Bündnis 90/Die Grünen

@abberline

Aber du hast Kritik geäußert, die du nicht begründet hast. Wenn du sagst, das Geld komme nicht an, solltest du das konkret begründen. Vor allem, wenn du die, die sich da wirklich engagieren und helfen wollen kritisierst.

calligraphie schrieb:Gibt es denn einen Thread zu dem Thema?

Keine Ahnung, Aber Frau Baerbock ist doch Grüne, da dachte ich, ich frage hier nach, wo ihre Fans schreiben, in der Hoffnung sie hätten da eher gute Nachrichten, scheinbar gibt es keine, dann bin ich auch wieder still :)

@shionoro

Es sei inakzeptabel, dass es etwa dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) derzeit nicht möglich sei, die Provinzen Kabul, Kandahar und Ghor mit lebensrettenden Nahrungsmitteln zu versorgen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/baerbock-afghanistan-107.html

Offensichtlich ist es ja bereits nicht möglich, diese Gegenden zu versorgen. Insofern sehe ich auch wenig Grund für Optimismus, dass die taliban 200 Millionen zur Ernährung verwenden werden.

Ein Engagement Deutschlands über humanitäre Hilfe hinaus hänge weiter von den Taten der Regierung der Taliban ab, sagte die Außenministerin weiter. Berlin erwarte eine Achtung der Menschenrechte, die Bildung einer inklusiven Regierung und eine Bekämpfung des Terrorismus.

Quelle: ebenda

Die Taliban aufzufordern, den Terrorismus zu bekämpfen hat schon etwas von 'den Bock zum Gärtner machen'.
Da kannste auch das Sinaloa Kartell darum bitten bei einer 'Keine Macht den Drogen' Kampagne mitzumachen.

Ich habe auch keinen bericht gefunden, an wen das Geld ausgezahlt wird. Insofern liegt der Verdacht nahe, dass es tatsächlich direkt an die Taliban geht. Ob es von da an hungernde Menschen geht? Ich weiss es nicht, halte es aber nicht für sehr wahrscheinlich.

Da wird es fürchte ich ein paar Alibi Aktionen mit Presse Fotos geben und der Rest geht an die Taliban Führer.

sacredheart schrieb:Ich habe auch keinen bericht gefunden, an wen das Geld ausgezahlt wird. Insofern liegt der Verdacht nahe, dass es tatsächlich direkt an die Taliban geht.

Kannste mal kurz erläutern, warum du dies für naheliegend erachtest? Ich fänd diese Vorgehensweise eher erklärungsbedürftig.

kuno

sacredheart schrieb:Offensichtlich ist es ja bereits nicht möglich, diese Gegenden zu versorgen. Insofern sehe ich auch wenig Grund für Optimismus, dass die taliban 200 Millionen zur Ernährung verwenden werden.

Dass man nur diese drei Provinzen nicht erreichen kann, spricht doch aber dafür, dass man in den anderen Provinzen Hilfe leisten kann. Es ist ja nicht so, als würden die Taliban das Geld bekommen, wenn die entsprechende Hilfsgüter nicht reinlassen.

Es ist doch so: Die UN kennt das Spiel doch mittlerweile, wie es ist, wenn schwierige Regenten in Ländern walten. Meinst du nicht, dass die durchaus einschätzen können, ob diese Gelder zum größten Teil ankommen oder nicht? Das sind Leute, die das seit Jahrzehnten machen, auch in Afrika, auch in asiatischen Despotien.

Es gibt keine Grundlage dafür, anzunehmen, dass dieses Geld nicht ankäme. Es gibt aber Grundlage dafür, anzunehmen, dass ohne dieses Geld viele Menschen mehr hungern müssen.

@kuno7

Das macht auch keinen Sinn. Wäre es so, müsste man sich ja keinen Zutritt nach Kandahar verschaffen, weil man sowieso einfach eine große Summe an die Taliban überweist. Dass man da rein will, heißt, man finanziert missionen die von der UN durchgeführt und verwaltet werden.

kuno7 schrieb:Kannste mal kurz erläutern, warum du dies für naheliegend erachtest? Ich fänd diese Vorgehensweise eher erklärungsbedürftig.

@kuno7

Wir überlegen mal gemeinsam:

Wer hat in Afghanistan die Macht übernommen:

A) Die Taliban
B) eine nette NGO

Wer entscheidet also über Geldflüsse in Afghanistan?

A) Die Taliban
B) eine sehr nette altruistische feministische Aktivistin

Was machen Taliban mit Geld?

