Bündnis 90/Die Grünen

Groucho schrieb:Hat man aber nicht.

Konnten die Grünen seit 2005 ja auch nicht mehr.
Aber ich kann schon nachvollziehen warum man da stinkig ist.
Kann man aber eben auch über jede andere Partei sein, mal abgesehen von den Linken.

@cejar

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/polen-linke-unterstuetzt-gruenen-vorschlag-zu-reparationszahlungen-a-9fff4364-9633-4473-ab40-5e4228ec2151

Und hier die gleiche Forderung nahezu tagesaktuell im Spiegel. Das die Höhe von 2017 bis 2020 nahezu gleich angegeben wird, ist ja auch kein Wunder.

Nur hätte man diese weit überzogenen Forderungen deutlich zurückweisen müssen, und Idiotie nicht erst mal empathisch begegnen.
Danach hätte man mit erkennbarem Abstand zu den Forderungen von Krawallpopulisten selbst ähnliche Vorschläge machen können, wie im Spiegel Link angegeben.
Dann hätten es sich Krawallpolitiker nicht ans Revers heften können nach dem Motto: Mit Dreistigkeit weiterkommen.

Und die Frage bleibt so ein bißchen im Raum, warum sich die polnische Regierung so gar nicht auch an Russland wendet, von wegen geheimes Zusatzprotokoll und so. Immerhin hat Russland ja auch erhebliche Teile polnischer Gebiete dauerhaft behalten.

sacredheart schrieb:Und die Frage bleibt so ein bißchen im Raum, warum sich die polnische Regierung so gar nicht auch an Russland wendet, von wegen geheimes Zusatzprotokoll und so. Immerhin hat Russland ja auch erhebliche Teile polnischer Gebiete dauerhaft behalten.

Weil die Angst vor Russland haben. Würden die Putin zu sowas aufforden würde der doch gleich in Polen einmarschieren. :D Aber vllt. kriegt man ja die Deutschen mit ihren Schuldgefühlen klein!

@Schnapspraline

Ich bin gar nicht überzeugt davon, dass polnische Populisten dumm sind. Die Verhältnisse in Deutschland sind ja bekannt. Und da konnten die schon mit rechnen, dass - vielleicht nicht die Regierung - aber ganz sicher die Grünen sofort darauf anspringen, wenn jemand ne knappe Billion von Deutschland fordert. Die Grünen lassen sich bekanntermaßen vor jeden Karren spannen, solange es nicht der Karren der eigenen Bürger ist. Denn das wäre bestimmt nicht linksprogressiv genug.

Damit hat Polen zwar noch keine Billion und Deutschland ist damit nicht plötzlich der mit Abstand ärmste EU Staat, aber man kann damit innenpolitisch punkten: Seht her, die geben uns recht. Dass 'die' nur ein paar Grüne sind, geht dann im Applaus unter.

sacredheart schrieb:Ich bin gar nicht überzeugt davon, dass polnische Populisten dumm sind.

Denke ich auch überhaupt nicht. Die sind total berechnend. Die wissen ja, von Putin kann man nix holen, aber vielleicht von den Deutschen. Und wenn die nicht wollten präsentiert man der Bevölkerung Deutschland als Feindbild und den Grund, wieso Polen ärmer ist.

sacredheart schrieb:Die Grünen lassen sich bekanntermaßen vor jeden Karren spannen, solange es nicht der Karren der eigenen Bürger ist.

Und wer wählt die Grünen, wenn nicht die eigenen Bürger?
Klar, die wählen die einfach so, ohne dass sie dafür was tun müssen.

sacredheart schrieb:Die Grünen lassen sich bekanntermaßen vor jeden Karren spannen, solange es nicht der Karren der eigenen Bürger ist.

Groucho schrieb:Und wer wählt die Grünen, wenn nicht die eigenen Bürger?

da muss man doch aber auch fragen wer (welche "Schichten" oder welches "Klientel") die Grünen wählt?
Tun dies z.B. verstärkt auch Leute in präkären Verhältnissen? (möchte ich bezweifeln). Aber diese gehören eben auch zu den Bürgen und das sind in manchen Gegenden und Stadtteilen ziemlich viele.

Optimist schrieb:da muss man doch aber auch fragen wer (welche "Schichten" oder welches "Klientel") die Grünen wählt?

Kann man zum Beispiel hier nachlesen:

Waren im Jahre 1980 fast 80 Prozent der Grünen-Wähler jünger als 35, so liegt deren Anteil heute unter 10 Prozent.

Dieser Generationeneffekt wird allerdings durch ein lebenszyklisches Muster überlagert, das den Grünen in den nachwachsenden Alterskohorten der Jungwähler bis heute überdurchschnittliche Ergebnisse sichert (Klein / Falter 2003: 144 ff.). Auch bei der Bundestagswahl 2017 erfuhr die Partei die prozentual größte Unterstützung mit knapp 15 Prozent in der – zahlenmäßig allerdings überschaubaren – Gruppe der 18- bis 24-jährigen Wähler; hier konnte sie gegenüber 2013 zugleich am stärksten hinzugewinnen.

