@Lotte49 Obwohl ich sowohl als auch nutze, also beide Perspektiven als Verkehrsteilnehmer kenne, würde ich niemals fordern, daß Radfahrer für Ihre Wahl der Fortbewegung gefälligst Steuern abzudrücken haben. Dafür sind einfach die Argumente in deinem Link zu stark.
Ich wäre gerne bereit mit der Nutzung meines Autos mehr Abgaben zu leisten, um meine radfahrenden Nachbarn und damit auch mich zukünftig sicherer auf zwei Rädern durch die Stadt zu kommen.
Ich kenne kaum jemanden der nicht sowohl Rad als auch Auto nutzt. Freunde von uns nutzen Rad First plus ein zwei mal pro Woche Mietwagen.
Wieder andere teilen sich ihr Auto. Es gibt so viele Formen der Glückseligkeit.
@kuno7 Ich erkläre es dir gern an meinem Beispiel. Wir haben vor Jahren als Paar unser erstes Kind erwartet. Einen mittelgroßen Hund hatten wir bereits. Dazu zwei Fahhräder und eine Job Konstelatiion wo einer selbständig mit Niederlassung in weit entfernten Stadtbezirk, der andere free lancer, den ganzen Tag in Berlin unterwegs. Tagesmutter wieder woanders. Da dreht sich bei der Wahl pro Auto alles um Zeitmanagement. Und in unserem Fall noch mal unsere Familie in Schweden und anderswo in Europa. Entscheidungen zu zB einem SUV sind Entscheidungen für Familie plus individueller Akt Lebenssituation. Wir mussten den Wagen finanzieren, die Abzahlung hat gedauert, also nichts mit leisten können. Nun ist er bezahlt und es ist doch nur vernünftig ihn auch so lange, wie möglich zu fahren. Unser nächster Kauf wird mit Sicherheit auch wieder die Bedürfnisse unseres Lebens in der Stadt berücksichtigen.
Überall in dieser Stadt fahren Frauen bzw Familien einen SUV in friedlicher Koexistens zu den kleineren Schnuckelchen. Wir haben da miteinander und untereinander überhaupt keine Probleme.
Ich kann es nur aus meiner Sicht schildern, wenn ich in Berlin mit Kind und Rad unterwegs bin. Auf den breiten neuen Fahrradstreifen freue ich mich über das gute subjektive Sicherheitsgefühl und hoffe und bete, dass die SUV Fahrer neben mir so fahren wie ich, wenn ich unseren SUV nutze.
Nur so klappt es hier. Und am besten versteht man das, wenn man alles von beiden Seiten lebt und toleriert. Diese ewigen Feindbildprojektionen sind so destruktiv.
Das gilt nicht nur für den Straßenverkehr sondern auch für das hier diskutierte Thema.
Ich würde mal sagen , wir leben, bis auf die Wahl vom Auto, grüner und nachhaltiger als so mancher Aktivist vorgibt zu leben. Trotzdem müssen wir nicht zwingend grün wählen und trotzdem können wir uns öffnen für gute grüne Ideen und trotzdem zB FDP wählen. Warum? Weil es unseren Idealen am nächsten liegt. Wir wissen dennoch, die Realität wird sein, ohne grün wird zukünftig nirgends kaum noch regiert werden. Da ist es doch gut und richtig ihr ein paar freihe Demokraten an die Seite zu stellen als Korrektiv und Hinweis auf Mäßigung.