@Bauli Die Grünen schaffen es tatsächlich ganz gut, Emotionen zu erzeugen und haben weiterhin das Glück, dass ihre Wähler 'die Löcher in der Unterwäsche des Kaisers' gar nicht sehen wollen.
Zwei für mich eindrückliche Beispiele:
1. Die Grünen wollen die Gleichberechtigung der Frau sehr stark hervorheben und fördern, bis hin zu Frauenquoten in Aufsichtsräten. Damit würde eine scheinbare Gleichberechtigung geschaffen. Aber da, wo es drauf ankommt, ducken sie sich weg, nämlich im Familienrecht. Da stehen die Grünen Seite an Seite mit der Werte Union für das Einzelresidenzmodell, das ja in aller Regel bei der Mutter stattfindet. Die geschiedene Frau ist irgendwie bei der Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt nicht wichtig, die soll wie in den 50er Jahren Alimente bekommen und ihre Entwicklung hat für die Grünen keinerlei Bedeutung. Dass diese vielen Frauen, die Kinder in einem nicht mehr zeitgemäßen Modell alleine betreuen nach Auszug dieser Kinder am Arbeitsmarkt mit Anfang 50 schlechte Chancen haben und bei der Rente gekniffen sind, ist denen völlig gleichgültig. Da wird zwar lautstark die gender pay gap bejammert und die böse Industrie dafür angeschuldigt. Dass aber ihre eigene Familienpolitik ein gutes Einkommen von geschiedenen Frauen behindert, so weit gehen die Gedanken dann doch nicht. Wir reden hier von mehr als einer halben Million Frauen, das spielt bei der pay gap durchaus eine Rolle. Die FDP hatte die Doppelresidenz in den Bundestag eingebracht, die Grünen, allerdings nicht nur die Grünen wollten das Familienmodell der 50er Jahre konservieren und jetzt fällt ihnen auf: Ups, das ist ja irgendwie doch doof.
2. Die Grünen, allen voran Herr Habeck forderten seit 12/2019 ganz vehement die Aufnahme der zahllosen schutzlosen kleinen Mädchen aus den überfüllten griechischen Flüchtlingslagern. Das ist eine Forderung, bei der man natürlich auch mit breiter Zustimmung rechnen konnte. Am Ende stellte sich halt raus, dass die Forderung weiterhin gerecht erscheint, nur die schutzlosen kleinen alleinreisenden Mädchen existieren praktisch nicht. Es reicht also nicht mal dafür, sich zu vergewissern, ob das Problem, das man lautstark akklamiert, überhaupt eine Entsprechung in der Realität hat. Wieviel Substanz hat also solche Politik? Da stellt sich die Frage, ob sie als Nächstes die Panda Bären im Schwarzwald besser schützen wollen. Es kann ja schließlich auch niemand etwas gegen Panda Bären haben. Und auf Wahlplakaten sehen die auch süß aus.