A) Waffen und Luxusgüter für sich
B) Essen für Bedürftige, Unterstützung der Lesben und Schwulenbewegung

Komisch, ich hab 3x A

sacredheart schrieb:Komisch, ich hab 3x A

Ich eher auch, allerdings auf dieser Grundlage zu folgern, es sei das naheliegendste, die Bundesregierung würde eben dieser Taliban Geld überweisen, mit dem sie hungernden Menschen in Afghanistan helfen möchte, finde ich recht abstrus.
Darf ich annehmen, dass du selbst auch so vorgehen würdest, wölltest du hungernden Afghanen helfen? Ich hoffe doch nich.

kuno

@sacredheart
Ich habe hier einen recht ausführlichen Fragen und Antworten Artikel zu genau solchen Fragen gefunden. Ist zwar von September 21‘ aber das Prozedere dürfte noch gültig sein. Entwicklungshilfe war ja vorläufig eingefroren und ich vermute, das ist momentan noch immer so. Humanitäre Hilfen werden ausschließlich an Hilfsorganisationen zb der UNO und NGO‘s über spezielle Strukturen gezielt ausgezahlt.
https://www.nzz.ch/amp/international/deutsche-entwicklungshilfe-in-afghanistan-fragen-und-antworten-ld.1644253#subtitle-haben-die-taliban-zugriff-auf-deutsche-hilfsgelder-second

Wenn Gelder in solchen Dimensionen in die falschen Hände dort gelangen würden, dass würde nicht unentdeckt bleiben.
Trotzdem bin ich mir sicher, dass die Taliban auf dem einen oder anderen Weg sicher auch an Gelder aus Deutschland gelangen. Alleine die ehemaligen letzten Afghanischen Hilfskräfte noch irgendwie rauszuholen, dürften sich die Taliban fürstlich entlohnen lassen. Andere Druckmittel als Menschen haben sie ja nicht um an $ zu kommen.

@kuno7
@calligraphie

Jedenfalls bleibt die Befürchtung wohl berechtigt, dass erhebliche Teile der Gelder vielleicht nicht bei den Bedürftigen ankommen.
Das wäre ja auch keine Premiere.

Natürlich kann man deswegen nicht einfach gar nicht helfen.

Und nur als Klarstellung: Ich werfe hier AB nicht die Ankündigung vor. Die gleiche Problematik wäre ja auch nicht anders, wenn Edmund Stoiber es angekündigt hätte.

sacredheart schrieb:Jedenfalls bleibt die Befürchtung wohl berechtigt, dass erhebliche Teile der Gelder vielleicht nicht bei den Bedürftigen ankommen.

Natürlich kann man kaum ausschließen, dass auch die Taliban von internationalen Hilfslieferungen profitieren, dieses Risiko kann und sollte man zugunsten der hungernden Menschen aber eingehen.

kuno

Beim unheiligen Satan, Donan, Zeus, Jupiter, mein Gott oder was auch immer.

Die Springer Presse lobt:
„Sie wirkt wie eine, die den Ernst der Lage am besten durchdrungen hat“ Annalena Baerbock.

Jetzt ist die Scheiße am dampfen!

Springerpresse redet immer denen nach dem Mund, die offenbar beliebt sind. Es wundert mich nicht, aber ein bisschen Genugtuung spüre ich dabei schon.

Nicht weil ich nur parteiideologisch denke, sondern einfach, weil es mich freut, wenn sich ausnahmsweise in der Politik mal auszahlt, dass man integer und seriös arbeitet.

@shionoro

Du hast es vorhergesehen und hier Kommuniziert.
Ich feiere Dich gerade!

Henryk M. Broder lobt die grünen Minister überschwänglich, weil sie ehrlich und kongruent sind.
Ach!

@Dete

Danke:)

@Rest

Habeck hat das Osterpaket jetzt vorgelegt:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/robert-habeck-zur-energiewende-die-zeit-laeuft-uns-davon-a-843d17dd-7d6d-42d0-8c2d-785dd429defe

»Wir haben die Chance, dagegen zu arbeiten, und wir tun es mit diesem Gesetzespaket, das wir heute vorlegen.« Es handle sich um die größte Energiemarktreform seit Jahrzehnten.

Der Bundestag diskutierte am Donnerstag zum ersten Mal zentrale Vorschläge aus dem sogenannten Osterpaket, mit dem Habeck die Energiewende vorantreiben will.

Ehrgeizige Ziele bei Wind- und Solarenergie
Geplant ist unter anderem, dass Deutschland seinen Strom bis 2035 nahezu komplett aus erneuerbaren Energien erzeugt. Im aktuellen Erneuerbare-Energien-Gesetz ist dies erst bis 2050 geplant. Beim Ausbau der Wind- und Solarenergie will sich die Bundesregierung ehrgeizige Ziele setzen. Spätestens 2045 soll Deutschland klimaneutral werden, also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen, als auch wieder gebunden werden können.

