Bündnis 90/Die Grünen

ach ja und was soll dann regulierungswürdiges junk food sein?

mcDoof und Würger King ok.
Was ist mit Milchschnitte und co?
Was ist mit fett- und salzüberfrachteten Gemüsebratlingen?
Wo will man die Grenze ziehen?

Was ist mit Tofu für den jeden Tag Regenwald gerodet wird?

Was ist mit grundsätzlich gesunden Avocados für deren Anbau große Teile Chiles in eine Wüste verwandelt werden?

sacredheart schrieb:ach ja und was soll dann regulierungswürdiges junk food sein?

mcDoof und Würger King ok.
Was ist mit Milchschnitte und co?
Was ist mit fett- und salzüberfrachteten Gemüsebratlingen?
Wo will man die Grenze ziehen?

Das ist ja genau der Punkt, wenn ich den ganzen Tag im Gleichstellungsbüro am Rechner sitze ist auch die Riesenportion Salat mit dem "gesunden" Olivenöl ein "Dickmacher". Wenn ich hingegen im Bergwerk ein paar Dutzend Kubikmeter Kohle wegstemme schadet auch der 7. BigMac wenig.

bgeoweh schrieb:Da hilft mir eine Ampellösung kaum weiter. Die Nährwertinformationen sind alle verpflichtend auf den Verpackungen, weiter zu vereinfachen bringt kaum was.

Ich war das mit der Ampel. Es ist eine Farbenampel, von der ich sprach. Besonders fette oder kalorienreiche Lebensmittel sind rot gekennzeichnet, orange diejenigen, die an der Grenze des Verhältnisses ungesund sind und grün macht nicht fett und hat nicht zuviel Salz oder dergleichen.

Wobei der Bauarbeiter wohl eher zur roten Etikettierung greifen darf. Aber für Schulkinder ist es gut, sich danach zu orientieren.

@bgeoweh

Das wäre noch vermachlässigbar weil hier niemand mehr Steinkohle abbaut.

Körperlich schwer arbeiten tut hier kaum noch jemand. Das ist ein Relikt wie selber schlachten oder heiraten...

Bauli schrieb:Besonders fette oder kalorienreiche Lebensmittel sind rot gekennzeichnet, orange diejenigen, die an der Grenze des Verhältnisses ungesund sind und grün macht nicht fett und hat nicht zuviel Salz oder dergleichen.

Da sind wir dann schon, durch die Bank weg wären Öle, aber auch "gesunde" Snacks wie Nüsse rot, von Grundzutaten wie Eiern noch gar nicht angefangen. Das ist alles Bullshit. Fruchtsaft wäre teilweise schlecher eingestuft als Light-Limonaden, dann brauchst du wieder tausend Ausnahmeregeln und damit geht das letzte Restchen an Informationsgehalt flöten.

sacredheart schrieb:Körperlich schwer arbeiten tut hier kaum noch jemand. Das ist ein Relikt wie selber schlachten oder heiraten...

Die Spanne körperlicher Arbeit deckt alles von ca. 0 zusätzlichem Kaloriebedarf bis zu ca. 4x dem Grundenergieumsatz bei körperlich schwerst tätigen Arbeitern, Leistungssportlern etc. ab. Für Kinder gibt es nochmal ganz eigene Probleme. Viel Spaß dabei das in eine "gut-mittel-schlecht"-Ampel zu verwursten.

bgeoweh schrieb:Da sind wir dann schon, durch die Bank weg wären Öle, aber auch "gesunde" Snacks wie Nüsse rot, von Grundzutaten wie Eiern noch gar nicht angefangen. Das ist alles Bullshit. Fruchtsaft wäre teilweise schlecher eingestuft als Light-Limonaden, dann brauchst du wieder tausend Ausnahmeregeln und damit geht das letzte Restchen an Informationsgehalt flöten.

In gewisser Weise hast Du zwar recht. Ich meinte als Orientierung für Kinder im Grundschulalter.

In meinem Frühstücksmüsli ist jetzt auch Zucker drin und es ist ein grüner Hinweis drauf.