Die Jungwähler aus den 1980er-Jahren sind heute beruflich, familiär und gesellschaftlich arriviert. Die "Verbürgerlichung" der Grünen ist daran ablesbar, dass ihre Wähler nicht nur über die höchsten Bildungsabschlüsse verfügen, sondern auch überdurchschnittlich verdienen. Vornehmlich im Dienstleistungs- und Bildungsbereich beschäftigt, lassen sie sich sozialstrukturell den neuen Mittelschichten zuordnen. Unter Arbeitern, Arbeitslosen und gering Qualifizierten konnte die Partei dagegen bisher nur wenig Unterstützung verbuchen. Am schwächsten bleibt ihr Zuspruch bei den Über-60-Jährigen

Die Grünen werden häufiger von Frauen gewählt als von Männern.

Ihre Wähler stehen heute nur noch in gesellschaftspolitischen Fragen klar links, nicht mehr dagegen in der Sozial- und Wirtschaftspolitik. Die im Wahlprogramm 2013 geforderten Steuererhöhungen lehnten sie z.B. mehrheitlich ab. Ein überraschend hoher Anteil der Wähler versteht sich sogar als unpolitisch und präferiert die Partei vor allem aus Lifestyle-Gründen (etwa beim Kauf von Bio-Lebensmitteln).

https://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/gruene/42159/wahlergebnisse-und-waehlerschaft

Bone02943 schrieb:Ein überraschend hoher Anteil der Wähler versteht sich sogar als unpolitisch und präferiert die Partei vor allem aus Lifestyle-Gründen (etwa beim Kauf von Bio-Lebensmitteln).

@Bone02943

Danke für den link, der ist nicht schlecht. Den zitierten Satz finde ich allerdings schwer lustig: Ich kann doch auch Bio Lebensmittel kaufen und ganz andere Parteien wählen. Der klingt ein bißchen so, als hätten Supermärkte abgetrennte bereiche für Grünen-Wähler.

sacredheart schrieb:Den zitierten Satz finde ich allerdings schwer lustig: Ich kann doch auch Bio Lebensmittel kaufen und ganz andere Parteien wählen. Der klingt ein bißchen so, als hätten Supermärkte abgetrennte bereiche für Grünen-Wähler.

Oder wie ich: Grün wählen und Bio sich nicht zum kaufen leisten können.
Bio-Lebensmittel gibts, so kommt es mir vor, beinahe überall.

Viel Vergnügen beim Rätseln!

sacredheart schrieb:Den zitierten Satz finde ich allerdings schwer lustig: Ich kann doch auch Bio Lebensmittel kaufen und ganz andere Parteien wählen.

Natürlich kannst du das. Es gibt sicher auch AfD-Wähler die Wert auf ihre Ernährung legen oder sogar aus Lifestyle-Gründen Bio Lebensmittel bevorzugen.

Also, ich kann Leute, die Bio-Lebensmittel kaufen, zum Teil verstehen. Habe letztens wieder mit (Messing)Schrauben und (Eisen)Nägeln im Mund festgestellt, daß das Zeug nicht schmeckt. Liegt vermutlich an den "Kriechströmen", die durch unterschiedliche Metalle in nicht-neutraler Lösung enstehen.

Wobei mich interessieren würde, ob "bio" beim Discounter wirklich so "bio" ist.

cpt_void schrieb:Wobei mich interessieren würde, ob "bio" beim Discounter wirklich so "bio" ist.

Dabei geht bloß um

eckhart schrieb:Grün wählen

und nicht wie Kleinmetallteile schmecken.

eckhart schrieb:Oder wie ich: Grün wählen und Bio sich nicht zum kaufen leisten können.

@eckhart

Man könnte es ja auch umgekehrt machen: Eine Partei wählen, die die wirtschaftliche Entwicklung stark im Blick hat und wenn das dann mal funktioniert hat man Geld genug, Bio zu kaufen.

Allerdings ist (ganz unabhängig von den Grünen) ein Bio Siegel nicht so einfach ein Beweis, dass man etwas Gutes für sich und die Umwelt tut. Als Beispiel möchte ich die chilenische Bio Avocado anführen. Bio Siegel schaffen da die großen Player zu bekommen, die allerdings völlig verheerend für die kleinen Betriebe und die Natur Wasser verbrauchen und das Grundwasser fast völlig abgraben. Kleine Anbieter können sich eine Besiegelung oft gar nicht leisten, wirtschaften dafür aber oft weit weniger desaströs für die Umwelt. Ich habe die vom Menschen geschaffenen Wüsteneien vor Ort gesehen, die vor 30 Jahren noch grün waren und schüttel den Kopf über das gute Gewissen, mit dem Menschn in ihre hippen gentrifizierten Avocado Burger beißen.

Bone02943 schrieb:Waren im Jahre 1980 fast 80 Prozent der Grünen-Wähler jünger als 35, so liegt deren Anteil heute unter 10 Prozent.

Heißt es die Wähler von damals sind älter geworden? Erstaunliche Erkenntnis.

Bone02943 schrieb:Gruppe der 18- bis 24-jährigen Wähler; hier konnte sie gegenüber 2013 zugleich am stärksten hinzugewinnen.

