Deutschen Polizei, die in jüdische Häuser eindringen und dort den Eltern ihre Kinder entreissen!
Ich glaube kaum, dass irgendjemand so dumm sein wird. Wenn das passiert wird der Shitstorm so gewaltig sein, dass man ihn noch im Führerbunker hören kann.
Ach, du liebe Güte. So verfährt man dort, wo Du wohnst mit Eltern, die ihre Kinder ohrfeigen, verachlässigen, nicht in die Schule schicken oder sonstwie gegen ihre Grundrechte verstossen? Gleich prophylaktisch beim ersten Anzeichen?
Ich glaube nicht.
Ich habe jedenfalls noch keine Informationen darüber, dass zahllose Familien auseinadergerissen wurden von Greifkommandos, die die Kinder aus den Familien holen, in Hunderte Kinderheime stecken und zur Adoption freigeben.
Hier sei der Hinweis erlaubt, dass die Nazizeit seit nunmehr 68 Jahren vergangen ist, und unserem Staat gottlob zwischen Laissez-Faire und Haudrauf einiger Handlungsspielraum gegeben ist.
Es gibt da aber nach den recht klaren Aussagen des ZdJ keinen Spielraum.Nochal: der ZdJ hat nicht die Funktion eines Papstes, der Glaubensrichtlinien festzulegen hat.
Und erst recht gelten dessen Aussagen nicht für die Muslime, die sich sowieso nur noch sehr selten an die 8-Tage-Regelung halten.
Puschelhasi schrieb:Man darf zweifelsfrei davon ausgehen dass informelle Gespräche natürlich stattgefunden haben, und regelmässig stattfinden. Grade mit dem ZdJ bestehen konstante Kommunikationszirkel mit höchsten Kreisen der Bundesregierung und der längerfristigen Administration.
Das ist fein. Man darf aber auch zweifelsfrei davon ausgehen, dass Diskussionen innerhalb der Gemeinden viel ausschlaggebender sein werden. Und solange Hardliner wie Du die 8-Tage-Regelung kompromisslos vertreten und bei jedem Kompromissangebot mit Bürgerkrieg oder Nazizeit drohen, wird es höchstens irgendwann zu einer tiefen Spaltung der Gemeinden kommen.
Der ZdJ wird den Gemeinden und Gläubigen nicht vorschreiben können, was sie zu tun haben. Ob sie das Gesetz der Religion über das des Heimatlandes stellen wollen, bleibt jedem selbst überlassen.
Erst recht gelten dessen Empfehlungen in dieser Hinsicht nicht für die säkularen Juden, die die Beschneidung nicht aus religiösen, sonder traditionellen Gründen vornehmen. Oder für jene, die nicht gar so strenggläubig sind und auch gerne Crabbencocktail essen.
Solange sich Hardliner wie Du ausserdem gegen jegliche medizinischen Fakten sträuben, wird sich der Konflikt zwischen den Gläubigen nur verschärfen, ähnlich wie in der katholischen Kirche. Bloss dass es hier um Grundrechte geht, die die Gläubigen ansonsten gerne wahren und hoch schätzen, da sie auch ihren eigenen Schutz bedeuten.
Du würdest nichtmal die medizinische Aufklärung zur Pflicht machen ... der ZdJ hat ja eine Empfehlung des WHO (für Entwicklungsländer) zitiert (, die nicht für Deutschland, Europa oder die USA gilt). Und was immer der ZdJ schreibt, muss doch wahr und endgültig sein. Selbst wenn man Muslim ist.
Oder?