Aber ich denke auch daran, dass teilweise in Europa Heidelbeeren so stark gespritzt sind, so dass wegen der Chemikalien gar nicht das grüne Kästchen drauf gedruckt werden dürfte. Bei anderen Lebensmitteln nicht wegen des Co2 umgerechneten Gehaltes, bis sie hier auf dem Markt sind.

Wir können also festhalten, dass Werbung nix bringt und die Regulierung von Junkfood ohnehin daran scheitern würde festzulegen, was überhaupt darunter fiele.

Bloß gut das es diesen Thread gibt, ich wär den Grünen sonst wohl wieder auf den Leim gegangen.

Dankeschön an alle wackeren Aufklärer
kuno

kuno7 schrieb:Wir können also festhalten, dass Werbung nix bringt und die Regulierung von Junkfood ohnehin daran scheitern würde festzulegen, was überhaupt darunter fiele.

Yepp, Du unterschätzt die Blödheit der deutschen Bürokraten bei der Gesetzgebung und die Kreativität der Konzerne.
Ist ein Hamburger TS (Tomate und Salat) ungesund? Warum?

sacredheart schrieb:Körperlich schwer arbeiten tut hier kaum noch jemand. Das ist ein Relikt wie selber schlachten oder heiraten...

Naja sag das mal den Gerüstbauern, Maurern, dachdeckern, Zimmerleuten, Feuerwehrmännern, teilen von Polizei und Bundeswehr, kanalarbeitern, Verputzern, Steinmetzen und allen die ich noch vergessen habe.

sacredheart schrieb:Essen ist der Sex des Alters

Der ist gut :-)

bgeoweh schrieb:Wenn ich hingegen im Bergwerk ein paar Dutzend Kubikmeter Kohle wegstemme schadet auch der 7. BigMac wenig.

Haha, wo stemmt jemand in DE noch was in einem Bergwerk von Hand weg? Das letzt mir bekannte Bergwerk ist bei uns im Schwarzwald und da wird mit Maschinen gearbeitet :-)

@Abahatschi

Wäre ich der Ansicht, es gäbe hier den Willen sachlich und Ergebnisoffen zu diskutieren, hätte ich mich nich auf Sarkasmus beschränkt.

kuno

Abahatschi schrieb:Man sollte sich eher für Kennzeichungen für Fett, Zucker, Salz & Co. wie auf den Zigarettenschachteln einsetzen.
Die Grünen versäumen es mal wieder ein wichtiges Thema richtig zu besetzen.

Überraschung, genau so einen Vorschlag haben die Grünen längst gemacht. Nennt sich Lebensmittelampel. Es sind die anderen Parteien, die sich hier querstellen:

Die Einführung der Kennzeichnung von Lebensmitteln mit der Ampel wurde durch die Grünen im Bundestag beantragt, aber durch die Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP am 6. März 2008 gemäß Empfehlung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, in dem eben jene Fraktionen die Mehrheit haben, abgelehnt. Nach einem Bericht der Berliner Zeitung plante Horst Seehofer, ehemaliger Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die Ampelkennzeichnung auf freiwilliger Basis einzuführen. Dies sollte – entgegen der ursprünglichen Ablehnung – aufgrund des Wunsches der CSU und verschiedener Bundesländer geschehen.[22] Nach Aussage von Foodwatch sprachen sich mehr als 70 % der Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2009 für die Einführung der Lebensmittelampel in Deutschland aus. Ca. 20 % seien gegen das Ampel-Modell, vorwiegend Mitglieder der CDU und FDP.[23]

Verbraucherschützer und Gesundheitsorganisationen fordern und unterstützen die Einführung der Lebensmittelampel und werfen der Bundesregierung Untätigkeit vor.[24] Umfragen zufolge wünschen sich mehr als drei Viertel der Bürger, dass sich die Bundesregierung für die Einführung der Ampelkennzeichnung einsetzt.[17] Noch im März 2018 weigerte sich Ernährungsministerin Julia Klöckner die Einführung der Ampel zu unterstützen. Eine vereinfachende Ampelkennzeichnung würde nach Klöckner „Verwirrung“ bei den Verbrauchern stiften.

