Bündnis 90/Die Grünen

Realo schrieb:Ja, gibts hier in Mannheim auch. Von der hohen Neckarbrücke runter in die Altstadt, 0,8° Gefälle. "Berghoch" muss man da beim Trampeln glatt vom 11. in den 9. Gang schalten.

und das schafft auch jeder Normalo-Radler, klar.

Optimist schrieb:ja und dann klauen lassen (oder meinst du so ein Schloss ist eine Hürde)?

Realo schrieb:Wenn ein Teil des Parkplatzes zu Fahrradstellplätzen umfunktioniert wird, sind da auch feste Gerätschaften, an die du das Rad mit dem Schloss anbinden kannst

So schlau war ich auch schon, dass ich es z.B. an einen Laternenpfahl anketten kann.
Nützt nur trotzdem noch nichts, wenn das Schloss - so es denn kein "Panzerschloss" sein soll - leicht geknackt werden kann.

Alles in allem konnte mich noch niemand überzeugen, dass die Meinung (so vom Fußgänger- oder Radfahrerstandpunkt aus): "in der Stadt braucht kein Mensch ein Auto" nicht parteiisch sei.

Einige Grüne vertreten mir eben teilweise eine (noch) zu radikale Meinung, wohingegen ich dafür bin, dass alle Verkehrsmittel ihre Berechtigung haben und man gute Kompromisslösungen finden kann wenn man will....
... auch wenn ich andererseits diese Analyse plausibel finde:

Doors schrieb:Inzwischen sind die Grünen genau so eine bürgerlich-konservative Partei wie die CDU. Vermutlich geht das deshalb in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen auch so gut zusammen. Wirtschaftsliberal, konservativ und bürgerlich. Nur sollten das die Grünen eben auch klar benennen und nicht als scheinbar linke, fortschritliche Partei daher kommen wollen.

Doors schrieb:"Der schleswig-holsteinische Grünen-Politiker Robert Habeck hat dafür geworben, „Tradition“ und „Heimat“ nicht der rechtspopulistischen AfD zu überlassen. „Wir müssen uns trauen, über Begriffe wie ,Heimat’ und ,Patriotismus’ zu reden, sie für uns zu reklamieren, und sie definieren“, sagte Habeck der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“). Er habe in Gesprächen oft erlebt, dass diese Begriffe für Menschen wichtig seien: „Da verbietet sich jede Form von Verächtlichkeit.“"

Richtig so. Viele seiner Positionen finde ich gut.

Doors schrieb:Ach ja, und er hier ist ja auch noch "Grüner":Wikipedia: Boris_PalmerSo eine Person ist in der Tat für mich nicht wählbar!

Fedaykin schrieb:Was hat der Typ denn schlimmes getan? Sarkasmus?

Nein, er meint es ernst ;) und ich möchte das auch mal gerne wissen.

Optimist schrieb:Alles in allem konnte mich noch niemand überzeugen, dass die Meinung (so vom Fußgänger- oder Radfahrerstandpunkt aus): "in der Stadt braucht kein Mensch ein Auto" nicht parteiisch sei.

Die Meinung "in der Stadt braucht kein Mensch ein Auto" ist die Meinung von Schreibtischtätern aus der Geisteswissenschaften-Ecke, die sich nicht vorstellen können, dass auch in der Stadt mit den Händen gearbeitet wird.

Ein Heizungsmonteur wird die Heizkörper garantiert nicht mit dem Ebike anschleppen, der Glaser kann die 6m²-Panoramascheiben schlecht mit der Sackkarre bringen, die Müllabfuhr kann nicht jeden Haushalt einzeln mit dem Bastkörbchen erledigen, und auch Carsharingautos und Taxis brauchen am Ende eine ähnliche Straßeninfrastruktur wie der Individualverkehr. Und der Lieferverkehr muss auch laufen, auch abseits von den Foodora- und Lieferando-Fronarbeitern auf ihren Bikes.

bgeoweh schrieb:Ein Heizungsmonteur wird die Heizkörper garantiert nicht mit dem Ebike anschleppen, der Glaser kann die 6m²-Panoramascheiben schlecht mit der Sackkarre bringen, die Müllabfuhr kann nicht jeden Haushalt einzeln mit dem Bastkörbchen erledigen, und auch Carsharingautos und Taxis brauchen am Ende eine ähnliche Straßeninfrastruktur wie der Individualverkehr.

