@Marcandas ach, das heißt also, dass eine ganze generation nach einem eventuellen verbot damit leben muss als nicht vollwertiges mitglied seiner gemeinde zu gelten. ich denke niemand hat etwas dagegen, wenn religionen sich zumindest etwas modernisieren, aber das braucht zeit und kann nur aus sich selbst heraus geschehen. mit dem hauruck-verfahren ist damit niemandem geholfen, im gegenteil, hier wird massiv in das leben zweier religiöser gemeinden eingegriffen.
ich weiß nicht ob du es nicht verstanden hast, oder ob es nur an dir vorbeigegangen ist, aber die brit mila ist ein initiationsritus, der nun mal für den überwiegenden teil der jüdischen gemeinde ein zentrales element der jüdischen indentität ist. das wurde doch jetzt schon bis zum erbrechen erwähnt. was du davon, vom judentum oder von religionen generell hälst, ist völlig irrelevant, aber hier geht es im kern darum, dass ein so wichtiges ritual mit einem argument verboten werden soll, das bei einem im prinzip gleichen vorgang dann doch in ordnung erscheint, obwohl es denselben juristischen tatbestand aufweist, nämlich körperverletzung. auch wenn es ein wenig abstrakt ist und viele sich dagegen sperren: im religiösen kontext geschieht die beschneidung zum wohle des kindes, weil es dadurch den bund mit gott eingeht und damit ein leben lang seinen segen erhält.
nochmal: was du von religion hälst und ob du das nachvollziehen kannst, interessiert niemanden, und höchst perfide finde ich eben diese scheinheilige foreskin man-performance, mit der ein mutter theresa-syndrom vorgegaukelt wird und dabei dies nur als deckmäntelchen benutzt wird, um das eigene unverständnis, die aversion oder hass gegenüber religiösen gruppen zu kaschieren...