Quelle: Wikipedia: Lebensmittelampel#Deutschland

E.Schütze schrieb:Überraschung, genau so einen Vorschlag haben die Grünen längst gemacht. Nennt sich Lebensmittelampel.

? Eine Ampel sind Bilder wie auf der Zigarettenschatel ?
Glaube ich nicht.

@Abahatschi
Du schriebst von Kennzeichnungen, nicht von Bildern. Und ja, ungesund hohe Anteile an Fett/Zucker durch eine rote Ampel zu kennzeichnen ist genau das Äquivalent zu "Rauchen kann tödlich sein".

@E.Schütze

aber danke für den Link und das Zitat, zeigt doch mal wieder das einige hier nur hetzen wollen:

Bauli schrieb:Besser wäre es der Industrie endlich die Ampelkennzeichnung aufzudrücken, wie in Großbritannien. Da haben die Grünen seinerzeit auch versagt. Die haben immer so tolle Vorschläge, die sie selbst nicht beherzigen.

Erkläre doch mal wieso jetzt die Grünen versagt haben, wenn alle anderen Parteien dagegen gestimmt haben?

E.Schütze schrieb:Und ja, ungesund hohe Anteile an Fett/Zucker durch eine rote Ampel zu kennzeichnen ist genau das Äquivalent zu "Rauchen kann tödlich sein".

So eine Ampel kann doch nicht in jedem Falle was bringen.
Dann müsste eine Banane z.B. bezüglich Zuckeranteil rot gekennzeichnet werden.
Die Lebensmittel und welche davon gesund sind oder schaden ist doch viel zu differenziert als das man das plakativ in einer Ampel ausdrücken könnte, finde ich.

Deshalb finde ich diesen Vorschlag der Grünen falsch - viel zu pauschal das Ganze.

Optimist schrieb:Deshalb finde ich diesen Vorschlag der Grünen falsch - viel zu pauschal das Ganze.

Ein absolut legitimer Kritikpunkt. Ich will auch gar nicht beurteilen, ob die Ampel besser oder schlechter als unser aktuelles System ist. Es ging mir nur darum, dass u. a. @Abahatschi meinte, die Grünen sollten sich doch für ein solch vereinfachtes Kennzeichnungssystem stark machen. Darum wies ich ihn darauf hin, dass sie genau das längst getan haben.

sacredheart schrieb:Die Grünen hatten es schon mal versucht mit dem idiotischen Veggie Day. Wir essen vielleicht 7 mal im Monat Fleisch und das völlig freiwillig. Natürlich lasse ich mir als selbständiger Erwachsener von Herrn Hofreiter keinen Tag vorschreiben. Solche Regulierungswut gehört genau so auf den Müll wie Gammelfleisch.

"Wer ist wir?"

Nimmt man auch noch Speck und Wurst dazu, dann ist da wohl eher 7x die Woche statt 7x im Monat standard.

sacredheart schrieb:Körperlich schwer arbeiten tut hier kaum noch jemand. Das ist ein Relikt wie selber schlachten oder heiraten...

Ich arbeite in einem Job, bei dem ich täglich 10k-12k Schritte laufe. Dennoch würde ich nicht von einer körperlich schweren Arbeit sprechen.Trotzdem hab ich seit Februar 17 KG abgenommen. Ich esse ganz normal. Einmal die Woche gibt es für mich auch MD, BK oder Döner.
Oft sind die Augen größer als der Magen. Wat soll's!

Ich denke, Stress spielt da auch eine große Rolle

@Bone02943
Auch wenn es leicht vom Thema wegführt

Wir ist meine Familie. Speck gibt es sehr selten Wurst ist im Fleisch eingerechnet.

Das macht Spass und ist ok solange wir es freiwillig machen. Ich würde mir aber auf keinen Fall einen Veggie Day am Donnerstag von Herrn Hofreiter vorschreiben lassen.

Ernährung ist sehr persönlich und sehr emotional. Überzeugung hilft weit besser als Bevormundung.