shionoro schrieb:Ich glaube, dass du dich da sehr täuschst. Sowohl Habeck als auch baerbock sind wesentlich beliebter als Palmer beim Normdeutschen.
Möglicherweise, da ich wenig "Normdeutsche" kenne, was auch immer das sein mag. Dennoch, auch du täuscht dich womöglich, was den gewünschten politischen Wandel anbelangt, denn um den geht es doch letzten Endes, weil bitter nötig.
Bzgl. der Ampel hat Lindner schon dankend abgewunken, der will doch gar nichts gestalten, eben typisch Neoliberaler, Bundestag reicht völlig aus, Hauptsache drinbleiben, bloß kein Risiko. Glaubst du im Ernst, der will ausgerechnet was mit Grünen und SPD machen? Und die Grünen als Junior der Union, das wird eine schallende Enttäuschung, sag' ich dir. Die einzige Chance für einen wirklichen Politikwechsel nach Jahrzehnten des Stillstandes wäre ausschließlich mit einer von den Grünen angeführten Regierung denkbar mE.
Deshalb hielte ich es für sinnvoll, wenn die versuchen würden, stärkste Kraft zu werden. Das wäre mit Palmer bestimmt eher zu erreichen als mit Baerbock. Dabei kann man sich halt nicht ausschließlich auf die eingefleischten Grünen-Wähler und ein paar versprengte Sozen beschränken, die Mehrheit im Land ist halt nicht ganz so links, zumindest nicht in jeder Hinsicht. Und wenn die Union mit Laschet antritt, der ist zwar kein Zugpferd, aber er steht immerhin für ein Kontinuum à la Merkel eben auch mit diesem sozialdemokratischen Anstrich; bei der älteren Generation, die die Mehrheit der Wählerschaft ausmacht, ist das nicht ganz zu unterschätzen. Das heißt, Spirenzchen mit Kobolden sollten sich die Grünen eher keine leisten. Für weitere Flüchtlingsaufnahmen würde ich an deren Stelle auch nicht unbedingt plädieren. Palmer wäre halt interessant und würde zeigen, dass die Grünen auch anders können, aber möglicherweise ist die Spitzenkandidatur doch noch zu früh.
shionoro schrieb:Der würde so ziemlich am ersten Tag des wahlkampfes irgendwas saublödes sagen und die hart erkämpften wählerstimmen rennen zur SPD
Er mag vlt ab und zu etwas sagen, was bei den herkömmlichen Grünen zu heftigen Anfällen von Schnappatmung führt. Es ist aber nicht unbedingt alles per se falsch, was er sagt, auch wenn er möglicherweise nicht immer ganz den absolut idealen Ton trifft, aber immerhin macht er dann trotzdem das richtige, wie man in Tübingen derzeit sehen kann. Was allerdings seine Parteigenossen anbelangt, die reden viel, sogar sehr viel, mitunter auch sehr viel Unsinn, wenn man sie aber an ihren Taten misst, ist da nicht allzu viel tolles, was die vorzuweisen hätten. Aber was nicht ist, kann (muss!) ja noch werden
;)Aber Vorschlag zur Güte: Ich ziehe Palmer als KK zurück, da er den Grünen offensichtlich so eine Heidenangst einjagt, verstanden; er sollte dennoch ins Aufgebot genommen werden, um eben latent Konservative und Liberale anzulocken, die sich in der Grauzone zwischen Union/FDP und Grünen befinden, denn so etwas soll es geben! Hoffen wir auf einen Kanzler Habeck, einen Innenminister Palmer und eine Koboldministerin Baerbock ab September.
:)Cpt.Germanica schrieb:Tatsächlich einer der wenigen Politiker, die ich (aus der Ferne, persönlich kennen tue ich ihn ja nicht ) mag, wenngleich ich weder angestammter Grünen-Wähler bin noch alle seine Ansichten teile.
Könntest du dir unter der Prämisse, dass Palmer mit an Bord wäre, vorstellen, die Grünen sogar zu wählen?