Die haben noch keinen Lohnzettel gesehen und wissen nicht was es kostet.

Bone02943 schrieb:Am schwächsten bleibt ihr Zuspruch bei den Über-60-Jährigen

Die haben ihre Lohnzettel gesehen und wissen was es kostet.

Optimist schrieb:da muss man doch aber auch fragen wer (welche "Schichten" oder welches "Klientel") die Grünen wählt?

Aus deinem Link Bone02943:

Die Jungwähler aus den 1980er-Jahren sind heute beruflich, familiär und gesellschaftlich arriviert. Die "Verbürgerlichung" der Grünen ist daran ablesbar, dass ihre Wähler nicht nur über die höchsten Bildungsabschlüsse verfügen, sondern auch überdurchschnittlich verdienen

genau, die überdurchschnittlich Verdienenden. Darauf wollte ich hinaus.
Die Grünen scheinen leider keine Partei für die breite Masse - eben auch der Geringverdiener - zu sein.
Genau das:

Bone02943 schrieb:Unter Arbeitern, Arbeitslosen und gering Qualifizierten konnte die Partei dagegen bisher nur wenig Unterstützung verbuchen

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Bone02943 schrieb:Gruppe der 18- bis 24-jährigen Wähler; hier konnte sie gegenüber 2013 zugleich am stärksten hinzugewinnen.

Abahatschi schrieb:Die haben noch keinen Lohnzettel gesehen und wissen nicht was es kostet.

Genau so.

eckhart schrieb:Oder wie ich: Grün wählen und Bio sich nicht zum kaufen leisten können.....

das war es was ich meinte. ;)
Und dann gibts eben die, welche - da sie merken, dass die Grünen nicht für die "Kleinen" sind - eben deswegen nicht grün wählen.

sacredheart schrieb:Man könnte es ja auch umgekehrt machen: Eine Partei wählen, die die wirtschaftliche Entwicklung stark im Blick hat und wenn das dann mal funktioniert hat man Geld genug, Bio zu kaufen.

Welche Partei wäre es?
Die Du empfiehlst?
Ich weiß, die kann ich mir gar nicht leisten!

@eckhart

Die Wahl von Parteien ist zunächst völlig von der Wahlentscheidung unabhängig kostenlos. Aber eine liberale Partei muss keinen Schaden für die Bürger anrichten. Was gäbe es schon an Freiheit auszusetzen? Das wäre immerhin eine Partei, die das Thema Steuererhöhungen nicht so leichtfertig betrachtet. Schließlich haben wir schon eine extrem hohe Staatsquote, je nach Statistik Platz 1 oder Platz 3.

Mir gelingt es, sie zu wählen und Bio Produkte zu kaufen, zumindest diejenigen unter den Bio Produkten, die ich als sinnvoll erachte.

Bio Champignons zB kannste Dir direkt sparen. Die wachsen alle im selben Profi Riesengebäude. Und zu ihrer Produktion ist auch gar nicht erforderlich, das nicht Bio wäre. Nur nach der Ernte wird der größte Teil normal und ein kleiner Teil als Bio verpackt.

Abahatschi schrieb:Bone02943 schrieb:Gruppe der 18- bis 24-jährigen Wähler; hier konnte sie gegenüber 2013 zugleich am stärksten hinzugewinnen.Die haben noch keinen Lohnzettel gesehen und wissen nicht was es kostet.Bone02943 schrieb:Am schwächsten bleibt ihr Zuspruch bei den Über-60-JährigenDie haben ihre Lohnzettel gesehen und wissen was es kostet.

Oder es gibt Menschen, bei denen sich nicht alles nur um den eigenen Vorteil und den eigenen Geldbeutel dreht.

Dir ist es ja egal, Du bist fortgeschrittenen Alters, und wenn in 30-40 Jahren der Klimawandel richtig Geld kostet bist Du fein raus aus der Nummer. Ein 198 Jähriger kann nicht so denken.

cejar schrieb:Oder es gibt Menschen, bei denen sich nicht alles nur um den eigenen Vorteil und den eigenen Geldbeutel dreht.

Ich, weiß denen geht es um den Geldbeutel von anderen ( :D )

Und nein, mir ist es nicht egal...aber einen Aspekt sollte man nicht vergessen, da stehe ich höchstwahrscheinlich nicht alleine:
man hat nicht mehr als die Hälfte der Abgaben bezahlt damit man am Ende nichts hat...die heutige junge Generation, die soviel Bildungsmöglichkeiten hat, einen Sozialstaat, eine Gesundheitsversorgung und einen reichen Staat, soll mir bloß nicht "mit ihrer Zukunft" kommen, sie profitieren auch vom Generationenvertrag, sie sollen ihre Pflicht erfüllen.
Jede Generation hat ihren Sack zu tragen, die Jungen können ihre Zukunft so grün machen wie sie wollen - überhaupt nichts dagegen, wirklich nicht, aber zuerst zahlen sie unsere Rente und Steuern und halten den Staat am laufen.
Ich bin mal so frei und schreibe diese Info hier, die habe ich auf keine grüne Veranstaltung gehört (oder bei FFF zB).