Bündnis 90/Die Grünen

@Groucho

Du findest dafür auch das passende Personal garnicht. Wer die Qualifikationen dafür hat, an sowas mitzuarbeiten, kann in der freien Wirtschaft locker ein Vieldutzendfaches dessen verdienen, was er im Staatsdienst maximal bekommen kann. Die Hand voll Idealisten, die auf diesen Berg Geld verzichten, bringt dich nicht wirklich weiter.

Optimist schrieb:könnte man, aber das hat doch dann immer noch nichts damit zu tun, ob die Grünen wählbar sind oder nicht?

Echt jetz, politische Inhalte haben keinen Einfluss auf die Wählbarkeit einer Partei, Versprecher/Verwechslungen des Vorsitzenden aber schon? Armes Deutschland.

kuno

bgeoweh schrieb:Du findest dafür auch das passende Personal garnicht. Wer die Qualifikationen dafür hat, an sowas mitzuarbeiten, kann in der freien Wirtschaft locker ein Vieldutzendfaches dessen verdienen, was er im Staatsdienst maximal bekommen kann. Die Hand voll Idealisten, die auf diesen Berg Geld verzichten, bringt dich nicht wirklich weiter.

Das halte ich für falsch. Natürlich kannst du in der Wirtschaft mehr Geld verdienen, aber das Problem bei der fehlenden Regulierung ist nicht fehlendes Fachpersonal- oder wissen, sondern Lobbyismus. Es fehlt in der Regierung nicht am Können, sondern am Wollen.

Und umgekehrt gibt es in der Wirtschaft genug "Nieten in Nadelstreifen", die hochbezahlt ihr Unternehmen an die Wand gefahren haben.

@Groucho
Stimmt nicht ganz, schaue Dir die TVÖD Besoldung an.
Und wenn schon der Seitenhieb auf Nieten sein muss, ist nich so dass Beamte durch Arbeit auffallen.

Abahatschi schrieb:Und wenn schon der Seitenhieb auf Nieten sein muss, ist nich so dass Beamte durch Arbeit auffallen

kommt auf die Position des Beamten an. Früher waren auch die Breifzusteller verbeamtet.

Und ich habe Handwerker nur dann im Turbomodus gesehen, wenn's um den Feierabend oder das Rechnungsschreiben ging.

Ansonsten konnte man denen in der Bewegung die Schuhe klauen.

@cpt_void
So einen Handwerker muss man nicht bezahlen, einen Beamten schon.
Ich bin der Meinung das ist ein deutlicher Unterschied!

Abahatschi schrieb:So einen Handwerker muss man nicht bezahlen, einen Beamten schon.
Ich bin der Meinung das ist ein deutlicher Unterschied!

Ein 08-15 Wirtschaftsprüfer braucht:

- einen Diplom- oder Masterabschluss in der Regel "gut" oder "sehr gut"
- mehrere Jahre Berufspraxis im Bereich Controlling, Rechnungswesen oder Ähnlichem
- die entsprechenden Fortbildungen, die ebenfalls nochmal mehrere Jahre dauern
- das Wirtschaftsprüferexamen, das allgemein als eines der schwierigsten öffentlichen Examen angesehen wird

Dann ist er als Wirtschaftsprüfer Berufseinsteiger, Junior quasi. Da hat er noch keine Fortbildung im Bereich Forensik gemacht, keine erweiterten Kenntnisse im Wirtschaftsstrafrecht usw. usf. ff.

Diese Menschen gibt es nicht wie Sand am Meer und mit TVöD braucht man denen auch nur dann kommen, wenn wir über Tagessätze reden :D

Abahatschi schrieb:So einen Handwerker muss man nicht bezahlen, einen Beamten schon.

Und was ist, wenn der Beamte zugleich Handwerker ist, gilt dann die Definition

Abahatschi schrieb:Und wenn schon der Seitenhieb auf Nieten sein muss, ist nich so dass Beamte durch Arbeit auffallen.

auch?

Fast nirgendwo anders ist es so entscheidend, wie bei den Beamten, welche Art der Ausbildung bzw. Studium man absolviert hat. Eine Faustregel besagt: Je höher der Bildungsabschluss, umso höher ist der Verdienst.

Quelle: https://www.beamter-werden.de/101,1,vorteile__beamtenstatus.html

@eckhart
und dann kommt es darauf an, ob derjenige im städtischen Dienst, im Landesdienst oder staatlich ist. Einer meiner Onkel war Maurer, hat anfangs über die Beamtenlaufbahn (und -besoldung) meines Vaters geläschelt. Später geschimpft. Durfte aber nicht im Schichtdienst und auch mal von Morgens bis Abends durchmachen, wenn die Briefverteilanlage wieder mal ausfiel.
Und als ehemaliger SaZ kenne ich die "Überstundenvergütung", die wir bei längerer Seefahrt bekamen, auch noch. Da hätte sich kein Handwerker auch nur umgedreht.
Aber für einen viermonatigen Karibikaufenthalt auch noch Geld bekommen hatte dann schon was.

bgeoweh schrieb:Du findest dafür auch das passende Personal garnicht.