Die jetzige Regierung will also ganze 15 Jahre früher ihren Strom komplett aus den Erneuerbaren beziehen und ab 2045 Klimaneutral sein. Das wird für viele immer noch spät klingen, aber das ist für deutsche Verhältnisse unheimlich ambitioniert.

Habeck verschwendet hier keine Zeit. UNd natürlich kann man das Paket später immer nachschärfen.

Auch bei der Energieunabhängigkeit von Russland hat Habeck ja letztendlich schneller abgeliefert, als er angekündigt hatte.

shionoro schrieb:wenn sich ausnahmsweise in der Politik mal auszahlt, dass man integer und seriös arbeitet.

...zumindest schneller wie die etablierten "Volks"parteien es bisher taten.

Ich werde wohl noch auf absehbare Zeit Probleme haben Grüne (zumindest mit beiden Stimmen) zu wählen, aber ich habe mir neuerliche Wahlkampfevents auch mit Baerbock und Habeck angesehen. Weniger weil mich die Partei komplett interessiert (die ökologischen Aspekte im Angesicht der Lage sind natürlich wichtiger denn je geworden) sondern weil gerade die Haltung vieler aus der Partei inkl. von Spitzenpolitikern (jeden Geschlechts) zum völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine stabil und positiv überraschend ist.

Gegenüber waren oft Demonstranten aus einer Art "Querfront" die "Kriegstreiber!" riefen.

Ich sehe das gegenteilig; im Angesicht der Herausforderungen der Zeit die Politik umzustellen statt wie bei einem Dogma an etwas festzuhalten, das nicht mehr bzw. gerade nicht zeitgemäß ist, das zeigt für mich eine gewisse Größe und das verlangt mir einen Respekt von der Politik (bzw. diesen Leuten) ab, den ich lange nicht empfunden habe. Mal davon ab, dass ich mich vor Ort auch irgendwie nicht fremd gefühlt habe und alle offen wirkten. Da waren nicht nur reine Schaulustige, man sieht einfach wer da auch bei den Grünen ist und wer sie wählt. Das was gepredigt wird (mitunter offene Gesellschaft, etc) wird quasi auch gelebt bzw. war vorhanden.

Mal vom üblichen parteipolitischen Beef ab, wo man andere Parteien etwas basht um sich dann positiv abzuheben waren die neutraleren Statements (jene wo man sagt wofür man steht und weniger jene wo man sagt was andere verbockt hätten, so legitim das sein mag oder nicht) sehr erfrischend. Ich stand einfach da und hab mich nicht unwohl gefühlt. Man hat einfach insgesamt einen positiven Fokus gesetzt und sich den Herausforderungen der Zeit nicht verschlossen.

Andere demokratische Parteien mögen das in unterschiedlichen Nuancen und je nach parteipolitischer Färbung ähnlich preisgeben und wollen, keine Frage. Aber die Grünen leben es zumindest auch vor.

Im Vergleich dazu stelle man sich vor man würde eine AfD Wahlkampfveranstaltung mit deren "Spitzenpolitikern" ansehen. Mal davon ab dass man vermutlich je nach Herkunft/Aussehen nicht mal wirklich willkommen wäre, würde wohl der Duktus schon ein rein negativer sein: Schuldzuweisung in alle Richtungen. Alle sind Schuld, alle schlecht, nur die Gurkentruppe kann Abhilfe schaffen. Ne danke...

Hier gehts ja nicht um die AfD, sie dient aber einfach als gutes Gegenbeispiel zu dem was ich empfand und beispielsweise dort nicht finden könnte.

Leider konnte ich nicht die anderen Parteien bei solchen Veranstaltungen vor der LTW22 (NRW) besuchen und zu den Grünen bin ich auf jeden Fall hin um Baerbock und Habeck zu sehen, die ich derzeit sehr respektiere. Ergo fällt mein Feedback hier einseitig aus.

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Auch wenn ich sie ggf. nicht wähle und noch anderweitig treu sein werde, kann ich nur sagen:

Wählt eurer Überzeugung nach wo möglich. Ehe man Politikverdrossen wird weil einem viel nicht komplett zusagt, lieber noch "kleinere Übel" wählen weil man nirgends die eierlegende Wollmilchsau finden wird. Es wird vermutlich immer Licht und Schatten - in jeder Partei - geben. Perfekt ist nichts.

Aber was ihr auch macht bzw. wählt: Wählt bitte demokratische Parteien, die keinen Spaltkeil in unsere Gesellschaft treiben wollen.