Kann es sein, dass mit dem Ausspruch nur der private Verkehr gemeint war?

Groucho schrieb:Kann es sein, dass mit dem Ausspruch nur der private Verkehr gemeint war?

Wenn man damit begründet, man könne deswegen einen großen Teil der Infrastruktur abreißen und umwandeln, kann nicht nur der private Verkehr gemeint sein. Und Lieferverkehr, Handwerker etc. zählen meiner Meinung nach zum privaten Verkehr, auch wenn der gewerblich ist. Die Müllabfuhr nicht, da gebe ich dir Recht.

bgeoweh schrieb:Wenn man damit begründet, man könne deswegen einen großen Teil der Infrastruktur abreißen und umwandeln, kann nicht nur der private Verkehr gemeint sein.

Jenau.
Wenn ich mich so auf den Hauptverkehrs-Straßen bewege, sind es doch vorwiegend (oder mindestens zu Hälfte) Betriebsautos die mir begegnen.
Bis auf Nachmittags z.B. wenn die Berufstätigen heim fahren.

Optimist schrieb:Wenn ich mich so auf den Straßen bewege, sind es doch vorwiegend Betriebsautos, bis auf Nachmittags z.B. wenn die Berufstätigen heim fahren.

Ob das jetzt immer vorwiegend Betriebsautos sind, will ich garnichtmal unterschreiben, aber sie machen auf jeden Fall einen Anteil aus, den man nicht ignorieren kann. Alleine was schon an Lieferwägen der verschiedenen Onlineversandhäuser rumfährt. Man muss ja auch noch mit einrechnen, dass ein Verbot von Individualverkehr natürlich auch noch dafür sorgen würde, dass sich der Lieferverkehr stark erhöht, die Waren, die man braucht aber nicht mehr holen kann kriegt man ja dann gebracht.

bgeoweh schrieb:Und Lieferverkehr, Handwerker etc. zählen meiner Meinung nach zum privaten Verkehr, auch wenn der gewerblich ist.

Deine Meinung in allen Ehren, aber gewerblicher Verkehr zählt nicht zum privaten Verkehr.

bgeoweh schrieb:Wenn man damit begründet, man könne deswegen einen großen Teil der Infrastruktur abreißen und umwandeln,

Ich denke auch die Grünen, werden es Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei nicht unmöglich machen wollen auch in der Stadt ihre Arbeit zu verrichten.
Und diese Infrastruktur wird auch der gewerbliche Verkehr nutzen können.

Mir ist bislang kein einziger Grüner bekannt, der für eine Fahrrad-Feuerwehr plädieren würde.

Fahrrad-Polizisten gibt es allerdings schon. Die fahren dort, wo Autos nicht reinpassen oder dürfen.

Doors schrieb:Fahrrad-Polizisten gibt es allerdings schon. Die fahren dort, wo Autos nicht reinpassen oder dürfen.

Bei uns fahren die neuerdings sogar e-bikes. ^^

Ich weiß ich weiß, wie umweltschädlich.

Groucho schrieb:Und diese Infrastruktur wird auch der gewerbliche Verkehr nutzen können.

Das ist nicht gesagt, wenn man die notwendige Infrastruktur wirklich auf ein Minimum begrenzen will. Und selbst wenn, willkommen in der Genehmigungshölle.

Mir ist nicht bekannt, dass die Grünen ein Autoverbot und eine Fahrradpflicht für alle fordern.
Da wissen offenbar einige mehr als ich und können diese Aussage sicher mit belastbaren Quellen belegen.

bgeoweh schrieb:Das ist nicht gesagt, wenn man die notwendige Infrastruktur wirklich auf ein Minimum begrenzen will.

Eine Formulierung die ziemlich unkonkret ist.
Aber man kann ja mal den Teufel an die Wand malen....

Glaubst du wirklich die Grünen würden die Städte für Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei unpassierbar machen wollen?

bgeoweh schrieb:Und selbst wenn, willkommen in der Genehmigungshölle.

Ja, habe die Grünen schon gesagt, dass sie darum eine unangenehme Bürokratie bauen wollen, oder behauptest du das nur?

Groucho schrieb:Glaubst du wirklich die Grünen würden die Städte für Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei unpassierbar machen wollen?

Nein.

Groucho schrieb:Ja, habe die Grünen schon gesagt, dass sie darum eine unangenehme Bürokratie bauen wollen, oder behauptest du das nur?