Kannst du nochmal genau beschreiben, für WAS genau der Regierung das Fachpersonal angeblich fehlen soll?

Zur Banken und Finanzregulierung?

Ich hoffe, du meinst irgendwas viel komplizierteres, denn das wäre lächerlich.

Groucho schrieb:Zur Banken und Finanzregulierung?

Ich hoffe, du meinst irgendwas viel komplizierteres, denn das wäre lächerlich.

Dafür, dort in der Art eines forensischen Rechnungsprüfers etc. mit polizeilichen Befugnissen gegen kriminellle Energie wie im Fall Wirecard oder Cum-Ex vorzugehen. Also "feindliche" Prüfungen durchzuführen, wo ich keinen Inventurbeleg und keine Buchung glaube, sondern den Angaben hinterherrenne und einen vermuteten Missbrauch bis hin zur Vollfälschung nachzuweisen versuche.

bgeoweh schrieb:Dafür, dort in der Art eines forensischen Rechnungsprüfers etc. mit polizeilichen Befugnissen gegen kriminellle Energie wie im Fall Wirecard oder Cum-Ex vorzugehen. Also "feindliche" Prüfungen durchzuführen, wo ich keinen Inventurbeleg und keine Buchung glaube, sondern den Angaben hinterherrenne und einen vermuteten Missbrauch bis hin zur Vollfälschung nachzuweisen versuche

Betriebsprüfer beim Finanzamt - macht ein guter Freund von mir auch.

Neues von den Grünen:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article212914738/Gruene-wollen-TV-Werbung-fuer-Fast-Food-verbieten.html

Als ob so ein Verbot etwas nützen würde! Beinahe an jeder Ecke findet man einen Fast-Food-Laden und es gibt genügend Coupons, die man jederzeit einlösen kann oder auch Gewinnspiele, die Zielgruppe sind vorwiegend die Jugendlichen.

Außerdem ist es doch zuerst die Sache der Eltern, gesund zu kochen und damit ein Vorbild zu sein. Natürlich kann man gelegentlich Fast Food essen, es macht auch Freude, mal in einen dicken Big Mac zu beißen.

Die Grünen mutieren mehr und mehr zur Verbotspartei; ich bin kein kleines, unmündiges Kind, ich kann selbst entscheiden. Sollen sich die Grünen doch selbst an der Nase fassen, es gibt Mitglieder in dieser Partei, die mehr als vollschlank sind.

Grüne nochmals wählen? Nein danke!

MissHudson schrieb:ich bin kein kleines, unmündiges Kind, ich kann selbst entscheiden.

Deswegen richtet sich dies ja auch nicht bevorzugt an dich, sondern an unmündige kleine Kinder, die auch vor dem TV sitzen.
Zigarettenwerbung fehlt dir doch bestimmt auch nicht oder?
Außerdem verbietet dir ja niemand zu den großen Burgerketten zu gehen. Es geht schlicht um Werbung im TV.
Wer Lust hat abonniert sich die Apps und bekommt das Zeug samt Gutscheine halt gleich aufs Smartphone.

Gerade Kinder und Jugendliche seien besonders empfänglich für die TV-Werbung, warnte sie. Sie müssten deshalb besser vor Produkten geschützt werden, die nicht den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ausgewogene Ernährung entsprächen.

Hintergrund der Grünen-Forderung ist eine neue Regelung in Großbritannien. Dort hatte die Regierung in der vergangenen Woche im Rahmen einer Kampagne gegen Übergewicht angekündigt, dass Werbung für Junk-Food im Fernsehen und im Internet vor 21.00 Uhr verboten werden soll. Damit soll erreicht werden, dass Minderjährige derartigen Werbekampagnen weniger ausgesetzt werden.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article212914738/Gruene-wollen-TV-Werbung-fuer-Fast-Food-verbieten.html

MissHudson schrieb:Als ob so ein Verbot etwas nützen würde!

Soll wieder offensiv für Tabak geworben werden?
Und wenn Werbung nichts bringt, warum geben dann alle Firmen massenhaft Geld für Werbung aus

MissHudson schrieb:Außerdem ist es doch zuerst die Sache der Eltern, gesund zu kochen und damit ein Vorbild zu sein.

Ja, so sollte es sein, aber die Realität zeigt, dass genau in diesem Punkt viele Eltern das Problem sind.

Mit dem gesamten Essen in DE stimmt doch was nicht - das Land ist am verfetten und die essen nicht alle Fast Food.
Man sollte sich eher für Kennzeichungen für Fett, Zucker, Salz & Co. wie auf den Zigarettenschachteln einsetzen.
Die Grünen versäumen es mal wieder ein wichtiges Thema richtig zu besetzen.

