kuno7 schrieb:Warum "ominös", wenn ich fragen darf?
Ominös heißt u. a. zweifelhaft. Hättest Du Dir aber auch selbst ergoogeln können. Du bekommst es aber ausnahmsweise von mir frei Haus:
Gefundene Synonyme:
dubios, anrüchig, dunkel,
fragwürdig, halbseiden, lichtscheu, nicht (ganz) koscher,
nicht vertrauenswürdig, obskur,...(Quelle:
https://www.openthesaurus.de/synonyme/ominös). Die von mir unterstrichenen Synonyme finden bei der ominösen Studie meine Zustimmung. Soweit klar jetzt?
kuno7 schrieb:Das kann ich jetz ehrlich gesagt nich beurteilen, spielt aber für die Inhaltliche Betrachtung nich wirklich eine Rolle.
Das ist jetzt sehr schade, dass Du das nicht beurteilen kannst, denn das wäre der Schlüssel dafür, weshalb an dieser "Studie" grundsätzlich gezweifelt werden
muss. Wer jemals in einem (wirtschaftlichen) Prozeß, der von (profit)orientierten Entscheidungen abhängt, beruflich eingebunden war und bei dem Abhängigkeiten der Parteien eine Rolle spielen, wird wissen, was ich damit meine.
Wer es nicht weiß, sollte sich zunächst mal mit dem Begriff Lobbyismus auseinandersetzen. Im ehemaligen Ostdeutschland mag dieser Begriff möglicherweise keine gewachsene Historie haben, diese Einschränkung sollte ich freilich hinzufügen.
Wie schon erwähnt, lediglich einem MPI würde ich hierzulande zutrauen, noch einigermaßen objektiv und unabhängig über derart komplexe Zusammenhänge zu urteilen. Was das MPI ist, setze ich als bekannt voraus.
kuno7 schrieb:Klar is das reine "Theorie". Der Sinn der Simulation war, verschiedener Szenarien durchzurechnen und dann die effektivsten rauszusuchen. Die Studie stellt kein "so wird die Energieversorgung in 2050 aussehen" Szenario dar, sondern es handelt sich um Vorschläge, wie man am effektivsten ein 100% Erneuerbare Energien System umsetzen kann. Ein Vorschlag eben.
Wie kommst Du jetzt darauf? In der Studie ist in sämtlichen diesbezgl. Diagrammen eine Endzielprognose für 2050 enthalten. Auf Seite 11 wird extra auf das Jahr 2050 verwiesen (
Da wir ein Zielsystem im Jahre 2050 betrachten...)
Vorschläge, die als brauchbar gelten wollen und sollen, müssen auch in realiter umsetzbar sein. Diesen Beweis liefern die Autoren mit keinem einzigen Satz, es sind lediglich stumpfe Aneinanderreihungen von (Hypo)Thesen, die nicht einmal kausal abgeleitet werden, wohlgemerkt jetzt mal nur rein technisch betrachtet.
Auf Seite 31 wird behauptet, dass beim "100%-System" die Nutzung von Windenergie weitgehend ausgeschöpft sein muss, damit die Chose funktionieren soll. Wenn man dann untersucht, was die beiden Herren unter einer "weitgehenden Ausschöpfung" verstehen, so landet man bei folgender Definition auf Seite 14:
"Bei der Bestimmung des technisch nutzbaren Potenzials von Windenergieanlagen (WEA) wird zunächst von der gesamt zur Verfügung stehenden Fläche für den Aufbau ausgegangen und unter Berücksichtigung eines Mindestabstandes zwischen
unterschiedlichen WEA eine theoretisch installierbare Anzahl an Anlagen berechnet." Also ein Zukleistern der Fläche Deutschlands mit der maximal möglichen Anzahl von Windrädern!
Anders ist der o. g. Satz ja nicht zu verstehen. Dass eine solche Forderung/Vorstellung eine rein hypothetische ohne jeden Realitätsbezug ist, braucht man wohl nicht mehr weiter zu erwähnen. Was für ein Unsinn!
Was aber haben solche Hypothesen in einer angeblich seriösen "Studie" zu suchen? Manchmal komme ich mir beim Lesen dieser 31 Seiten vor wie bei "Jugend forscht" oder "Wünsch dir was".
Desweiteren wären, jetzt mal nur bei Windrädern, noch viele ungeklärte Punkte zu besprechen, wie Infraschall, fehlende Recyclingmöglichkeit, Nichteinhalten von Landschafts- und Tierschutz, ungeklärten Brandschutz im Wald(!), CfK Problematik, Eiswurf und vieles mehr. Das würde momentan aber den Rahmen sprengen.
kuno7 schrieb:Wieso Wasserstoff?
Deshalb:
CO2+4H2→CH4+2H2O→CH4+O2+2H2.. Ja was ist denn H2? Reden wir jetzt hier nicht vom Sabatier-Verfahren??
kuno7 schrieb:Diese Thematik kenn ich so noch nich, kannste dazu mal was verlinken?
Zappelstrom wegen WEAs, instabile Netzfrequenz, sagt Dir nichts? cos phi, auch nichts? Sorry, wenn dies Dir nichts sagt, dann hat sich eine Diskussion auf technischer Ebene von selbst ad acta gelegt. Google mal nach Phasenschieber, Leistungsfaktor, ...
Ansonsten teile ich die Auffassungen von
@Tripane und
@Gildonus: Es ist eine idealisierte Darstellung, die bei nur mäßig tiefer gehender Betrachtung sich als eine von vielen Theorien erweist, wie sie inzwischen zu Dutzenden umherschwirren. Henning/Palzer schreiben ja sogar selbst auf Seite 14 (peinlicherweise auch noch grammatikalisch falsch): Im Rahmen
unserer Modellierung (!) stützen wir uns auf die Berechnungen des IWES Fraunhofer die im Windenergiereport 2011 ....ff.
Ich lese jedenfalls nichts von Nachweisen.
Toll, eine Studie, die zur Aufrechterhaltung ihrer Thesen eine vorausgegangene "Studie" ihres Schwesterinstitutes bemüht. Noch irgendwelche Fragen bezüglich der dargebotenen Seriosität?
Die Studie ist mittlerweile 6 Jahre alt. Wenn in ihr tatsächlich das Ei des Columbus enthalten sein sollte, darf darüberhinaus die Frage erlaubt sein, warum nicht schon längst sämtliche Anstrengungen aller Verantwortlichen/Beteiligten sich ausschließlich auf die möglichst schnelle Umsetzung dieser Studie konzentrieren? Solch bahnbrechenden Erkkenntnisse darf man doch nicht einfach so laufen lassen.
Zum Nachlesen für interessierte:
https://www.die-fuehrungskraefte.de/fileadmin/downloads/regionalgruppen/20161201_RGEssen_Jacobi.pdfUm den Bogen zum Threadthema nicht vollends zu verlieren: Ausgangspunkt waren die irrealen Vorstellungen der Grünen und ihrer neuen Vorsitzenden, die entgegen Deiner Behauptung sich auch auf Twitter als ausgewiesene Expertin geriert. Zum Abschluß eine kleine Kostprobe:
https://twitter.com/ABaerbock/status/991401852909572096Man achte auf "System
relevanz" (sic!) und die beiden folgenden Tweets darunter.