In München und Bremen fordern die Grünen autofreie Innenstädte oder Stadtviertel. Das heißt logischerweise, dass dort Autos im Regelfall verboten sind und daher im Einzelfall eine Genehmigung brauchen, um dort einzufahren. Wie allgemein üblich in Fußgängerzonen usw.

Über die Reduzierung des Individualverkehrs und seiner schädlichen Auswirkungen sowie die Verbesserung der Mobilität für die Bewohner macht man sich in vielen Städten Gedanken.

Das Sprachrohr der Grünen, das Manager-Magazin, stellt einige Städte und die unterschiedlichen Konzepte vor, z.B. in Oslo, Madrid, Helsinki, Hamburg, Chengdu, Kopenhagen, Paris, London, Brüssel, Mexico City, New York - also nicht nur Städten, die unter grünen Diktaturen ächzen

http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/autofreie-innenstadt-elf-staedte-die-fotostrecke-140288.html:

bgeoweh schrieb:und daher im Einzelfall eine Genehmigung brauchen, um dort einzufahren

Schon klar.
Aber warum redest du von

bgeoweh schrieb:Genehmigungshölle.

?

Beim entsprechenden Amt seine Gewerbeanmeldung einzureichen, um eine Sondergenehmigung zu erhalten, ist für mich jetzt nicht unbedingt die Hölle

Doors schrieb:Über die Reduzierung des Individualverkehrs und seiner schädlichen Auswirkungen sowie die Verbesserung der Mobilität für die Bewohner macht man sich in vielen Städten Gedanken.

Gegen eine Reduzierung des Individualverkehrs und einen Ausbau der Mobilitätsangebote kann kein vernünftiger Mensch etwas haben.

Ausgangspunkt hier war aber die Aussage "In der Stadt braucht kein Mensch ein Auto", weswegen man "Die Infrastruktur radikal abbauen und anderweitig nutzen" könne.

Ich denke auch, man sollte, bevor man sich Hirngespinste darüber ausmalt wie man den in der Regel größten oder zweitgrößten Einzelwert der Bevölkerung verbieten und vernichten kann und was man in 25 Jahren, wenn man das geschafft hat, alles mit dem frei werdenden Platz machen kann, lieber heute da anfangen, wo man tatsächlich unnötige Auswüchse von heute auf morgen bekämpfen kann.

Kurzfristig würde ein Kampf gegen den Zalando-Lifestyle sicherlich mehr bringen als Traumtänzereien von der autofreien Zukunft.

Wie wird das eigentlich gemacht, mit dem Ausbau der öffentlichen?
Bezuschusst man dann pro Linie, macht Ausschreibungen oder wie kann man sich das vorstellen?

Bei uns wurde jedenfalls vor allem eins: extrem zurückgebaut in den letzten 20 Jahren.

Yooo schrieb:Bezuschusst man dann pro Linie, macht ausschreibungen oder wie kann man sich das vorstellen?

Also erstmal gründet man eine oder auch mehrere Bürgerinitiativen, die jahrelang gegen jeden Streckenausbau kämpfen, wahlweise weil auf der geplanten Strecke seltene Kellerasseln wohnen, wegen Lärm oder weil die Strecke den Wert der eigenen Immobilie mindert.

Was mann danach macht, weiß noch niemand, weil noch kein Projekt jemals über diese Phase hinausgekommen ist :D

Doors schrieb:Bislang ist mir kein Krieg bekannt, in dem ausschliesslich Militärangehörige Opfer waren. Kolletaralschäden sind bei Kriegen unvermeidbar.

Gut , das ist klar und bedarf keiner Erwähnung . Achte halt mal auf deine Wortwahl ...

Doors schrieb:Ich habe übrigens nirgends geschrieben, dass ich gegen Krieg wäre. Die Grünen hingegen liessen des öfteren dergleichen verlauten. Ich finde schon, dass man Demokratie und Menschenrechte herbei bomben muss. Schliesslich wurde Deutschland nicht durch Gebetsstürme und Lichterketten, Sitzblockaden und Gesänge zivilisiert

Eigentlich muss man nur sterben und das die Grünen über die Jahre im Wandel waren ist auch klar .

Doors schrieb:Nicht Boris Palmer hatte ich als "Spitzenmann" bezeichnet, sondern Habeck.

Ich befürchte fast egal welcher Name , "spitzenmann" .