Ich habe jetzt auch erstmal gedacht, was für ein Quatsch... ABER: Fehlernährung hat
1. das Potential uns im Gesundheitssystem massive Probleme zu bescheren
2. Suchtpotential
Daher ist eine Gleichstellung mit Rauchen zumindest nicht völlig von der Hand zu weisen.

Aber was ich interessant finde: Die Grünen erkennen Probleme in der Zukunft oft sehr frühzeitig und wollen mit Regulierungen gegenwirken, jedesmal werden sie dafür aber als die große Verbotspartei geschmäht. Dabei ist ein Ge-/Verbot sowie zugehörige Sanktionen eine völlig normale Maßnahme um Schaden abzuwenden. Warum beschwert sich niemand über Tempo 30 vor einer Kita, das Verbot Waffen zu tragen, das Verbot, anderen Leuten ihren Geldbeutel wegzunehmen, etc. ? Alles Verbote, die dazu da sind, Schaden von der Gesellschaft und von den Bürgern abzuhalten.
Will man aber Benzin teurer machen, weil uns der Klimawandel mal Kopf und Kragen kosten wird, oder will man JunkFood-Werbung einschränken, weil die Fehlernährung unser Gesundheitssystem künftig strapazieren wird, oder Tempolimit auf der Autobahn, gehen einige Leute durch die Decke. Da sind Maßnahmen dann nur ganz sparsam erlaubt, wenn es eh schon fast zu spät ist...

MissHudson schrieb:Die Grünen mutieren mehr und mehr zur Verbotspartei; ich bin kein kleines, unmündiges Kind, ich kann selbst entscheiden. Sollen sich die Grünen doch selbst an der Nase fassen, es gibt Mitglieder in dieser Partei, die mehr als vollschlank sind.

Sehe ich genauso. Baerbock geht da mit schlechtem Beispiel als big Mama voran. Aber viel wird mit teurer Kleidung und deren Zuschnitten kaschiert.

Ja, da würde ich für eine Fettsteuer pro Kilogramm plädieren, die bestimmt korrigierend eine Hilfe darstellt. 1Euro/Kg monatl.

oldzambo schrieb:Die Grünen erkennen Probleme in der Zukunft oft sehr frühzeitig und wollen mit Regulierungen gegenwirken, jedesmal werden sie dafür aber als die große Verbotspartei geschmäht. Dabei ist ein Ge-/Verbot sowie zugehörige Sanktionen eine völlig normale Maßnahme um Schaden abzuwenden.

Besser wäre es der Industrie endlich die Ampelkennzeichnung aufzudrücken, wie in Großbritannien. Da haben die Grünen seinerzeit auch versagt. Die haben immer so tolle Vorschläge, die sie selbst nicht beherzigen.

@oldzambo

Ich glaube gerade beim Thema Ernährung das emotional besetzt ist - Essen ist der Sex des Alters - sind Verbote somit auch Verbote der komplett falsche Weg.

Stattdessen würde helfen in Schulen und Kindergärten hochwertiges Bio Essen zu kochen.
Das kostet Geld aber Geldgeschenke an Italien kosten erst recht Geld.

Die Grünen hatten es schon mal versucht mit dem idiotischen Veggie Day. Wir essen vielleicht 7 mal im Monat Fleisch und das völlig freiwillig. Natürlich lasse ich mir als selbständiger Erwachsener von Herrn Hofreiter keinen Tag vorschreiben. Solche Regulierungswut gehört genau so auf den Müll wie Gammelfleisch.

Siehaben zwar grundsätzlich eine gute Idee zum Thema Methodik aber immer noch nix verstanden

oldzambo schrieb:. ABER: Fehlernährung hat
1. das Potential uns im Gesundheitssystem massive Probleme zu bescheren
2. Suchtpotential
Daher ist eine Gleichstellung mit Rauchen zumindest nicht völlig von der Hand zu weisen.

"Fehlernährung" hat aber nur wenig mit einer einzelnen Mahlzeit zu tun, das ist so ungefähr Denken aus den 60ern oder 70ern, wo es böse "Dickmacher" und gute "gesunde Ernährung" gibt. Wenn ich mir einige Male im Monat eine Tüte Chips, eine Tiefkühlpizza oder den Burger mit Fritten reinziehe, ist das aber für sich genommen noch nicht schlecht. Es kommt auf das eigene körperliche Aktivitätsniveau, die durchschnittliche Ernährung und letztendlich hauptsächlich auf das Verhältnis aufgenommene Kalorien zu verbrauchte Kalorien an. Da hilft mir eine Ampellösung kaum weiter. Die Nährwertinformationen sind alle verpflichtend auf den Verpackungen, weiter zu vereinfachen bringt kaum was.